Opferanode

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Mark Hart

Opferanode

Beitrag von Mark Hart » Mo 16. Okt 2006, 13:38

Hallo!

Wenn wir auch sooo schön Schwert und Kiel polieren und lackieren - innen ist doch alles bestimmt total rostig.

Hat Jemand Erfahrungen zum Thema Opferanode?

Irgendwo am Kiel angebracht - könnte sie doch unser "Heilix Blechle" schützen, oder?

Mein Schwert ist etwas rostig, die untere Kante vom Kiel - auch leichte Spuren.

"Hilft so eine Zinkmaus wirklich?


Euer


Mark Hart
Hartmut

Beitrag von Hartmut » Fr 27. Okt 2006, 22:55

Hallo Mark, die Zinkmaus bringt wirklich was, aber nur im agressiven Wasser. Sonst ist es kaum bemerkbar, aber sie hilft immer.
Hartmut
SY TERTIA

Opferanode

Beitrag von SY TERTIA » Di 31. Okt 2006, 21:02

Hallo Mark,

Opferanoden könnten was bringen, wenn die Beschädigungen von einer elektrochemischen Reaktion herrühren, könnte sein?
Wenn an Deiner Neptun ein Potentialausgleich geschaffen ist, das heißt, alle leitenden Metallteile die sich im Wasser befinden sind mit der Masse oder untereinander verbunden, dann ist es ein Muss!
Das gilt für Salz- und Süsswasser. In Süsswasser etwas langsamer.
Wenn du ein Aluruder hast oder der Außenborder mit der Masse verbunden ist, geht eine Zinkanode nicht. Zink liegt bei -0,76V und Alu bei -1,66V, das heißt dein Aluruder wäre dann die Opferanode und würde sich auflösen. Die Zinkanode würde nur den Eisenkiel schützen, der bei -0,41V liegt.
Wenn das der Fall ist, musst du eine Magnesium Opferanode verwenden die liegt bei -2,38V, das heißt sie ist in der Spannungsreihe am negativsten, am unedelsten, und wird geopfert.
Ich würde eine kleine am Außenborder befestigen und eine große an Kiel oder Ruder.
Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Gruß von SY TERTIA
Andreas
jan himp

Opferanode, die 2.

Beitrag von jan himp » Mi 1. Nov 2006, 11:43

Moin Andreas,

was ist, wenn der Motor "hoch liegt"?
Ich fahre das Ding ohne Regler, die Wechselspannung geht direkt auf einen Gleichrichter, Minus direkt auf den Akku.
Der Eingangskreis von Funk und Radio auch nur an Minus.
Kurzwelle nicht vorhanden.

Bei YAMAHA ist es so, die Anode ist trotzdem gut im Einsatz.
Diesel liegen natürlich immer an Masse, bzw. Minus.

Gruß

Rolf
SY TERTIA

Außenborder

Beitrag von SY TERTIA » Mi 1. Nov 2006, 16:21

Hallo Rolf,

wenn der Motor nicht ins Wasser taucht passiert ihm überhaupt nichts, da der Stromkreis über das Wasser nicht geschlossen ist. Auch wenn er mit dem Kiel elektrisch verbunden ist.
Wenn die Lichtspule im Motor nicht auf Masse gelegt ist, hat der Ladekreis keine Verbindung zum Gehäuse und der Motor muss nur mit seiner eigenen elektrochemischen Reaktion kämpfen, wenn er im Wasser hängt. Das heißt seine eigenen unterschiedlichen Metalle müssen geschütz werden, also am Außenborder immer eine kleine originale Opferanode befestigen.
Wenn Kiel, Ruder oder Außenborder zum Minus keine Verbindung haben und auch anderweitig nich elektrisch verbunden sind, gibt es keine Elektrochemische Reaktion. Ich würde dann sagen du bräuchtest, außer am Außenborder, überhaupt keine Opferanode. Denn zwischen Eisenkiel und VA-Schwert ist der Spannungsunterschied nicht so groß dass es zu einem gefährlichen Stromfluß kommt. Aber da habe ich keine Erfahrungswerte und deshalb kann es nichts schaden eine Zinkanode am Kiel zu befestigen.

Normalerweise ist das aber nicht richtig. Alle Metallführenden Teile sollen aus Blitzschutzgründen mit einander verbunden sein. Aber das ist ein anders Thema.

Die Opferanoden müssen sehr gute elektrische Verbindung zu dem Teil haben, was geschütz werden soll.

Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Gruß SY TERTIA
Andreas
jan himp

Potentialausgleich

Beitrag von jan himp » Mi 1. Nov 2006, 16:48

Hallo Andreas,

das ist richtig. Irgendwo habe ich hier einen Artikel über Blitzschutz abgelassen, den ich mal für ein Fachjournal fabriziert habe.

Ich bin auch nur auf unserer betauten Wiese. Die 230 V-Anlage liegt auch hoch, natürlich mit Schutzleiter und FI.

Interessant:
Mein Motorgehäuse hat unter Wasser einige Lackschäden, die auf Fabrikationsfehler zurückzuführen sind. Da ist also kein Lack drauf.
Diese Löcher haben sich seit 1993 nicht verändert.
Ich habe ein Foto davon.
Der Motor ist 8 mon/Jahr im Wasser.
Die Magnesiumanode ist ziemlich groß.

Mein früherer Evirude mit Zinkanode sah dagegen aus, wie von Mäusen angefressen.

Eine spezielle Erscheinung:

Mein Boot liegt in 4 km Entfernung zu einem MW-Sender, der früher eine noch höhere Leistung hatte.
Wenn die Badeleiter im Wasser hängt, fließen, fließen vom Achterstag zur Badeleiter 15 mA gemessen mit einem Analoginstrument.

Eigentlich könnte ich mit einer Diode eine Erhaltungsladung installieren, die aber Gefahren birgt.
Wenn z.B. eines Tages beim Rausfahren aus der Box der Motor aufheult und kein Schub kommt. Dann ist klar: Die Akkus sind voll und der Propeller ist weg.

Wenn ich die KW-Anlage an Bord habe, hängt die Matchbox mit ihrem Erdbein an der Badeleiter. Das hat immer perfekt funktioniert.
Auf Charteryachten ist auch die Propellerwelle geeignet.

Gruß

Rolf
jan himp

Re: Potentialausgleich

Beitrag von jan himp » Mi 1. Nov 2006, 17:08

jan himp hat geschrieben:Hallo Andreas,

das ist richtig. Irgendwo habe ich hier einen Artikel über Blitzschutz abgelassen, den ich mal für ein Fachjournal fabriziert habe.

Ich bin auch nur auf unserer betauten Wiese unterwegs. Die 230 V-Anlage liegt ebenfalls hoch, natürlich mit Schutzleiter und FI.

Interessant:
Mein Motorgehäuse hat unter Wasser einige Lackschäden, die auf Fabrikationsfehler zurückzuführen sind. Da ist also kein Lack drauf.
Diese Löcher haben sich seit 1993 nicht verändert.
Ich habe ein Foto davon.
Der Motor ist 8 mon/Jahr im Wasser.
Die Magnesiumanode ist ziemlich groß.

Mein früherer Evirude mit Zinkanode sah dagegen aus, wie von Mäusen angefressen.

Eine spezielle Erscheinung:

Mein Boot liegt in 4 km Entfernung zu einem MW-Sender, der früher eine noch höhere Leistung hatte.
Wenn die Badeleiter im Wasser hängt, fließen, fließen vom Achterstag zur Badeleiter 15 mA gemessen mit einem Analoginstrument.

Eigentlich könnte ich mit einer Diode eine Erhaltungsladung installieren, die aber Gefahren birgt.
Wenn z.B. eines Tages beim Rausfahren aus der Box der Motor aufheult und kein Schub kommt. Dann ist klar: Die Akkus sind voll und der Propeller ist weg.

Wenn ich die KW-Anlage an Bord habe, hängt die Matchbox mit ihrem Erdbein an der Badeleiter. Das hat immer perfekt funktioniert.
Auf Charteryachten ist auch die Propellerwelle geeignet.

Gruß

Rolf
SY TERTIA

opferanode

Beitrag von SY TERTIA » Mi 1. Nov 2006, 20:05

Hallo Rolf,

bei deinem Motor ist das ein Zeichen, dass die Metalle die dort verwendet sind gut mit einander harmonieren, sprich, in der Spannungsreihe nicht so weit von einander entfernt sind, oder die Metalle sind durch Kunststoffbuchsen elektrisch von einander isoliert.
Die Größe einer Opferanode hat nur Einfluss auf die Lebensdauer, nicht auf die Wirkung. Eine kleine Anode ist genauso gut wie eine große, sie muss nur öfters gewechselt werden.
Dein Evinrude müsste eigentlich auch eine Magnesiumanode haben, da ja sein Gehäuse aus Aluminiumlegierung besteht, das ist wahrscheinlich auch der Grund für die Beschädigung.
Bei deinem Problem mit MW-Sender dürften eigentlich keine Beschädigung auf Grund elektrochemischer Reaktion entstehen, da das eine hochfrequente Spannung ist. Aber das ist ein sehr komplexes Thema und ich bin da auch nicht 100% firm.
Kleine Episode am Rande; wir lagen im Trintelhaven am Damm im Ijsselmeer und dort steht auch ein Sender. Als bei mir in der Neptun die Kontrolllampe vom Anker- und Dampferlicht gebrannt hat ohne das sie eingeschaltet waren. Die hochfrequente Spannung hat auf die Kabel zu den Lampen eine Spannung induziert, die ausgereicht hat, dass die Leuchtdioden geleuchtet habe. Sachen gibt’s!

Gruß von SY TERTIA
Andreas
jan himp

Opferanode f. Süßwasser

Beitrag von jan himp » Mi 1. Nov 2006, 21:35

Hallo Andreas,

der Evinrude war für Süßwasser. Die Motoren wurden hier ohne Nachfrage verkauft.

Meine Badeleiter ist sonst natürlich oben und das Rigg ist nicht geerdet.

Die Sache mit Trintelhafen kenne ich. Da wird das ganze Bordnetz angekoppelt, auch über das Rigg.
Ankerlicht und Dampferlicht haben die längsten Leitungen, der Mast schirmt nicht ab, sondern koppelt zusätzlich auf.

Du da kannst System reinbringen, indem Du x LED in Reihe schaltest und zwischen Rigg und Motorengehäuse klemmst.
Z.B. als Leitlinie zum Notausgang oder zu den Rettungsbooten.

Mit Glühlämpchen mit einer Schottky-Diode macht das auch Spaß, allerdings nur in der Nähe von starken Sendern. Mit einem variablen Schwingkreis läßt sich das optimieren.

Gruß

Rolf
SY TERTIA

Beitrag von SY TERTIA » Do 2. Nov 2006, 19:55

Hallo Rolf,

ob Süss- oder Salzwasser müsste egal sein, weil das Wasser nur das Elektrolyt ist und die Spannungsunterschiede in jedem Elektrolyt bleiben. Es hat aber Einfluss auf die Geschwindigkeit der Zersetzung. Ich bin der Meinung ein Außenborder aus Aluminiumlegierung muss immer eine Magnesiumelektrode trage.

Die Sendespannung dürfte bei dir keinen Schaden anrichten, da sie hochfrequent ist und eine elektrochemische Reaktion benötigt Anode und Katode also Gleichspannung. Bei dir treten zwei verschiedene Potentiale auf die du mit deiner Strommessung kurzgeschlossen hast. Ich bin der Meinung, die 50mA hochfrequenter Strom dürften bei dir keinen Schaden anrichten, sonst müssen sich alle Blitzableiter in der Umgebung auflösen. Aber wie gesagt. das ist meine Meinung.

Dein interessante Vorschlag mit der Leuchtdiode zwischen Mast und Motormasse könnte tatsächlich funktionieren, da ja eine Leuchtdiode leuchtet, wenn 25mA in Flussrichtung fließen.

Gruß von SY TERTIA
Andreas
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