Neptun - Forum

Moin zusammen,

Bin mit dem einfachen Rollreff nicht zufrieden. Grad gestern hat sich das Segel wieder zur Acht gewickelt, geschlagen wie Hulle. Bin's nun leid und denke über eine Rollreffanlage nach. Welche habt Ihr auf Euren Booten und welche Erfahrungen damit?

Viele Grüße

Lars

Hallo Lars,
kann dir da keine Auskunft geben. Ich bin kein Fan des Rollreffs.
Fahre am Groß ein ganz normales Standard-Bindereff (mit Lazy Jacks) und vorne nur Stagsegel. Da dauert der Vorsegelwechsel zwar etwas, dafür steht das Ding aber auch gut. Mir taugt es nicht mit einer eingerollten Genua gegenan zu kreuzen.

LG aus Wien
Alexander

Moin,

wir haben das Aluprofil welches damals von den Neptuns verwendet wurde, allzu groß werden die Unterschiede bei den Profilen nicht sein.

Von der Funktion her, ein und ausrollen des Segels, viel angenehmer als die aus Draht bestehende Reff Einrichtung, die hatten wir bei der 20er.

Den letzten Urlaub haben wir eine normale Fock mit Mastrutschern verwendet, funktioniert auch. Allerdings muss ich einschränkend gestehen, nicht der begnadete Segler zu sein,....ich sag mal so, wir bewegen uns....

Gruß
Willy

Hallo,

Danke für die ersten Meinungen.

Ja ich denke auch dass das Reffen nicht optimal für die Segeleigenschten ist. Mir geht es mehr um das zuverlässige Bergen bei Wind. Da kommt das Wickeln um den Draht m.E. schnell Grenzen oder ich bin zu doof.

Gruß

Lars

Hi,

in den Wind drehen, es darf, grad bei dem Drahtdings, nicht Zuviel Druck auf dem Segel sein, rollt es sich nicht vernünftig auf.

Willy

Obwohl auch ein Fan von Stagreitern, ist eine Rollreffanlage gerade auf dem St.Meer sinnvoll. Vor allem die letzten drei Tage! Ich habe die letzten 200km gefühlt etwa 100 mal ein- und wieder ausgerefft.
Habe eine alte Furlex Mark II.
Ein Kumpel hat jetzt eine Anlage von Bartels. Selten sowas leichtgängiges gesehen. Ein Traum!!!

Bei mir ist eine Furlex 100s montiert. Ich bin damit allerdings noch nicht zum Segeln gekommen - daher Erfahrungsbericht später. Das Einfädeln der Manöverleine und das Aufziehen und Aufwickeln des Vorsegels gingen schon mal problemlos.

Gruß
Thomas

Hallo Willy,

Im Prinzip hast Du recht. Aber wie Kai schon schrieb, am Wochenende auf dem Steinhuder Meer, lt Windfinder Messwerten ca 5er Wind mit Spitzenböen von 7.Gerade da geht es mit in den Wind drehen nicht. Auch Abfallen und im Schutz des Groß half nicht. Also hab ich die Nase voll.

Gruß

Lars

Stichwort Erfahrungsbericht...
Wenn man das Vorsegel braucht, rollt man es aus (bei viel Wind die Rollleine etwas von Hand bremsen, der Wind rollt das Segel von selbst aus, manchmal schneller als man will) und wenn man weniger Segel benötigt - oder noch weniger oder gar nicht mehr - dann rollt man es eben wieder ein (von Vorteil, wenn man beim Einrollen, die jeweilige Lee-Schot ein wenig auf Spannung hält, damit sich das Segel stramm - nicht zu stramm - um das Profil wickelt.
Das ist eigentlich alles. Ganz einfach

Zwei Punkte müssen allerdings im Vorfeld beachtet werden, das gilt für Furlexe, Plastimos, Profurl usw: die Fallspannung darf keinesfalls höher sein als die Vorstagspannung, denn sonst biegt sich das Profil unter der Last -> schon mal ein gebogenes Aluprofil gedreht? Das geht nämlich nicht.
Und das Fall muss am Top in einem gewissen Winkel - Selden spricht von min. 5° im Verhältnis zum Vorstag - zum Mast gehen, da sich ansonsten bei jedem Rollvorgang das Fall ums Stag wickeln und die gesamte Anlage blockieren würde. Das kann ziemlich verheerend bei viel Wind sein: das blockerte Segel lässt sich auch mit einer Winsch weder vor noch zurück bewegen, und das schlimmste ist, man bekommt es nicht mehr runter weil es sich selbst bekneift. Eine ziemlich blöde Situation, die sich genau so blöde anfühlt.
Für den Fall der Fälle wo das Fall eben doch parallel zum Vorstag in den Mast eintritt, gibt es kleine Fallführungsbügel, die man etwas unterhalb des Eintritts bzw. des oberen Blocks annietet.

Guten Morgen.

Bei uns geht kein Fall vom Vorsegel durch den Mast. Oder verstehe ich etwas falsch?

Das Fall ist im Profil, das Segel wird hochgezogen und bleibt oben, wird doch nur eingerollt.....

Gruß
Willy

Moin,

So eine Profilrollreffanlage hat einen Schlitten, der über das Vorstagprofil gleiten kann. Der untere Teil ist dabei als nicht drehbar angelegt (bzw. wenn das Profil dreht, dreht sich der untere Teil des Schlittens zwangsweise mit), der obere Teil kann sich drehen (bzw. wenn sich das Profil dreht, wird es durch das Fall festgehalten).
Das Fall wird oben am Schlitten befestigt, das Segel unten am Schlitten. Fall läuft aussen:





EDIT: "Das Kontingent für Dateianhänge ist ausgenutzt." Bilder anhängen geht nicht mehr...

Willy Virus hat offenbar Neptuns Erstausrüstungsanlage, die sich je nach Produktionsjahr Varioturn oder Variomat nennt; sie hat keinen Schlitten. Sie ist im "Takelplan" der Werft gezeichnet, m. E. ist die Handhabung dort aber schlecht dargestellt.- Ein dünnes Drahtseil mit Kauschen an den Enden läuft innerhalb des Profils und ist oben um eine Rolle geführt. Daran kann man den Segelkopf anschäkeln. Hoffentlich ist an der anderen Kausch ein dünnes Seil befestigt - der "Perlonvorläufer" im Takelplan -, das hoffentlich irgendwo unten aus einem Langloch des Profils herauskuckt. Dann lässt sich das Segel setzen durch Ziehen am Perlonvorläufer, bis die Kausch aus dem Langloch kommt, das untere Ende des Drahtseils muss irgendwie/irgendwo belegt werden. Beim Segelbergen ist wichtig, dass der Perlonvorläufer nicht ausrauscht.- Diese Anlage und ihre Schwachstellen wurden im alten Forum kurz vor dessen Lebensende behandelt.
Ebenfalls "Varioturn" heißt eine Anlage der Firma Günter Nasgowitz. Auch sie hat ein dünnes Drahtseil innerhalb des Profils. Sie hat einen ungewöhnlichen, nicht ring-förmigen Schlitten (um das Profil herum), sondern einen Schlitten, der in der Nut läuft. Das am Masttopp umgelenkte Fall hat unten einen angeknotenen Ring, der kann am Schlitten untergehakt werden. Zwischen Fall und Schlitten gibt es keine feste Verbindung. So lässt sich das Segel hochziehen, der Segelkopf ist direkt am Schlitten angeschäkelt. Oben angekommen, rastet der Schlitten in einer Sperrklinke ein. (Sie kann mit dem innenlaufenden dünnen Drahtseil gelöst werden.) Hat man am Ring am unteren Ende des Falls eine dünne Leine angebracht, kann man das Fall bei gesetztem Segel runterziehen und dann für beliebige andere Zwecke benutzen.
Es gibt noch andere Anlagen ohne Schlitten.
Ich habe derzeit an einem Neptun-ähnlichen Boot eine Haase-Anlage.

Kaffeesegler schrieb: "Bin mit dem einfachen Rollreff nicht zufrieden. ... Bin's nun leid und denke über eine Rollreffanlage nach." --- Der Fockroller (für Stagreiter-Segel) ohne Profilvorstag ist nicht zum Reffen gedacht.- "Grad gestern hat sich das Segel wieder zur Acht gewickelt" --- Wenn Du nicht reffen, sondern nur sicher einwickeln willst, können dabei scheibenförmige Abstandhalter helfen. Das ist aber nur allgemein gesprochen, weil ich Deinen Fockroller nicht kenne.- Die Klepper Fam mit Hahn-Rigg hat aus diesem Grund oben einen Abstandshalter serienmäßig, damit sich das Vorliek (!) nicht ins Tuch einwickeln lässt.

Hallo Olihamo,

Interssant, hast Du zufällig Bilder von den Scheiben und wo bekommt man diese? Reffen ist eigentlich nicht das Thema, bei zu viel Wind möchte in erster Linie ja das Segel wegnehmen - ohne K(r)ampf.

Gruß

Lars

olihamo hat geschrieben: ↑Fr 6. Jul 2018, 17:16 Willy Virus hat offenbar Neptuns Erstausrüstungsanlage, die sich je nach Produktionsjahr Varioturn oder Variomat nennt; sie hat keinen Schlitten.

Genauso ist es, darum kein Fall durch den Mast, darum auch meine Verwunderung, denn ich kenne nur diese Anlage.

Funktionieren tut sie, ist nur etwas umständlich wenn man das Vorsegel einzieht, grad eben gemacht.

Gruß
Willy

Wenn der Fockroller so aussieht, wie der "Variomat-Fockroller" im Takelplan - Drehachse ist das Vorstag -, helfen die oben erwähnten Abstandshalter nichts.- Bei der Fam (mit Hahn-Rigg) dreht der Roller um das Vorliek; zwischen Segelkopf und Fockfall sitzt der Topwirbel; das Fall ist am Mast runtergeführt. Falls sich das Fockfall beim Segeleinrollen mit in das Tuch wickelt, helfen solche Plaste-Scheiben, die oben auf das Fall gesteckt werden. Im Prinzip zwei Plaste-Scheiben mit Schlitz bis zur Mittelbohrung (= Stagdurchmesser), die lassen sich auch nachträglich aufschieben, gegeneinander verdrehen und verschrauben. Sowas gibts im Toplicht-Versand. Oder man führt mit einem geeigneten Beschlag das Fall oben dichter am Mast lang. - Ich denke, beim Erstausrüstungs-Fockroller ist das Problem anders, da nützen solche Scheiben nichts.

Hallo Leute,

Hab ne gebraucht Anlage angeboten bekommen. Leider nicht original von einer Neptun 22. Jetzt die spannende Frage, passt das Teil. Es geht um die Länge des Vorstags. Die angebotene Anlage hat 7,60 meter gesamt. Wir haben Backdecker mit goldenem Mast. Reichen die 7,60 Meter?

Leider kann ich aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Boot fahren und messen.

Viele Grüße

Lars

Kleiner Nachtrag.

Die gebrauchte Varriomat kann man scheinbar nicht mehr für den Transport zerlegen. Kann es wirklich sein dass die Profile mit dem Verbindungsstück verklebt wurden?

Gruß

Lars

Hallo, ich möchte auch das Stagreitervorstag durch die Rollreff Plastimo 608/9 T ersetzen.
Wie sollte das Vorstagseil im Top befestigt und die Fallumlenkung am besten erfolgen?
Beim Drahtvorstag geht ja das Fall vor dem Wirbel am Stag wieder nach unten
und wird beim Einrollen der Fok mit eingerollt.

Hallo Hartmut

Dein Wirbel ist doch sicher mit einem Auge im Masttop befestigt. Dort wird das Vorstag von der Rollreffanlage befestigt und der Wirbel fällt weg.
Wenn Du aber das Vorstagfall meinst dann läuft das über eine Rolle im Masttop durch einen Führugsbügel am Mast der soweit unterhalb angebracht ist, das sich ein Winkel von ungefäht 5-10° zwischen Vorstagprofil und Fockfall ergibt.
Anstelle eines Führungsbügels kann auch ein Rollenkasten im Mast eingebaut werden.
Gruß Harald

Hallo

das Standardrollreff von Neptun mit Stagreitern
allerdings statt dem komischen Drahtsystem zum Belegen an der Refftrommel habe ich hier den Tipp mit dem ClamCleat bekommen
das ist super, Dynam-Leine und ClamCleat
so kann ich das Vorsegel auch unterwegs schnell und simpel tauschen

die Reffstangen mit der Kausch/Nut bieten in meinen Augen keine gute Lösung, da das Tauschen des Segels schwieriger ist
was gerade unterwegs im Seegang nachteilig ist
und selbst wenn man gegenüber den Stagreitern das Segeln auch noch Reffen kann, das Profil des gerefften Segels ist idR ungünstig
dann lieber ungerefft fahren

letztlich ist es eine Frage des eigenen Empfindens und wie man selbst besser zu Recht kommt

Hallo zusammen,

für unsere Neptun 20 möchten wir eine Rollreffanlage vor das Vorsegel anschaffen (und auch gleich ein neues Vorsegel).
Kennt jemand die ProFurl C260? Scheint ja ein ehr seltenes Modell zu sein. Ich finde die einfache Ausführung, die Montage und den Preis attraktiv. http://www.profurl.com/fiche-A%7CPROFUR ... me-UK.html Edit: Hier ist eine Beschreibung auf Deutsch: https://www.svb.de/media/116233/pdf/bro ... -10-23.pdf Seite 13.

Alternativ käme eine Plastimo 609 in betracht. Die 406 ist mE mit der Neptun 20 am obersten Ende ihrer Eignung, das ist mir dann irgendwie zu grenzwertig.

Die Platzhirsche Furlex und Co sind mit jenseits 600€ leider nicht im Budget.

Edit: @Tenovice: In einem anderen Thread habe ich gelesen, du hattest sie dir zugelegt und wolltest sie vergangene Saisin verbauen. Hast du das gemacht und wie sind deine Erfahrungen?

Danke und Grüße -
Manuel

Hallo Manuel,

Hab über das Ding auch schon nachgedacht. Aber schau Dir die Bedienungsanleitung mal an. Das Fall der Anlage ist auch gleichzeitig die Holleine. Das würde bedeuten beim Segelwechsel muss man erstmal die Leine abspulen, das Segel hochziehen und dann wieder aufspulen. Das werde ich mir nicht antun.

Viele Grüße

Lars

Hallo Lars, da habe ich jetzt ein Verständnisproblem; wozu sollte ich das Segel wechseln wollen, wenn ich doch ein Rollreff habe

Hallo Manuel,
ich habe die Vorgängerversion, T260, von ProFurl dran. Ist ok, allerdings ein bisschen gefummel beim 1. hissen des Vorsegels. Das Einfädeln ist kein Problem, aber bei mir war die Aufrollrichtung irgendwie nicht richtig. Aber wenn das dann stimmt, alles super.
Ein Problem habe ich allerdings seid der letzten Kanalfahrt mit gelegtem Mast. Das Vorstag mit dem Alu-Profil hing vor dem Mastfuß frei und hat sich dabei nach unten verbogen. War so kaum zu sehen. Aber nach dem Maststellen war es zu erkennen. Die Folge: das Vorsegel lässt sich nicht mehr gut aus- und einrollen... das Profil muss gerichtet werden!
Wichtig ist, so glaube ich wenigstens, daß du kein zu leichtes Tuch für die Genua nimmst. Denn die muss ja dann auch Starkwind abkönnen....

Gruß Hans