Welchen Batterietyp (Säure, Gel oder AGM)?

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Uwe

Welchen Batterietyp (Säure, Gel oder AGM)?

Beitrag von Uwe » Mi 26. Sep 2007, 08:45

Hallo zusammen,

meine alte Säure-Batterie mit 105 Ah ist nun ziemlich platt, d.h. sie baut die Spannung ohne angeschlossene Verbraucher sehr schnell wieder ab. Ein Wechsel zur nächsten Saison steht an. Wahrscheinlich werde ich auch das Ladegerät wechseln. Bislang verwnde ich ein IU-Lader mit 8 Ampere vom Mobitronic/Waeco. Ein Fachmann auf dem Gebiet der Elektrik sagte mir kürzlich, daß das Ladegerät für eine Batterie mit dieser Größe nicht ausreicht. Die Battereie ist auch schon gute 10 Jahre im Einsatz.

Ich habe einmal ein Strombilanz für meine Verbraucher erstellt. Neben den üblichen Kandidaten habe ich auch eine Kompressor-Kühlbox an Bord. Da wir in unserem Hausrevier (Friesland) häufig an Wasserrastplätzen übernachten, möchte ich gerne mindestens für 2 Tage stromtechnisch autark sein. Mit einer Verbraucherbatterie von 105 Ah. komme ich gut klar. Eine Starterbatterie brauche ich wegen des AB-Motors nicht.

Welche Erfahrungen habt Ihr nun mit welchen Batterietyp gemacht. Der Wassersprothändler meines Vertrauens präferiert weiterhin die wartungsfreien Blai-Säure Batterieen.

Über einige Meinungen und Typs von Euch würde ich mich freuen.

Gruß Uwe
Skippy

Beitrag von Skippy » Mi 26. Sep 2007, 10:19

Moin Uwe,

eine 100 Ah Batterie nützt nichts, weil man sie eigentlich
nie richtig vollgeladen bekommt. Und wenn sie dann schon in die Jahre kommt, ist die Leistung auch reduziert
In meinem Kahn ist eine 88-iger Verbraucherbatterie und eine 60-iger Gel.
Die Gel betreibe ich nun schon 6 Jahre, beide Batterien werden mit einem
automatischen Bosch-Lader geladen.
Ausserdem habe ich das Windrad und eine Solarzelle.
Wenn ich mal in einem Hafen Strom habe, schalte ich den Ladestrom ein.
Nach max 2 Stunden sind dann beide Batt. randvoll. Jede einzeln a. ca. 1 h.
Wenn Du für lange Lebensdauer plädierst, nimm Gel mit einem entsprechenden Ladegerät, ansonsten ist ein Wartungsfreier Bleiakku völlig ausreichend. Lieber 2 kleine Akkus, als ein Großer und getrennt zu Schalten.
In fast jeden AB ist auch eine Ladespule und es gibt dafür den passenden Laderegler bei Conrad, frage den Rolf. Damit kannst Du bei AB-Betrieb die Batt. wieder aufladen.
Uwe

Beitrag von Uwe » Mi 26. Sep 2007, 10:36

Hallo Skippy,

Das verstehe ich nicht. Warum bekommt man eine 100 Ah Batterie nicht vollgeladen? Mit einem entsprechendem Ladegerät müßte das doch klappen? Warum bieten dann die Hersteller solche Batterien überhaupt an?
So ganz leuchtet mir das nicht ein, warum zwei einzelne kleinere Batterien, die in Reihe geschaltet werden, und dann die gleiche Kapazität haben, besser sind als eine Große.

Laden mit dem AB habe ich mir auch schon überlegt. Da aber meine Batterie im Voschiff ist, müßte ich ein weiteres zusätzliches Kabel durchs Schiff legen. Dazu habe ich aber keine Lust. Außerdem haben wir in der Regel jede 2-3 Nacht wieder Landstrom. Diesbezüglich sind dei friesischen Häfen ja bestens ausgerüstet.

Als Ladegerät schwebt mir der IUOU Lader von Waeco mit 15 Ampere vor.

Gruss
Uwe
martin55

Beitrag von martin55 » Mi 26. Sep 2007, 12:45

Moin Uwe
Es kommt ja auch darauf an, ob du Platz für mehrere Batterien hast und wo sie untergebracht werden können. Ich habe 3 Stck a 70 AH und alle im Niedergang mit 2 Ladegeräten von CTEK (IUOU), da ist die Pulswartung intrigiert. Die dritte wird über Solar geladen. Die eine ist für das Bordnetz, die anderen zwei sind für den E Motor und sind auf 24 Volt geschaltet. Bei Nichtgebrauch des E Motors, können sie zusammen auf 12 Volt geschaltet werden und ergeben so eine Leistung von 210 Volt. Der Vorteil von mehreren Batterien liegt auf der Hand, du kannst besser variieren und wenn eine nicht mehr will, steht dir immer noch eine zur Verfügung.
Geladen wird auch eine 100AH oder mehr, nur musst du das dafür richtige Ladegerät haben. Manche laden nur bis zu 90AH Batterien, oder noch weniger (Billiggeräte). Das ist als Vorgabe so gewollt, da auch sie eine automatische Abschaltung haben und aus Sicherheitsgründen, die Batterie nicht ganz voll laden, wie gesagt, bei Billiggeräten.
Ach ja: alle drei sind Säurebatterien

Gruß Martin
Zuletzt geändert von martin55 am Mi 26. Sep 2007, 13:00, insgesamt 3-mal geändert.
Hartmut

Beitrag von Hartmut » Mi 26. Sep 2007, 12:52

Hallo Uwe, mit zwei Batterien hast Du immer eine in "Reserve", da, wenn eine den Geist aufgiebtimmer, noch die zweite da ist. :D Mit dem 15A-Ladegerät brauchst Du sicherlich min. 15 Std um sie voll zuladen. :shock: Mit zunehmender Ladung geht der Ladestrom zurück, das heißt, es wird immer weniger geladen und es dauert lange, bis sie richtig voll ist.
Ich fahre jetzt nachdem mein Gleichrichter-Regler vom AB kaputt ist, nach Rolfs Rat nur noch mit einem Gleichrichter von Conrad. Somit wird die Batterie immer mit ca.17Volt und hoher Amperzahl geladen. :shock: Ich muß jetzt nur aufpassen, dass die Batterie nicht überladen wird. aber der Ladevorgang geht sehr schnell. :D
Noch als Nachtrag: Säurebatterie reicht völlig aus.
Frank

Beitrag von Frank » Mi 26. Sep 2007, 12:58

Hallo Uwe,

ich habe den 15A Lader von Mobitronic (Waeco) und der läd meine Batterie randvoll. Ich habe noch eine 60 AH Säurebatterie mit der ich den Komressorkühlschrank (CD30 Waeco) einen Tag betreiben kann und danach immer noch den Motor starten kann.
Für die nächste Saison werde ich aber eine größere Blei-Säure einbauen. Der Preis ist günstig und ich kann den Lader weiter verwenden. Wenn Gelbatterien einmal bis zur Gasungsspannung geladen sind, sind sie unwiederbringlich kaputt :cry: .
Wie gesagt, es wird eine Batterie mit ca 100AH sein.Außerdem schaltet man die Batterien parallel, was erst ab Kapazitäten weit über 100AH sinnvoll ist. Die Querschnitte der Verbindungskabel wären aber Daumendick.
Der Achim wird seine Kapazität auf seinen Windgenerator abgestimmt haben. Laut Datenblatt liefert der 3-4A in Durchschnitt. Er benötigt also 1,5Tage für eine Volladung bei 100AH. Das schafft er eigentlich nie. Er zögert aber das Ende hinaus. Die 60AH schafft der Generator.
Uwe

Beitrag von Uwe » Mi 26. Sep 2007, 13:07

Vielleicht noch einige weitere Angabe zur Präzisierung.

Meine heutige Blei-Säure Batterie mit 105 Ah. ist im Vorschiff in der rechteckigen Backskiste unter den Polstern untergebracht. Diese Batteriegröße passt dort inkl. Batteriekasten mit integriertem Hauptschalter ziemlich exakt rein. Das Ladegerät sitzt an der Holzklappe im Fußraum auf der Vorderseite. Dort ist auch mein FI-Schutzschalter installiert, da das 230 V-Kabel durch den Ankerkasten ins Bootsinnere geführt ist.

Da ich die Batterie aus Gewichtsgründen im Vorschiff lassen möchte, kann ich bzgl. der Batteriegröße nicht viel variieren. Da ich auch sonst meine Elektrik im letzten Jahr komplett neu verlegt habe, möchte ich auch hier nichts ändern. Eine Ladung über den AB ist nicht nötig, da wir immer ausreichend lange am 230 Volt-Netz hängen.

Wahrscheinlich würden 2 kleinere Batterien mehr Platz brauchen, den ich nicht hätte. Wahrscheinlich werde ich daher nur die Batterie gleicher Größe und das Ladegerät austauschen. Dann kaufe ich mir halt in 3-4 Jahren eine neue Batterie.

Also, welchen Batterietyp würdet Ihr unter diesen Bedingungen empfehlen. Denn dannn würde ich das Ladegerät entsprechend darauf ausrichten.

Gruss
Uwe
martin55

Beitrag von martin55 » Mi 26. Sep 2007, 13:13

hallo Frank
Bei mehreren muss nicht unbedingt parallel geschaltet werden, nur wenn du sie zusammenfügen willst. Wenn alle getrennt laufen und eine ist am Ende, kann die volle die Arbeit der Leeren übernehmen, während die Leere geladen wird. Richtig verkabelt mit Schaltern und Sicherung, geht das dann sehr flott. (Solar)
Hallo Uwe.
Säurebatterie sind ok und würde ich immer wieder nehmen, zum Ladegerät: Nimm ein gutes, das alle Batterien laden kann, also Gel u Säure. Es gibt da auf dem Markt viele, habe mir das CTEK zugelegt, weil es in einer Fachzeitschrift empfohlen wurde. Gibt es in verschiedenen Ladegrößen und Preisen.
Gruß Martin
NeptunPete

Beitrag von NeptunPete » Mi 26. Sep 2007, 14:30

Hallo Uwe,

lädtst Du die Batterie während Du im Vorschiff schläfst? Dann solltest Du eine Gel-Betterie nehmen. Jede Blei-Säure Batterie gast im Verlauf der Ladung, je besser das Ladegerät umso weniger. Jedenfalls stinkt es aus der Batterie und nach meiner Erfahrung kann man davon ganz schönen Brummschädel kriegen.

Ich nehme grundsätzlich nur mehr Gel-Batterien. Dem höheren Preis muss man die deutlich längere Haltbarkeit gegenüberstellen. Jede Blei-Batterie verliert im Lebenszyklus an Kapazität. Bei Gel habe ich den Eindruck, dass dieser Prozess deutlich flacher verläuft. Vielleicht hat das auch mit der wesentlich geringeren Selbstentladung zu tun.

Beispiel: meine 60 l-Eigenbau-Untersitz-Kühlbox mit Engel-Kompressoraggregat betreibe ich mit zwei (einzeln zugeschalteten) 90 Ah Sonnenschein-Batterien aus 1991 (!) Immer noch kann ich mit den beiden Batterien ohne Zwischenladung meist eine volle Urlaubswoche auf ca. 6 Grad kühlen. Im Gegensatz zur jugendlichen Lebensphase der Batt. achten wir jetzt zwar mehr auf kurze Deckelöffnung und ökonomischen Umgang mit der Kälte (1Bier raus - sofort eines rein), aber das macht auch nicht die Welt aus.

Im Winter mache ich mit den Gel-Batterien übrigens gar nichts. Boot in kalter Halle bei Außentemperaturen. Vor und nach dem Winter werden diese Batterien mit voller Kühlschrank-Leistung je einmal entleert, dann voll geladen. Im Frühjahr verblüfft mich dann immer die dabei erkennbare geringe Selbstentladung.

Korrekter Weise muss man sagen, dass derart extreme Lebensdauer lt. Batteriehersteller nicht unbedingt die Norm ist. Außerdem gibt es zwischen Gelbatterien ebenfalls z.T. erhebliche Qualitätsunterschiede, die sich auch im Preis niederschlagen.
neptun-micha

Batterietyp

Beitrag von neptun-micha » Do 27. Sep 2007, 09:23

Hallo Uwe,

Wir haben ziemlich genau die Konfiguration, die Dir vorschwebt, also 105 Ah Säurebatterie, Waeco 15Ah iuou-Lader, Waeco CF 18 Kühlbox.
Die Batterie ist jetzt 5 jahre alt, keine Ermüdungserscheinungen. Im Winter habe ich sie aber an einem Erhaltungslader und seit einem Jahr mit Megapuls-Gerät. Nie unter 11,8V entladen!
Das Laden mit dem Aussenborder würde ich mir sparen, meist kommen dort nur 60w, (5 Ah) raus.
Wir können mit voll geladener Batterie immer 4 Tage unabhängig bleiben, (mit nicht ganz BSH-konformen Ankerlicht- ich habe dort eine LED-Lampe drin) dabei staune ich immer wieder über das Energiewunder Waeco Kühlbox. Jedenfalls bei den hier herrsschenden "Sommer"temperaturen.:cry:
Die Batterie ist über Nacht im Hafen problemlos randvoll geladen, gut zu sehen am umschalten des Ladegerätes auf Erhaltungsladung.

Fazit: Eine 105Ah Säurebatterie, kann man noch tragen, ist bezahlbar, hält lange, ist mit dementsprechenden Lader Ok.

Allerdings würde ich bei Deinem Einbauort auch für Entlüftung sorgen. Vielleicht ein Rohr vom Stauraum durch den Auftriebskörper nach hinten zur Einbuchtung zwischen den Vorschiffskojen?
Allerdings wird unsere Batterie nie warm beim Laden.

Gruß, Micha
Gerhard20

Beitrag von Gerhard20 » Do 27. Sep 2007, 09:43

Hallo,
bin gerade bei der Planung für eine neue stromversorgung meiner N20.
Habe daher eher Fragen als Input.
Zentrawles Thema ist natürlich die Kühlbox (Bootsfrau besteht darauf).
Bisher kam ich bei Kühlboxen nicht unter 40Watt mittlere Leistung.
Mein Ziel ist eine unabhängige Stromversorung über Solar. Die sollte in der Lage sein, den gesamten Verbraquch eines Tages (Nacht) abzudecken.
Nach meinen Berechnungen ergeben sich etwa:
Bordbeleuchtung 20 Watt (6 Std,) Aussenbeleuchtung 10 (8 Std), Funk u. Navi etwa 40 (3Std). Kühlbox ? (24 Std).
Möchte mit 80 Watt Solar und 100 Ah das Auslangen finden, eventuell Zuladung über AB.

l.g. Gerhard
saeckel

Beitrag von saeckel » Do 27. Sep 2007, 10:19

Hallo Uwe,

bei den vielen Ratschlägen ist es nicht leicht das Geeignete zu finden. Bei mir in der Neptun20 ist eine Gelbatterie(90AH) , weil ich auf das Gasen gerne verzichte. Du must aber darauf achten, dass das Ladegerät für Gelbatterien ausgelegt ist, da bei Gelbatterien die Ladesschlußpannung nicht über 13,8 Volt steigen darf, denn sonst gast auch die Gelbatterie und gibt ihren Geist auf. Ich lade die Batterie in der Nacht über das Ladegerät und bei Tag über Solar und demnächst vielleicht auch mit Windkraft. Die Kapazität der Batterie reicht auch aus wenn ich über Nacht mal nicht laden kann.

Uwe
Zuletzt geändert von saeckel am So 30. Sep 2007, 09:03, insgesamt 1-mal geändert.
neptun-micha

Beitrag von neptun-micha » Do 27. Sep 2007, 12:09

Hallo Gerhard,

Nach Deiner Verbrauchsrechnung kommt man auf ca. 430 Wh/d. Dabei habe ich die Kühlbox mit knapp 10 W gerechnet (35 W mit 20% Laufzeit, ist realistisch) Dafür brauchst Du aber Solarzellen mit deutlich über 1m² Fläche, wohin damit ?
Bleibt nur Stromsparen übrig. Innenbeleuchtung mit Petroleum, Leselampen mit LED 2Wx2h. Ankerlicht zugelassene LED Leuchte 3Wx8h, Funke und Navi 40Wx3h, Kühlbox 8Wx 24h. So kommst Du auf ca. 260Wh/d. Dafür reicht ca. 1/2 m², warscheinlich immer noch zu groß, aber vielleicht kannst Du ja doch mal im Hafen nachladen. Dabei bin ich mal von den Herstellerangaben der Solarpaneele ausgegangen, die aber auch sehr optimistisch sind!

Gruß, Micha
Gerald

Stromverbräuche

Beitrag von Gerald » Do 27. Sep 2007, 12:24

Moin zusammen,

@Gerhard20, wie kommt Ihr denn für Funk/Navi auf 40 W :shock: ?

So 'ne Funke verbraucht meines Wissens im Hörbetrieb (das ist ja der wesentliche Betriebszustand - wenn Du den ganzen Tag auf Sendung wärst, bekämest Du wohl ordentlich Ärger mit der RegTP :wink: ) max. 5 W, und auch die Verbräuche unserer Navman-100 Kombi (Echo/Logge) und des Navi-PDA's liegen im Milliampèrebereich.

Insofern würde ich die Werte der vorhandenen (oder vorgesehenen) Ausrüstung unbedingt noch mal mit den Datenblättern bzw. gezielten Herstelleranfragen abgleichen, ehe ich solche Mörderverbräuche kalkulieren muss.

Viel Erfolg


Gerald
Thomas

Beitrag von Thomas » Do 27. Sep 2007, 13:59

Ganz unproblematisch ist das Gasen von Säurebatterien nicht, da Knallgas schwerer ist als Luft...

Gelbatterien sollen nicht gasen.
NeptunPete

Beitrag von NeptunPete » Do 27. Sep 2007, 17:46

Da hast Du wohl recht, Thomas. Ich habe zwei mal die Folgen von Knallgas-Explosionen bei einem Gabelstapler gesehen.

Früher, als ich noch mehrere Naßbatterien für den Einbau-Elektromotor hatte, habe ich bei Ladung den Batterieraum mit einem kleinen (angeblich) explosionsgeschützten Absauggebläse entlüftet. Ähnlich wie bei Motorbooten mit Innenborder, wo man auch den Motorraum vor dem Starten wegen Benzindämpfen entlüftet. Diese Gebläse sind aber ungeeignet, da zwar ex-geschützt, aber mit Bordspannung betrieben und wesentlich zu stark und damit zu laut.
Günter

Beitrag von Günter » Do 27. Sep 2007, 18:39

Hallo,
Thomas hat geschrieben:Ganz unproblematisch ist das Gasen von Säurebatterien nicht, da Knallgas schwerer ist als Luft...
Gelbatterien sollen nicht gasen.
daher ist bei Wohmobilen für Säurebatterien ein gasdichter Kasten mit Entlüftung nach außen vorgeschrieben! Für Gelbatterien gilt dies nicht!

Gruß

Günter
bfust

Beitrag von bfust » Do 27. Sep 2007, 23:24

Thomas hat geschrieben:Ganz unproblematisch ist das Gasen von Säurebatterien nicht, da Knallgas schwerer ist als Luft...

Gelbatterien sollen nicht gasen.
Sicher??? Ich habe mal gelernt das Wasserstoff leichter als Luft ist - Knallgas ist ein Wasserstoff-Luft-Gemisch...
NeptunPete

Beitrag von NeptunPete » Fr 28. Sep 2007, 10:06

Jetzt blamierst Du uns ganz schön hinsichtlich dem Gewichtsvergleich... :shock:

Die Gefährlichkeit des Knallgases bei entsprechender Konzentration ist aber jedenfalls gegeben. Die erwähnten beiden Knallgas-Explosionen, eine davon mit ernshaften Verletzungen des Verursachers, haben sich tatsächlich im Bereich über den gasenden Batterien ereignet. Was eindeutig dafür spricht, dass das Teufelszeug aufsteigt. Das macht es aber auch nicht wirklich erstrebenswert im Bootsinneren :(

Was hier noch nicht erwähnt wurde: Es gibt unabhängig vom Typ des Elektrolyten (Flüssig oder Gel) grob gesprochen zwei Typen von Batterien. Starterbatterien, die billigere Variante, sind vom Aufbau her für kurzzeitige hohe Stromabgabe konzipiert und mögen es nicht besonders, über lange Zeit mit geriner Stromabgabe unterfordert zu werden. Das geht zu Lasten der Lebensdauer.

Die zweite Spezies (so weit mir bekannt: etwa "Panzerplatten"- oder Röhrenplatten"-Batterien) sind für geringere Entnahmen über einen längeren Zeitraum bzw. für Antriebsmotoren ausgelegt. Sie sind teurer und für Bordnetz-Einsatz besser geeignet. Missbraucht man sie als Starterbatterien, nehmen sie (zumindest langfristig) Schaden.
eifelskipper

Beitrag von eifelskipper » Mo 1. Okt 2007, 09:59

als kurze ergänzung zum einbauort,

wir haben als verbraucherbatterie eine säure batterie
unter dem niedergang.
für den auf dem rursee zugelassenen e-motor
eine in der sb backskiste in der pflicht.
die ladung erfolgt nur über solarpaneel auf dem
vorschiff. zuerst und vorrangig die verbraucherbatterie
und als erhaltungsladung danach die für den e-motor.

durch die platzwahl sind wir beim schlaf im vorschiff
recht sicher vor gasung.

allerdings haben wir auch einen laderegler eingebaut.

torsten
Gerhard20

Milchmädchenrechnung

Beitrag von Gerhard20 » Do 4. Okt 2007, 16:06

Hallo,
wenn ich eine 100Ah/AGM und ein/zwei Solarpanel, gesamt 80Wh einsetze, welche Gesamtverbrauchssumme (Watt) ist realistisch?

Ich möchte den "Nachtverbrauch" tagsüber wieder ersetzt haben.

l.g. Gerhard
jan himp

Sonnenpanel

Beitrag von jan himp » Do 4. Okt 2007, 16:55

Hallo Gerhard,

wenn die Sonne scheint, wird der Nachtverbrauch zuverlässig ersetzt.
Du mußt aber bedenken, daß die Regelung angepaßt werden muß, weil AGM-Batterien eine Ladeschlußspannung von 14.9 V haben.

Für unsere Einsatzzwecke sehe ich keinen Vorteil gegenüber einer Gel-Batterie.

Mich interessiert mal, wie die große Fläche auf einer 20er aussieht.

Viele Grüße

Rolf,

der mit Säureakkus und Knallgasantrieb unterwegs ist.
SY TERTIA

Solaranlage

Beitrag von SY TERTIA » Do 4. Okt 2007, 18:09

Hallo Gerhard,

das kann man nicht so einfach beantworten. Viele Faktoren spielen da mit rein.
Ganz wichtig die Ausrichtung zur Sonne. Wenn die Solarzelle in den Vormittags-oder Nachmittagsstunden nicht 90°zur Sonne ausrichtet, hat man nur die halbe Leistung. Voraussetzung ist natürlich ein abdeckungsfrei Ort und keine trübe Sonne.
Dann ist noch zu beachten, dass die Batteriekapazität und entnommener Strom sich nicht linear zueinander verhalten.

Um Nachts die volle Kapazität der Batterie zur Verfügung zu haben, muss die Batterie am Tag trotz Verbraucher einmal voll geladen werden und zwar bis zu Ladeendspannung (IU0U-Kennlinie).

Meine Erfahrungen und Ausrüstung an Bord sind:

160Ah Batterie, 1 Solarzelle 75 W (6A Kurzschlussstrom), 1 Solarzelle 55W (alterschwach 1,5A Kurzschlusstrom), Außenborderladung fällt nicht ins Gewicht, als Großverbraucher habe ich an Bord eine Kompressorkühlbox (6A), Laptop (3A), Beleuchtung LED oder Leuchstoffröhren, Kleinverbraucher wie Navigeräte, Funk, Weltempfänger.

Wir haben jetzt im Herbst viel geankert und beim Segeln den Autopilot oft im Einsatz. Bei vollen Sonnenschein und regelmäßiger Ausrichtung der Solarzelle zur Sonne hatte ich nachmittags die 14,4 V Ladeschlussspannung erreicht. Bei trüben Wetter hatte ich die Spannung gerade so zum Sonnenununtergang erreicht und bei bedeckten Himmel habe ich es nicht geschafft.
Wie gesagt die Solarzellen sind abdeckungsfrei und wurden regelmäßig zur kroatischen Sonne ausgerichtet.

Du wirst sehen, dass ist theoretisch kaum planbar.

Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Gruß von SY TERTIA
Andreas
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