Balearen...?

Ihr wart auf großer Fahrt? Ein guter Bericht wird gerne gelesen.
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Werni
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Balearen...?

Beitrag von Werni » Fr 28. Sep 2018, 21:08

Hallo Forum,

war denn schomal jemand mit der Neptun 22 bei den Balearen...? Kann man vom Festland aus die Inseln erreichen oder geht das einfach nicht, weil zu weit und zu gefährlich...???

Gruß von
Werni
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THM
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Re: Balearen...?

Beitrag von THM » Sa 29. Sep 2018, 19:22

Hallo Werni,

ich hab das noch nicht gemacht aber Ibiza sollte vom spanischen Festland aus erreichbar sein. Das sind ca. 60 nm und bei einer angenommenen Durchschnittsgeschwindigkeit von 3 kn bist Du dann 20 h unterwegs. Allein würde ich das nicht machen - da wären mir 20 h zu viel. Aber zu zweit auf dem Boot sollte es gehen. Wind und Wetter sollten aber passen, denn Plan B ist ist höchstens abbrechen und umdrehen. Ausreichend Sprit sollte auch dabei sein, falls eine längere Strecke unter Motor bewältigt werden muss. Eine VHF-Funke würde ich auch mitnehmen, denn Handy funktioniert da nicht mehr.

Gruß
Thomas
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Re: Balearen...?

Beitrag von Werni » Sa 29. Sep 2018, 20:38

Hallo Thomas,

ich danke dir für deine Tipps ! Vielleicht findet sich ja jemand, der das tatsächlich schon gemacht hat ! Uns interessieren halt Segelreviere im Süden und die mit dem Trailer und einer Neptun 22 erreichbar sind.
Ich hatte mal eine 19er, damit waren wir auf der Müritz und am Gardasee, mit einer ´geliehenen´ Neptun 22 war ich auch mal in Holland und mit ner Bavaria 31auch in der dänischen Südsee.

Bild

Bild

Ein Boot mit einem festen Liegeplatz wollen wir nicht ! Da macht meine Frau nicht mit !
Deshalb die Frage nach der Machbarkeit : da gehört auch Korsika, Sardinien, Elba, Kroatien (logo !) dazu !

Bisher kenne ich nur das Video von Michael Baumeister von Kroatien, Ostsee und Bodensee...! Andere (südliche Reviere) habe ich mit der Neptun 22 bei YouTube noch nicht gefunden.

Im Frühjahr 2019 solls dann losgehen...!

Gruß von
Werni
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Re: Balearen...?

Beitrag von THM » Sa 29. Sep 2018, 21:23

Hallo Werni,

machbar ist vieles, aber es hängt im wesentlichen von der eigenen Leidensfähigkeit und Risikobereitschaft ab. Was für den einen noch eine Herausforderung ist, bezeichnet der andere schon als Leichtsinn oder schlechte Seemannschaft. Mit einem großen Boot und einer entsprechend großen Crew kannst Du mit Wachplan segeln und so mehrere Tage unterwegs sein. Ein so großes Boot läuft auch ca. 5 kn. Das fällt bei einer 22er aber alles flach. Mit zwei Personen geht kein Wachplan und nachts einer allein im Cockpit bezeichnen manche schon als Risiko. Deshalb würde ich mit einer 22er jeweils Tagesetappen von 20 - 30 nm planen. Da findest Du im Mittelmeer viele Reviere, wo Du dich mit dieser Beschränkung austoben kannst. Wenn es wirklich mal die Balearen oder längere Tagesetappen sein sollen, würde ich mir eine passende Yacht dazu chartern.

Bei mir steht auch das Mittelmeer auf der Wunschliste. Ich muss aber demnächst nach dem Auskranen mit Boot und 2t-Hänger mal auf die Waage. Wenn die Werte im grünen Bereich liegen, werde ich den Weg über die Alpen antreten. Ansonsten werde ich mir Gedanken über einen größeren Trailer machen müssen, das Risiko im Ausland stillgelegt zu werden ist mir zu groß. Meine erste Saison mit der N25 neigt sich jetzt dem Ende zu. Die Saison war gedacht zum Kennenlernen des Bootes und ich habe jetzt eine lange Liste an gefundenen Schwachstellen und Verbesserungswünschen, die ich im Winter abarbeiten werde. Ich würde Dir auch empfehlen nach Kauf eines Bootes erst einmal eine Saison in Heimatnähe zu verbringen bevor Du fernere Reviere anpeilst.

Gruß
Thomas
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Re: Balearen...?

Beitrag von Reedsailor » Mi 5. Dez 2018, 22:21

Hallo,

im Buch "Phönizische Reisen mit der Mike Dull" werden Einhand Reisen im Mittelmeer mit der Neptun 22 (Miglitsch) beschrieben.
Mit der Neptun 22 Backdecker Sandpiper war "Gerhard allein auf See" im Mittelmeer unterwegs.

Als Trailerboot kann man die Neptun aber auch auf der Fähre auf die Balearen mitnehmen und dann an deren Küste segeln?

Ahoi,
Reedsailor
( seit einigen Jahren im Sommer an der kroatischen Adria mit Neptun 22 Miglitsch unterwegs)
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Re: Balearen...?

Beitrag von Tenovice » Mi 5. Dez 2018, 23:18

Elba/ Korsika von San Vincenzo aus... geht, mit entsprechender Leidensfähigkeit. Video hab ich damals gemacht, stelle es aber nicht bei Youtube ein... das wird demnächst auf hiesigem Videoportal erscheinen... to be continued :)
Hauptsache gesund und die Frau hat Arbeit...
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Re: Balearen...?

Beitrag von Scorpionhits » Mi 5. Dez 2018, 23:48

Die Reise der Mike Dull ^^ Ein sehr schönes Buch...

Allerdings war der Autor nicht einhand alleine unterwegs und ist ausserdem in der Türkei an Land gespült worden...
Aber es zeigt es geht so einiges mit der N22
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Re: Balearen...?

Beitrag von harry01 » Do 6. Dez 2018, 10:04

Hallo Werni.

Habe gerade Deine Frage bezüglich Balearen gelesen.
Dazu kann ich vermuten das es dort wärmer ist als bei meiner Fahrt.

Ich bin 2017 von Greifswald / Wieck nach Bornholm ca 22 h.
Das waren 86 Sm , 15:30 los bei Wind 3-4 und über nacht gefahren.
Angekommen in Ronne am nächsten Tag 13:15. Also ein im mittel 3,9 Kn.
Hat ganz schön geschlaucht. War auch mächtig kalt in der Nacht.

Weiter bin ich dann von Allinge (Dänemark) aus nach Utklippan (Schweden) ca10 h.
Los um 6:15 bei Wind 4-5. 53 Sm und angekommen um 16:45.
Also ca 5 Kn. das war einigermassen entspannt.

Zurück von Ystadt (Schweden) nach Sassnitz auf Rügen ca 19 h.
16:30 ab und 11.30 an für 60 Sm bei Wind 4.
Wieder über nacht mit totaler Flaute zwischen 00.15 und ca 03.00.

Also machbar ist es was Du anstrebst.
Aber es schlaucht ganz schön und wie Du aus den 3 Beispielen sehen kannst,
Du solltest auch immer etwas unvorhergesehenes einplanen und lieber 30% mehr Zeit rechnen.
So wie meine Flaute in der Nacht. Aber es ist machbar.
Ein passendes Wetter gehört natürlich dazu.
Deine Kondition kannst Du nur selbst einschätzen.
Vielleicht helfen Dir meine Törnaufzeichnungen bei Deiner Planung.
Ich wünsch Dir viel Erfolg dabei.
Gruß Harald
" Mia " : Neptun 27 FK / Dinett 8 PS AB im Schacht
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Re: Balearen...?

Beitrag von Radiwishen » Mo 4. Apr 2022, 21:48

Ist zwar ein uuuuralter Beitrag, aber etwas wollte ich noch loslassen da das Revier derzeit nicht allzu gut hier abgedeckt wird (werde ich demnächst beginnen zu ändern):
Vom äußersten Ankerplatz bei Javea bis zum ersten bei der Isla Galera sind es 46 Seemeilen; bei 3 kn. Und gestartet wenn ausgeschlafen lässt sich das durchaus noch machen.
Von da aus sind es noch 11 sm bis zum Hafen von Sant Antoni - da gibt es unterwegs aber Untiefen, das würde ich nicht bei Dunkelheit machen.
In der Gegend sind Liegeplätze ziemlich teuer; da ist Ankern oft sinnvoll; grade wenn man mit aufgeholtem Schwert an manchen Stellen bis fast an den Strand kann.
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Re: Balearen...?

Beitrag von Stöhrdebäcker » Di 5. Apr 2022, 16:09

Die Phönizischen Reisen mit der Mike Dull haben dem Boot aber einiges abverlangt. Unglaublich, was der Kahn alles einstecken musste. Das waren verwegene Unternehmen. Strandungen und Grundberührungen gehörten offensichtlich zur Tagesordnung. Es zeigt aber, was eine Neptun aushalten kann.
Als ich 1984 meine Neptun als Ausbauschale in Rheda-Wiedenbrück abholte, führte ich ein ähnliches Gespräch über Machbarkeit von Seereisen mit einem von der Familie Ernst. Er vertrat die Ansicht, ein Törn von Sizilien nach Afrika sei kein Problem. Man müsse nur genügend Ballast in den Hohlkiel geben. Die Überfahrt sei von Werftmitarbeitern wiederholt durchgeführt worden, da ein Teil der Neptun Boote in Afrika gebaut wurde.
Neptun 23 Bj 1985 Segelnummer 101
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Re: Balearen...?

Beitrag von Radiwishen » Mi 29. Mär 2023, 23:06

Nachdem ich da letzten August etwas Erfahrungen mit der N32 gesammelt habe etwas Infos:

Das Kap neigt zu kräftigen Winden aus Ost längs der Festlandküste.
Insbesondere ab Mittag (ab ca. 14:00) wird das für eine N22 recht sportlich. (Wellen von ca. 2m sind keine Seltenheit); dagegen Vorwärtskommen ist nicht leicht…

Deshalb unbedingt gute Wetterberichte einholen, dann nach dem Abflauen des Windes abends starten um während der ruhigen Phase durchzukommen.
In der ruhigen Phase kann es auch eine komplette Flaute geben - besser zu früh als zu spät mit dem Motoren beginnen.

El Perello ist ein sehr kleiner Hafen südlich von Valencia (1,20 Tiefgang sind das absolute Maximum), wo man ggf. Wassern und das Wetter abwarten kann.
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