Liegeplätze auf dem Weg zur Ostsee : Roermond -Heiligenhafen

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Harry

Liegeplätze auf dem Weg zur Ostsee : Roermond -Heiligenhafen

Beitrag von Harry » Mo 23. Apr 2007, 09:16

Noch ein paar Tage, dann werde ich einen ausführlichen bericht ins Netz stellen.

Gruß an alle.
Zuletzt geändert von Harry am Mo 29. Okt 2007, 13:40, insgesamt 6-mal geändert.
eifelskipper

Beitrag von eifelskipper » Mo 23. Apr 2007, 10:16

wow harry da hast du aber eine
urlaubsanfahrt zu wasser vor dir.
wie lange willst du deinen urlaub dann
an der ostsee verbringen damit
sich dieser weite weg auch lohnt?
ist da nicht der landweg auf dem
trailer oder einem lkw der bessere?

torsten
Harry

Beitrag von Harry » Mo 23. Apr 2007, 11:08

Hallo Torsten,

Nun was heißt schon lohnen. Wir wollen 2 Wochen bleiben, aber die Hinfahrt ist für mich ja auch schon Urlaub. Warum soll ich einen Transport und Krangebühren und und und bezahlen. Nein, das ist schon besser so, ich spare mir dann das ganze Aufriggen und so und bekomme noch einiges fürs Logbuch zu berichten.

Gruß Harry
Zuletzt geändert von Harry am Mo 23. Apr 2007, 11:17, insgesamt 2-mal geändert.
eifelskipper

Beitrag von eifelskipper » Mo 23. Apr 2007, 11:12

verstanden die wochenenden
davor sind dann quasi eine
art urlaub vor und für den
urlaub. ist auch eine variante
sich dann stück für stück vorzu-
arbeiten.
dann hast du natürlich den
besseren weg über das
wasser.

ich bin gespannt, da unwissend
wie lange dein anfahrtstörn zur
ostsee dann dauert /tage, zeit u. kosten
für liegegebühren usw. )und bin auf
einen abschließenden beitrag
hinterher hier im forum echt
neugierig.
vergiss das bitte nicht harry.-

gruss torsten
Harry

Beitrag von Harry » Mo 23. Apr 2007, 11:21

Torsten,

Wird gemacht, bin die Strecke schon mal gefahren. Damals hat ein Freund von mir seinen Stahlkahn überführt. Wir haben von Emden 3 Tage bis Heiligenhafen gebraucht. War interessant, da mit wir mit Flut "Taktik" uns nach Brunsbüttel hochgeschoben haben. Laut GPS mit 8 Knoten über Grund. Für einen 6 Tonnen Segler war das nicht schlecht.

Gruss Harry
Lydia

Urlaubsplanung

Beitrag von Lydia » Di 8. Mai 2007, 17:03

Hallo Harry!

Da ich in den vergangenen Jahren diese Strecke 6 bis 8 mal mit meinem Mann auf unseren 12 m und später 9 m Booten, davon 1 mal mit meiner Freundin, gefahren bin, biete ich DIr nach reiflicher Übrlegung eine neue Planung an, immer vorrausgesetzt, dass das Wetter mitspielt.

Du muss dabei auch berücksichtigen, dass um diese Jahreszeit besonders an den Wochenenden lange Wartezeiten an den Schleusen entstehen können.

Als Hilfe habe ich leider nur noch unsere Logbücher und den "Alternativen Fahrwasserführer" von der ANWB. Man braucht unbedingt den Wateralmanak Nr. 2, in dem sämtliche Häfen beschrieben sind und die Öffnungszeiten für Schleusen und Brücken. Es soll auch eine quadratische Kladde mit Ringheftung geben über die "Stehende Mastroute".

1. Tag Roermond bis Mook
2. Tag durch den Maas-Waal-Kanal, den Waal aufwärts und die Ijssel mit ihrer großen Strömung abwärts bis Kampen. Dort kann der Mast gesetzt werden.
3. Tag Ijsselmeer, entweder, wenn die Tide abends günstig steht, bis Harlingen, sonst in Lemmer auf der stehenden Mastroute nach Friesland. Man muss versuchen, noch bis Sneek oder besser nach Leeuwarden zu kommen, da in Friesland lange Wartezeiten unvermeidbar sind.
4. Tag Friesland bis Delfzijl
5. u. 6. Tag Die Nordsee könnt Ihr nicht bis Brunsbüttel in 1 Tag bewältigen, da die Neptun nicht eine so hohe Rumpfgeschwindigkeit entwickelt wie ein längeres Boot, Ihr auf einer 24 Stdn. Strecke mit Gegenstrom rechnen müsst und keinesfalls bei Gegenstrom in die Elbe einlaufen dürft. Ein Stop in Norderney wäre eine gute Alternative.
7. Tag Den Nord Ostsee Kanal kann man im Sommer gut an 1 Tag schaffen.

Diese Planung habe ich mit Hilfe meiner Freundin Uschi gemacht, die auch eine erfahrene Hochseeseglerin ist und im Gegensatz zu mir auch an Bord immer noch die komplette Navigation macht.

Schöne Häfen gibt es binnen massenhaft, dazu in Friesland noch die Möglichkeit, einfach am Kanalufer festzumachen. Hoffentlich war ich Dir mit meinen Vorschlägen dienlich.

Herzliche Grüße und (denk an den Tiefgang ) immer ´ne Handbreit Wasser unterm Kiel wünscht Doris von der Lydia
jan himp

Roermond - Ijsselmeer

Beitrag von jan himp » Mi 9. Mai 2007, 09:29

Moin Harry,

absolviere Tag 1 - 2 so, wie von Lydia empfohlen.
Du must zwar ein Stück den Waal hoch, aber dann kommt eine landschaftlich schöne und ruhige Strecke ohne Kabbelwasser bei niedrigen Drehzahlen.

Achtung: Bergfahrer nehmen Innenkurve.

Für die Rückfahrt mit schwacher Maschine ist der Amsterdam-Rhein-Kanal allerdings zu überlegen, weil die Schleusen "Höhe machen". Die Strecke rumpelt ziemlich.

Kampen bis zum Ijsselkop dauert sonst ca. 19 Stunden. Das schlaucht.
Es gibt aber nette Übernachtungshäfen.
Die Rückfahrt ist auf dem Trailer wesentlich schneller.

Viele Grüße

Rolf
Lydia

Roermond - Ijsselmeer

Beitrag von Lydia » Mi 9. Mai 2007, 10:34

Hallo Harry!

Da Ihr ja unter Zeitdruck fahrt, habe ich mir die Karte von der Stehenden Mastroute nochmal durchgesehen. Wenn Ihr darauf verzichtet, den Mast in Kampen zu stellen, d.h. mit gelegtem Mast bis Delfzijl durchzufahren, könntet Ihr enorm Zeit einsparen, denn die Wartezeiten vor den Brücken entfallen.

Es gibt noch eine weitere Überlegung. Die Route von Kampen durchs Zwarte Meer, über Zwartsluis, Meppel, Assen, Groningen direkt nach Delfzijl sind wir noch nicht gefahren, nennt sich "Drentse Hoofdvaart" und wird wahrscheinlich von der Berufsschiffahrt genutzt. Es müsste die schnellste Strecke sein - die schönste wag ich zu bezweifeln.

Nach langer Überlegung würde ich sogar den Stop in Norderney wieder ausschließen und die Nordsee doch nonstop fahren.
Vor dem Hafen liegen Sandbänke, die selbst für große Boote und bei Hochwasser sehr gefährlich sind (Schluchter) und ( Dove Tief ), weil sich da immer eine enorme Welle aufbaut.

Ich hoffe, dass ich Dir mit meinen Informationen helfen konnte.

Grüße von Doris
Lydia

Roermond - Ostsee

Beitrag von Lydia » Mi 9. Mai 2007, 11:30

Hallo Harry!

Heute Morgen habe ich mit Rolf über das Thema "Bootsüberführung" längere Zeit gefachsimpelt. Das Ergebnis findest Du hier.

In der Zwischenzeit fiel mir ein, dass mein Mann mit einem Clubkameraden dessen großes Motorboot von Holland nach Rügen überführt hat. Sie starteten allerdings in Düsseldorf und brauchten bis Travemünde 5 Tage.

Diese Strecke ist wetterunabhängig, aber eigentlich nur für die Rückfahrt geeignet, da dann ja erfahrungsgemäß auf der Nordsee fast immer mit Gegenwind zu rechnen ist. Außerdem kann man von Duisburg aus auf dem Rhein mit mitlaufendem Strom rechnen.

Ich hab hier leider nur das Logbuch und eine deutsche Straßenkarte zur Verfügung.
1. Rhein-Herne Kanal
2. Dortmund Ems Kanal
3. Mittellandkanal
4. Elbe Seitenkanal
5. Elbe Lübeck Kanal

Sie brauchten 456 SM oder 845 km an 5 Tagen. ( obwohl sie eine Havarie hatten, das Getriebe defekt war und ein Keilriemen gerissen )

Seekarten kann man sicher gebraucht über div. Yachtforen oder E-Bay bekommen. Ich persönlich würde diese Strecke nur als Notlösung sehen.

Grüße von Doris
Harry

Beitrag von Harry » Mi 9. Mai 2007, 16:35

Danke für die Info. Sehr hilfreich.

Die Strecke Delfzijl - Brunsbüttel habe ich schon mal gemacht. Also Erfahrung mit Gezeiten und strategieplanung ist ein Punkt den man natürlich Berücksichtigen muss. Ich nehme 2 erfahrene Segler mit, meine Familie wird dann erst in Brunsbüttel zusteigen. Bzw. wir wechseln dann die Crew. Ganz oben werde ich meine weitere Planung updaten.
Harry

Der Urlaub ist vorbei hier die Tourdaten

Beitrag von Harry » Mo 6. Aug 2007, 09:52

Wie schon versprochen hier die Daten:

Start am Freitag 13.07.2007 in Roermond 15 Uhr Pünktlich wie geplant.
1 Tag: Freitag Roermond - Moek 80 Km 15:00 bis 24:00.
2 Tag: Samstag Moek - bis Amsterdam 8:00 bis 24:00 Uhr über Maas, Waal(Rhein)-Amsterdam Rhein Kanal.
3/4.Tag: Sonntag/Montags Amsterdam 8:00- Maakermeer- Isselmeer 16:00 - Lorenzsluise 4:00 morgens.(Rechte Seite der Staumauer)
4 Tag Montags 8:00 Schleusen ins Wattenmeer - 12:00 Terschelling-mit Sturm Richtung Norddeich 16:00 an den Inseln vorbei, die Nacht durch. Morgens kam eine Sturmwarnung über Funk, welche Erkenntnisse das wussten wir schon 2 Stunden vorher.
5 Tag Ankunft um 14:00 am Dienstag in Norddeich, nach einer Überquerung mit Sturm der Windstärke 8 und 2- 3,5m Wellen haben wir Norddeich erreicht. Die Neptun 26 unsere Enja ist ein super Boot. Zur keiner Zeit hatte ich ein ungutes Gefühl. Das Boot nimmt von vorne kein Wasser über, das heisst im Prinziep brauchte ich keine Sprayhoot. Das Boot blieb immer stabil und kontrolierbar echt Hochsee tauglich.

Weiter ging es dann ab Freitag den 20 Juli.
Harry

zweiter Teil

Beitrag von Harry » Do 4. Okt 2007, 14:25

Tag 1: Freitag Ankunft von Köln 9:00 bis Norddeich Mole 14:00 Uhr. Ein erster Blick unser Boot liegt noch am Steg. Neptuns sind leicht zu erkennen, sie haben den kürzesten Mast bei Dickschiffen.

Verpacken des Gepäck im Regen, die Stimmung ist schon im Keller bevor es los geht. In der Nacht ca Windstärke 5-7, hoffen das es besser wird.

Tag 2: Am Samstag 10:00 Uhr geht es los. Bevor die Ebbe kommplett runter ist fahren wir vorsichtig im Fahrwasser aus dem Hafen. Die Fahrrinne ist sehr eng und beim Ausweichen vor einer Fähre setzten wir das erste mal kurz auf. Kommen aber direkt wieder frei nach einlenken ins Fahrwasser. Man muss den direkten Tonnenstrich fahren, ansonsten geht es schief. Für die 3 km zwischen den Inseln brauchen wir eine Stunde.

Dann endlich sind wir draussen. Ein schöner Sonnentag mit Windstärke 3- 4 kurs Wangerooge. Am späten Nachmittag erreichten wir endlich Wangerooge und die Fahrrinne zwischen den Inseln um mit beginnendem ablaufenden Wasser Richtung Hafen unter Motor zu laufen. Wir haben noch ca. eine Stunde gebraucht bis wir endlich eingelaufen sind. Dann kam die Überraschung, der Hafen war so voll das wir nur im Päckchen als 4ter anlegen konnten. Unser freundlicher Segelkamerrad wies mich direkt darauf hin das er um 6:00 Uhr morgens wieder los wollte, was kein Problem für mich darstellte.

Auf Wangerooge muss man nicht wirkich sein. Nach einem Fussmarch von einer Stunde erreichten wir Dorf 1 um festzustellen das das einzige Restaurant schon geschlossen hatte. Müde erreichten wir um 21:00 dann nach weiteren 4 km dann Dorf 2 und konnten bei einem Griechen ausgiebig abendessen. Wir kamen um 24 Uhr zum Boot zurück und alle schliefen sehr gut. Um 5:45 ging es für mich weiter, der einzige der um 6:00 auslief war ich. Alle anderen schliefen noch. Soviel zu Planung und Wirklichkeit.
Zuletzt geändert von Harry am Fr 5. Okt 2007, 09:28, insgesamt 1-mal geändert.
eifelskipper

Beitrag von eifelskipper » Do 4. Okt 2007, 17:13

erst mal danke harry dass du dein versprechen
mit dem routenbericht eingehalten hast.
sehr ausführlich sogar.

windstärke 8 und 2-3,5 m wellen?
das ist, denke ich für die neptun wohl doch
schon grenzbereich oder sogar drüber!

wie hast du abgewettert? unter segel oder motor?

torsten
Harry

Beitrag von Harry » Fr 5. Okt 2007, 09:17

Hallo,

Ja, das habe ich auch erst gedacht das das schon Grenzwertig ist. Ist es aber nicht. Wir sollten nicht glauben das unsere Neptuns so schlecht sind.
Nein genau das Gegenteil ist der fall. Das Boot lag absolut stabil im Wasser und hat wie schon beschrieben kein Wasser aufgenommen. Die Wellen liefen unter uns durch.

Zum Abwettern: Wir wollten natürlich ankommen und hatten die Genua ca 1 m rausgezogen, also ca 2qm Fläche. Die haben immerhin ausgereicht um mit 12- 14 Km/h über Grund durchs Wasser zu pflügen.
Auch eine 26er kann zur Rennziege werden.
Harry

Beitrag von Harry » Fr 5. Okt 2007, 09:40

Tag 3 Wangerooge-Cuxhafen
Um 7:30 waren wir endlich wieder auf der offenen Nordsee. Von weitem konnte man einige Segler erkennen die parallel wie wir fuhren. Kurs Cuxhafen, von weitem konnte man mit dem Fernglass die diversen berühmten Leuchtürme erkennen. Der Wind war mit 2-3 sehr mager und wir hingen gemütlich ab. Bei 5km/h die Stunde kann man gemütlich auf der Spitze abhängen, Kaffee trinken und die Kinder ans Ruder lassen. Ab 14 Uhr schlief der Wind dann komplett ein und wir fuhren unter Motor weiter.
Erstaunlich was mein alter 10 Ps Chrysler leistete. Alt aber kaum benutzt.
Ab 15:00 setzte die Flut ein und wir erreichten unter Motor wieder unsere 14Km/h über Grund. Wahnsinn mit welcher Kraft das Wasser die Elbe heraufgedrückt wird. Um 17:00 erreichten wir den Hafen in Cuxhafen sehr gepflegte Anlage. Die von einem Hafenmeister mit Goldknöpfen am Blaumann und sehr trockenem Humor geleitet wird. Hier der Auszug eines Gespräch bein einchecken. Kunde: kann ich mein Auto auch auf dem Parkplatz vor dem Deich abstellen oder gibt es ein Problem damit. Hafenmeister: Nein, kein Problem er erwarte keine Sturmflut das Auto steht dort sicher. weiter geht es beim Tag 4.
jan himp

Hafenmeister, der Staubtrockene

Beitrag von jan himp » Fr 5. Okt 2007, 11:46

Ich: "Guten Tag, wir sind eben angekommen und liegen an Steg X Box xx".

Hafenmeister: "Tjo, das kann passieren, wo seid Ihr hergekommen?"

Ich: "Lauwersoog."

Hafenmeister: "Das hatten wir auch schon."


Gruß

Rolf
kiele

Beitrag von kiele » So 7. Okt 2007, 18:05

Nein genau das Gegenteil ist der fall. Das Boot lag absolut stabil im Wasser und hat wie schon beschrieben kein Wasser aufgenommen. Die Wellen liefen unter uns durch.


Das kann ich nur bestätigen, auch ich habe die Nordsee bei Windstärken in Böen bis 9 kennengelernt und habe vollstes Vertrauen in meine 26 erfahren. Nur das ich auch meine Sprayhood schätzen gelernt habe, denn bei mir gings gegenan und ich habe viel, sehr viel Wasser in Tropfenform übergenommen.
Fazit: Auf unsere Neptuns kann man sich auch bei Schietwetter verlassen.

Gruß
Kiele
Harry

Beitrag von Harry » Mo 8. Okt 2007, 15:12

Tag 4. Cuxhafen- Brunsbüttel

Eigentlich war es ein ruhiger Törn, mal abgesehen davon das die Flut sich erst eine Stunde später als angekündigt in der Elbströmung bemerkbar macht. Wir sind aus dem Hafen raus und hatten dann erstmal stillstand da wir gegen die Strömung kämpfen mussten. Bei dreiviertel Gas ging es dann wieder vorwärts. Nach 3 Km hatten wir den halben Tank verballert
und haben uns dann zwischen zwei Buhnen vor Anker gelegt. Nach einer Stunde hatte sich die Elbe so beruhigt das Sie mehr einem See glich. Das Wasser Stand und wir sind dann bis 18:00 Uhr zügig bis zur Schleuse gefahren. Im Hafen von Brunsbüttel war es so voll das wir erstmal in aller ruhe von aussen eine Platz gesucht hatten. Direkt gegenüber ist übrigens ein ALDI dort haben wir unsere Vorräte wieder aufgefüllt.
Nach dem Einkauf kam dann die Stärkung. Bratkartoffel mit Würstchen und Salat.
Harry

Beitrag von Harry » Di 9. Okt 2007, 08:41

Tag 5. Start 6.30 im Regen, Regen, Regen, Ziel Rendsburg (nicht Flensburg danke Katja)- Ankunft 14:30 im Yachthafen Schreiber. Für uns ein Geheimtip, Preiswert mit Aufenthaltsraum und guten Sanitäranlagen und vor allen dingen wenig besucht.
Nach dem verspäteten Mittagessen noch ein Stadtbesuch. Sehr schöne Altstadt kann man nur empfehlen.

Tag 6: Weiterfahrt nach Kiel Holtenau, der Wind stand günstig und wir sind die 30 Km gesegelt (natürlich mit Motorunterstützung wie vorgeschrieben und Signalkegel am Rigg).
Vor der Schleuse mussten wir dann noch eine Stunde warten bis es weiterging. Schiffe bis 10m bezahlen 12 Euro für die Schleuse.

Der Hafen Holtenau ist schön gemütlich, jedoch die Sanitäranlagen unbenutzbar, da total deckig. Gut wenn man seine eigenes Waschbecken hat.
Im Ort Holtenau gibt es auch diverse Discounter so das die Verpflegungssituation mit frischen Sachen gesichert war. (ca. 2km vom Hafen entfernt). Ein Spaziergang tut grundsätzlich gut und auch das Wetter spielte an diesen Tag mit.
Zuletzt geändert von Harry am Mi 10. Okt 2007, 07:09, insgesamt 1-mal geändert.
katja

Beitrag von katja » Di 9. Okt 2007, 18:51

Hallo Harry,

Denke, Du meinst Rendsburg... nich Flensburg, oder?
Sonst wär ich doch ehrlich beeindruckt! :D

Bloß weiter so mit dem Bericht... macht ja richtig Lust!

Lieben Gruß
Katja
Harry

Beitrag von Harry » Mi 10. Okt 2007, 07:31

Tag 7, Holtenau- Damp

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit frischen Brötchen (wofür hat man Kinder) starteten wir um 11 Uhr zur nächsten Etappe. Auch an diesem Tag war das Wetter endlich so wie der Sommer sein sollte. Sonnig und mit gemäßigter Windstärke 3 - 4 und was noch besten war auch für unsere Richtung optimal. Nachdem wir an einigen Ankernden Frachter
vorbei waren, musste die Aufmerksamkeit stark erhöht werden da doch sehr viele Schiffe auf unseren Kurs waren. Nach einer Stunde waren wir dann endlich am Leuchtturm Kiel und an Laboe (mit seinem U-Boot )vorbei und die Ostsee lag vor uns. Super klare Sicht und die beindruckende Küstenline schlug sich in super Stimmung der ganzen Manschaft nieder. Unsere Kinder durften abwechselnd ans Ruder und nach der hälfte der Strecke tauchte von weitem auch noch ein grosses altes Segelschiff auf, welches Richtung Eckernförde fuhr.
Gegen 15 Uhr schlief der Wind ein und wir ließen uns treiben. Gerade richtig zur Kaffeezeit, ein schöner frischen Kaffee mit Keksen war genau das richtige was man zum zufrieden sein braucht. Unsere Kinder versuchten in dieser Zeit auch noch Fische zu fangen, aber ausser einen kleinen Dorsch von 10cm haben wir nichts gefangen.
Gegen 17 Uhr (ohne Wind) ging es dann mit Motor weiter und wir liefen dann um ca, 18:30 in Damp ein. Der Hafen war komplett belegt aber dank unseres kleinen Schiff konnten wir uns neben der Tankstelle im Päckchen festmachen. Wir lagen an Position 2 neben einer 27 Fuss Yacht mit netten Leuten und kindern. Nach uns kamen noch weitere Grosse Boote in den Hafen.
Unsere Kinder hatten jetzt die Gelegenheit das Schlauchboot fertig zu machen und schon bald fuhren Sie im Hafen umher und hatten Ihren Spaß.
Harry

Beitrag von Harry » Fr 12. Okt 2007, 06:55

Tag 8 ein schöner Tag in der Umgebung von Damp, als wir abends zurückkamen halfen gerade unsere Kinder Bernd und Petra beim anlegen mit ihrem Segelboot. Nette Segler wie sich später herausstellte und was wir dann in einer gemeinsamen Talkrunde bis zum anderen Tag feststellten. Sie hatten sehr viel Erfahrung und haben uns jeder Menge Typs gegeben.
Tag 9 Gegen mittag liefen wir wieder aus, gemeinsam mit Bernd und Petra, wir fuhren links Richtung Massholm und die beiden geradeaus Richtung Nord-Ostsee Kanal, denn Ihr Urlaub war schon zu Ende.
Die Einmündung zur Schlei ist nur ca 12 Km entfernt von Damp, so das wir nach ca. 2 Stunden in die Schlei nach Massholm einliefen. Das Wetter war sehr unbeständig brachte aber viel Wind und so sind wir flott unterwegs gewesen. Unter Motor fuhren wir dann die Schlei hoch. Das Fahrwasser ist sehr eng und es waren viele Boote unterwegs. Da es früher Nachmittag war als wir im Hafen einliefen, hatten wir auch kein Problem einen freien Liegeplatz zu bekommen. Später fuhren noch viele Boote umher und suchten. Massholm ist eine schöne alte Stadt und es lohnt sich dort einen Tag zu bleiben. Mann muss jedoch sehr früh dort ankommen.
Harry

Beitrag von Harry » Fr 26. Okt 2007, 14:09

Tag 10. Aufbruch Mittags von Maasholm. 2 km vor der Einfahrt liegt ein Segler ausserhalb des Fahrwassers der sich wohl festgefahren hat. Ziemlich hilflos versucht sein Segelpartner das Boot mit dem Dingi freizubekommen. Wir entschliessen uns nicht zu helfen da wir mit Kiel überhaupt keine chance hätten wieder frei zukommen. Als wir in die Ostsee einfahren sehen wir noch das er das Problem gelöst hat und wieder frei ist.

Kurs Richtung Laboe mit Windstärke 2-3 nach 4 Stunden erreichen wir unter Motor den Hafen Laboe und legen in der neuen Marina an. Super Anlage kann man empfehlen, Festpreis 12 Euro ist auch O.K. Duschen sauber, halt alles neu.

Tag 11: starkwind was uns aber nicht interessiert da an diesem Tag das U-Boot zu besichtigen ist. Am hafen gibt es einen Segelmacher der uns für nur 20 Euro unsere eingerisse Genua repariert.
Sauber gearbeitet kann man nur empfehlen.

Tag 12: Weiterfahrt trotz Starkwind von 5-6 und 2 Meter Welle. Wieder einmal sind wir mit unserer Neptun fast alleine auf der Ostsee. Kurs Heiligenhafen. 5 stunden bei achterlichen Wind für die Strecke. Neptun 26 die Rennziege, neuer Rekord 16 km/h über Grund. Wir fliegen mit höchter Konzentration durch die Ostsee. Neptun (26) sei dank erreichen wir wohlbehalten Heiligenhafen.
Harry

Beitrag von Harry » Mo 29. Okt 2007, 13:37

Tag 13 Ein schöner Tag einer der wenigen die uns in guter Erinnerung bleiben werden , weil die Sonne schien. Den ganzen Tag, endlich einen Strandtag einlegen können, abhängen und geniessen.
Tag 14: 14 Uhr wir legen zu unserem letzten Törn ab. Ziel Burgstaaken auf Fehmarn. Ankunft 17 Uhr, Regen 18 Uhr, wir finden zum Glück schnell einen Liegeplatz. Das wars, nochmal gemütlich abends abhängen bei ein, zwei Bierchen.
Tag 15: 6:00 uhr aufstehen und zur Bushaltestelle wandern. Mit dem Bus von Burg bist Oldenburg in Holstein brauche ich 2 Stunden. Bei der Autovermietung wartet schon unser Bus, 9:00 Uhr Ankunft im Hafen. Wir packen das Auto voll und um 12:00 Uhr wird unser Boot aus dem Wasser gehoben. ein schöner Urlaub geht zu Ende.

Auf der Rückfahrt haben wir über ein grösseres Boot gesprochen. Nach 600 km waren wir uns einig als wir zuhause ankamen.

Mal sehen wann wir uns unseren Traum verwirklichen.


An alle, last euch nicht Aufhalten nur wer das Abenteuer beginnt kann davon auch erzählen.

Einige Dinge habe ich nicht erwähnt z.B. wie Dickschifffahrer ab 30 Fuss sich um einen Liegeplatz in Brunsbüttel kloppen, echt minder bemittelte Segler, von wegen Seemanschaft, fairniss, kameradschaft, das gibt es bei denen nicht.

Soweit so gut, alle anderen waren sehr nett und aufgeschlossen und werden uns in guter Erinnerung bleiben.
Harry

Beitrag von Harry » Mo 29. Okt 2007, 13:39

Ich wünsche Euch allen ein gutes Jahr 2008

Unsere Rückfahrt steht fest. Termin sind die Herstferien in NRW. Abfahrt am 27.09 von Burgtiefe. Ankunft bis 10. Oktober in Roermond oder früher.

Wer mitkommen möchte soll sich melden für Details.

Gruss Harry
Antworten