Heizung

Kreativität, How-To's und alles was den Nagel auf den Kopf trifft
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Daddeldu

Heizung

Beitrag von Daddeldu » Di 23. Jan 2007, 16:03

Liebe Neptuner,
wir haben jetzt auch langsam angefangen, uns - teils mental, teils tatkräftig - an die Winterarbeiten unserer Neptun zu machen. Den alten wackeligen 2-Flammen-Kocher haben wir gegen einen neuen, stabileren eingetauscht und uns (wir dachten, das wäre ein einfaches Thema, haben aber schnell gemerkt, das es für uns nicht so ist) nach einer bezahlbaren, sicheren und nicht so gigantösen Heizmöglichkeit umzusehen. Es gab aber auch wirklich garnichts, was uns irgendwie gefallen hat. Entweder war es riesengross oder nur für draussen sicher (wir wollen drinnen heizen :lol: ). Zur Zeit haben wir einen Heizlüfter laufen, wenn wir an Bord sind und werkeln, aber demnächst kommt dann ja auch mal wieder die stromlose Zeit auf dem Wasser, in der es gern auch noch mal kalt ist. Hat vielleicht jemand einen zündenden, sicheren Tipp? Wir wären sehr dankbar.....
Daddeldu
Seglersepp

Heizung

Beitrag von Seglersepp » Di 23. Jan 2007, 20:41

Hallo !
Im alten Forum gab es das Thema schon einmal. Da hat einer geschrieben , daß er mit dem Kocher heizt. Dazu gibt es bei Ikea einen Runden Besteckhalter ( Ordning ) dem man verkehrt herum über die etwa halbe Flamme stellt, und mit dem Spangen fixiert wie einen Topf.
Ich habe das probiert, und bin damit zufrieden. Gibt natürlich keine 22 Grad, aber den kleinen Raum meiner N 22 temperriert das ganz gut.
katja

Beitrag von katja » Di 23. Jan 2007, 20:56

Hallo, Daddeldu!

Bei uns wird oft, gerade, wenn gebaut wird, damit geheizt:

Bild

Gibt's beim Anbieter Deines Vertrauens fuer kleines Geld: http://www.awn-shop.de/shop/produktdetails/0210392

Damit sollte es gar kein Problem sein, aus Deiner Neptun ne Sauna zu machen! :wink:
... und auch so manche Gartenparty haben wir damit schon gerettet...

Gruss
Katja
bfust

Beitrag von bfust » Di 23. Jan 2007, 21:09

Die Dinger bescheren einem über Nacht auch plötzlich einen Forumsteilnehmer weniger... Kohlenmonoxid ist schwerer als Luft, der Kahn läuft damit prima voll...

Bernard
bendix

Heizung

Beitrag von bendix » Di 23. Jan 2007, 21:10

Moin moin, habe von dem Vorbesitzer bei meiner N 22 "L" ein geniales System für eine Elektroheizung übernommen. :idea: Wenn also Landanschluss für 220 Volt besteht, wird ein kleiner Heizlüfter an eine ganz bestimmte Steckdose angeschlossen die über eine separates Termostat gesteuert wird. Das Termostat ist in Augenhöhe der Kajüte - also im oberen Viertel angebracht. Wenn ich also hier 18° C einstelle, schaltet der Termostat diese Steckdose An/Aus. Der Heizlüfter der unten auf dem Boden steht springt immer dann an, wenn die Wärme im oberen Viertel der Kajüte unter die eingestellte Temperatur sinkt. Geniale Idee wie ich finde - vorausgesetzt man hat Landanschluss im Hafen. Das ganze ist noch über einen Schutzschalter gesichert. Falls keine 220 Volt vorhanden sind, nehme ich eine Petroleum Heizung. Die Heizung war Test Sieger bei der Zeitschrift Segeln 12/2004, kostet nur 39,-€ und kann auch als zweite Herdplatte verwendet werden. Grösse 45 cm Höhe und 33 Durchmesser ist absolut moderat für eine N22. Finger weg von Gasheizungen! Wer ins Polarmeer reist sollte sich dann eine Wallas Petroleumheizung mit Gebläse einbauen. Ansonsten wird's einem auch ganz warm ums Herz wenn man mit seiner Süssen in der Koje kuscheln geht. :roll: Gruss Bendix
Honk

Beitrag von Honk » Di 23. Jan 2007, 21:19

Hallo!

Ich hab nen Origo 5000, der heizt wie die Hölle, ist aber sicherlich nicht jedermans Sache, da dieser, wen man ihn ausmacht, natürlich nach Spiritus riecht.
Nachts hab ich natürlich keine Heizung an, schließlich wird man von Mitte April bis Anfang November schon nicht erfrieren.
Die simpelste Heizung: einen umgedrehten Blumentopf (aus Ton) auf den Kocher stellen. Das geht wunderbar!

Ansonsten: warme Gedanken machen! :mrgreen:
Norbert

Beitrag von Norbert » Di 23. Jan 2007, 21:55

Klein, lautlos, ohne Stromverbrauch gibt es nicht. Wir haben eine Petroleumheizung von Wallas. Funktioniert gut, braucht aber Platz und Strom (beides immer knapp). Ich würde überlegen, ob Du so was wirklich brauchst.
Du hast ein kleines Schiff.
  • Du brauchst
  • den Tank (evtl. Diesel)
  • den Auspuff
  • die Luftschläuche
  • das Gerät selbst
Batteriekapazität hast Du auch nicht ohne Ende (1A/Std)
Nimm' einfach den Heizlüfter und gut is', für Notfälle einen Kocheraufsatz.
Unser Stegnachbar (Stahlschiff) hat auch 27 Fuss. Seine Heizung ist optimal, sie schafft Wohnzimmeratmosphäre, das Beste was ich in dieser Richtung je gesehen habe (fast geräuschlos). Sie hat 4 KW (Gas+Umluft).
Wir können auch das Schiff komplett durchheizen (2KW). Es dauert (30Min) und man hört es.
Wir nehmen oft den Heizlüfter.
Daddeldu

Beitrag von Daddeldu » Mi 24. Jan 2007, 17:06

Liebe Leute,
die Variante mit der Petroleum-Heizung hatten wir auch schon erwogen - allerdings wegen der Kohlenmonoxid-Geschichte wieder verworfen. Alles was Strom (220 V) braucht, ist insofern witzlos, weil wir dann auch unseren kleinen Heizlüfter nehmen können, den können wir Watt-mäßig variieren. So richtig eine knuffig warme Wohnraumtemperatur ist natürlich nicht nötig - aber doch wenigstens etwas stromlose Wärme. Wer im Frühjahr oder Herbst schonmal ein paar Tage im Helgoländer Hafen lag, weiss was ich meine - dort ist man ja meist strom-und wasserlos und nach 1-2 Tagen wirds dann echt sauungemütlich (schliesslich kann man sich ja nicht ununterbrochen in den Inselkneipen aufhalten - das ist zwar total nett aber wird auf die Dauer dann doch bisschen teuer :wink: ).
Wir werden uns das nochmal durch den Kopf gehen lassen - vielleicht ist die Idee, den Kocher in irgend einer Form auch zum Heizen zu benutzen gar nicht die schlechteste. Danke jedenfalls für die ganzen guten Tipps! Daddeldu
Charly

Petroleum oder Spiritusofen

Beitrag von Charly » Mi 24. Jan 2007, 23:04

Hallo allerseits,

ich denke schon eine ganze Weile über eine kleine Heizung für meine N 20 nach. Da ich ein kleines Campingmobil fahre, soll sie auch dafür benutzbar sein (VW Bully Größe).
Bei www.Topplicht.de gibt es Taylors Petroleum und Dieselheizungen mit den Abmessungen 256 breit x 407 hoch x 165 mm breit. Sie benötigen einen Abzug, die Brenner sind relativ laut und sie kosten sehr viel Geld, sind aber sehr klein.
Ich hab mir die Dinger auf der Boot in Düsseldorf angesehen und glaube, dass ich ein ähnliches Gehäuse nebst Abzug, selbst gebaut, in meine N 20 rein bekomme. Wahrscheinlich an StB vor dem Schott an dem Luftkasten (StB Koje). Als Brenner nehme ich erst mal den einflammigen Origo Kocher der an Bord ist. Das Abzugsrohr, ca. 50 mm führe ich zu einem Schraublüfter auf dem Vorluk. Ich habe das Material schon und halte Euch auf dem laufenden.

Gruß Charly

PS. Den Abzug braucht man damit die Kajüte austrocknen kann.
Norbert

Beitrag von Norbert » Do 25. Jan 2007, 09:19

Daddeldu hat geschrieben:Kohlenmonoxid-Geschichte
Hmmm, der Brenner ist mit dem Kamin verbunden. Zuluft kommt aus der Kajüte, Abluft geht außenbords. Geheizt wird über Rauchgasrohre. Wie soll das gehen, mit dem Kohlenmonoxyd?
Kennst Du Fälle?
Charly

Heizungen

Beitrag von Charly » Do 25. Jan 2007, 16:13

Sorry,

die Adresse sollte www.toplicht.de heißen. Auf der Seite bitte "Öfen, Herde & Kocher" anklicken und dann "Taylor's Öfen" ansehen. Diese Art Ofen ist gemeint. Es gibt noch ein ähnliches Modell auf der Webseite www.bertschi-petrol.ch unter Molli Warmluftheizung. Beide funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Unten steckt ein Petroleum Brenner drin, der Raumluft zur Verbrennung ansaugt, oben ist ein Abluftrohr (Ofenrohr/Schornsteiin mit 5 cm Durchmesser) welches tunlichst durch eine Decksdurchführung nach außen geführt wird. Der Ofen wird heiß und gibt seine Wärme an die Kajüte ab. Die Verbrennungsgase gehen durch den Schornstein nach draußen. Nix mit Kohlenmonoxid in der Kajüte. Entschuldigt, wenn meine Erklärung von gestern unklar war.

Gruß Charly
Neptun25

Beitrag von Neptun25 » Sa 27. Jan 2007, 09:46

Ich bin auch noch am überlegen was ich mache. Mein Favorit ist der:
(Webasto) Diesel Standheizung (Warmwasser) und ein kleiner Auto-Kühler als Heizkörper.
Die Luft-Gebläse Heizungen müffeln irgendwie immer wenn man sie anmacht, deswegen würde ich lieber eine Wasserheizung einbauen.
Stromverbrauch ist klar, aber wenn die Batterien wirklich unterwegs leer werden sollten, schmeiß ich halt den Generator an.
Daddeldu

Beitrag von Daddeldu » Mo 29. Jan 2007, 09:49

Oh Mann - danke nochmal für die umwerfend vielen Tipps! :lol: Wir scheinen ja nicht die einzigen zu sein, die sich Gedanken in diese, jene und die andere Richtung zu machen, wenn es um Heizung geht.....
Norbert - Du hast geschrieben:
Hmmm, der Brenner ist mit dem Kamin verbunden. Zuluft kommt aus der Kajüte, Abluft geht außenbords. Geheizt wird über Rauchgasrohre. Wie soll das gehen, mit dem Kohlenmonoxyd?
Kennst Du Fälle
?
Also erstmal zu Deiner Frage: ein Nachbar von uns hat seinem Leben - noch zu meinen Kindertagen, also vor ca. 100 Jahren :D , - unfreiwillig mit so einem Ding in seinem Gartenhäuschen ein Ende gesetzt. Sowas bleibt hängen, vielleicht nur als dummes Trauma, aber der Respekt davor ist geblieben - zumal wir auch sehr oft Kinder an Bord haben und keinesfalls irgend jemanden - weder die Kids noch uns - in unnötige Gefahr bringen wollen, logisch, wer will das schon.
Deine Beschreibung der Heizanlage hab ich nicht ganz verstanden ehrlich gesagt - vielleicht müssen wir uns das durch den Kopf gehen lassen, wenn wir an Bord sind, vor Ort geht das ja meist leichter. Vielleicht hast Du noch eine weiter Info, ein Bild oder so, um uns ein bißchen auf die Beine zu helfen? Das wär toll!
Schöne Grüße, Daddeldu
Norbert

Beitrag von Norbert » Mo 29. Jan 2007, 10:55

Guckst Du: http://www.bukh-bremen.de/zubehoer/imag ... ermany.pdf
Seite 15 findest Du:
Bild
Teil 2460 ist der Schornstein
Geheizt wird, indem die zu heizende Luft über die Abgasführungsrohre (Wärmetauscher) im Inneren der Heizung geführt wird. Solange dies dicht ist und der Kamin zieht, bei uns seit 25 Jahren, kommt keine Abluft in die Kajüte.
Hartmut

Beitrag von Hartmut » Di 30. Jan 2007, 21:45

Hallo Neptunfreunde,
warum sollte es kein Katalytofen sein?
Prima Heizung, wenig Dreck, klein, preiswert und gut!!
Keine Abgase, nur Wasserdampf!!
Zu beachten ist die Heizleistung, lieber ein wenig weniger als zu hoch.
Schaut mal bei Ebay rein unter " Katalytofen "
Zu beachten wäre nur der Wasserniederschlag beim Heizen.
Berichte von guten Erfahrungen im Winter vom Autoeinsatz im
Trabant und Wartburg vor dem Start,war aber auch wärend der Fahrt gestattet.
Die Fenster mußten geöffnet sein, sonst beschlugen die Fenster von innen.
Im alten Forum waren einige Beiträge drin, leider verloren!!
Charly

Katalytofen

Beitrag von Charly » Mi 31. Jan 2007, 09:42

Hallo Hartmut,

für jede Art von Verbrennung (Oxydation) wird Sauerstoff benötigt. Der kommt bei der Neptun aus dem Innenraum. Beim Trabbi wurde früher durch das "Heizgebläse, oder durch den Fahrtwind Warmluft" zur Frontscheiben Belüftung zugeführt. Dadurch fand ein ständiger Luftaustausch statt. Das passiert bei der Neptun ohne Zwangsbelüftung nicht. Du könntest also zumindest durch Suerstoffmangel für immer einschlafen.

Gruß Charly
Skippy

Beitrag von Skippy » Mi 31. Jan 2007, 10:10

Zum Katalytofen aus DDR- Zeiten.

Den habe ich auch und den benutze ich nachts, wenn ich schlafe.
Das Schiebeluk ist ein paar cm geöffnet, dass vordere Luk auch ein wenig.
Eine Füllung mit Benzin, Dichte 80 - 120 reicht gut 24 Stunden.

Es findet keine offene Flamme statt :!: Und ich lebe immer noch :!:

Brennstoff gibt es beim Baumarkt (Waschbenzin 80/120) oder im Internet bei Colemann.

Bei eBay könnt Ihr so einen Ofen, doppelt so groß wie eine Konservendose, günstig ersteigern. Die Bedienungsanleitung gibt es bei mir.
Der Petroleumofen, wie ihn die Katja hat, nimmt viel Platz weg und ist für eine N22 hoffnungslos überdimensioniert, der heizt auf kleinster Stufe so stark, dass im Boot 40°C bei offenem Luk herrschen.

Tagsüber läuft der Origo mit Blumentopf, allerdings bietet Origo auch einen Heizaufsatz dafür an.
jan himp

Noch immer Heizung

Beitrag von jan himp » Do 1. Feb 2007, 18:47

Hallo Leute,

vor 1 Jahr hatten wir die Diskussion schon einmal, bei der zuletzt der Katalytofen stärker favorisiert wurde.
Als bei den wassergekühlten Autos die Heizung noch DM 380,- Aufpreis kostete, fand sich in einigen Isabellas und Rekords eine Katalytheizung, die das Auto komfortabel machte. Es brachte sich auch niemand um, weil die Autos schön undicht waren.

Im Trabi setzte sich diese Tradition fort, wobei das 1926 entwickelte Original zum Einsatz kam.
Das haben auch alle überlebt. Der abenteuerliche Tank im Trabi war viel gefährlicher.

Mein Eindruck, bezogen auf den Einsatz im Boot ist recht ungünstig.
Es werden wirklich üble Gase entwickelt. Wie die Vorschreiber schon anmerkten, ist die Kondensbildung recht hoch.

Die Wärmeabführung geschieht ausschließlich durch Konvektion. Eine Strahlungswärme, die das subjektive Wärmempfinden verursacht, ist nicht vorhanden.
Wenn also die ganze Kabine voll Warmluft ist, besteht auch akute Vergiftungsgefahr.

Auf meinem Boot also nicht empfehlenswert.

Die Brandgefahr wird als gering angesehen. Auch Umkippen artet nicht gleich in eine Katastrophe aus.
Der ständige Benzingeruch ist ungewohnt, Petroleum stinkt einfach schiffiger.

Katja´s Hochofen ist ein recht guter Kompromiss.
Der bringt Konvektionswärme und Strahlungswärme.
Dazu gibt es eine so hohe Heizreserve, dass das Luk halb offen bleiben kann.
Im Falle von Kondenswasser kann man die Bude derart überheizen, dass das Wasser an der Wand verdunstet.
Allerdings bleiben Alu-Fensterrahmen trotzdem naß.

Ein Teekessel kann auch zusätzlich noch befeuert werden.
Wie Skippy feststellte, nimmt das Ding im Mittelgang reichlich Platz, aber die Kippsicherheit ist recht gut. Die 29 ist natürlich auch breiter.

Weniger bekannt sind die holl. hohen Petroleumöfen mit Blaubrenner. Oft unter dem Namen ALADIN bekannt.
Diese können hohe Blechmäntel haben, oder ein Glasteil in der Mitte.
Es sind vom Prinzip her Petroleumlampen mit hohem Wirkungsgrad.
Die Höhe ergibt einen starken Zug, mit einer sehr guten Verbrennung, daher also die blaue Flamme.
Die arbeiten auch nur mit Konvektion, aber es erfolgt ein Wärmeaustausch mit der Luft über eine große Fläche und nicht nur im Brennraum.

Mehr Leistung bedeutet natürlich auch mehr Petroleum/h.

Für diese Öfen muß ein breiteres Untergestell gebaut werden, weil sie nicht kippsicher sind.
Vergiftungsgefahr besteht auch nicht, denn es muß wegen der Hitze immer 1 Luke ganz geöffnet werden.

Der Link von N27 zeigt auf diesen Ofentyp in einer hochentwickelten Form.

Die Lösung von Carsten wäre der Traum. Die Anheizzeit ist jedoch länger.
Ich kenne ein Schiff, welches eine derartige Zentralheizung hat, bei dem das Kühlwasser die Heizung und den Boiler mitheizt.

Viele Grüße

Rolf

Der mit dem Besteckkorb auf dem Origo, wenn kein Landstrom da ist.
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