Sicherheitsnetz

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Vestervig 22

Sicherheitsnetz

Beitrag von Vestervig 22 » So 7. Jan 2007, 18:25

Hallo Leute,
von mir auch noch ein gutes neues Jahr für alle!!
Ich bin an einer N 22 dran u. überlege, wo ich ein Sicherheitsnetz für die Reling herbekomme? Haltet Ihr das Netz für sinnvoll? Ich habe zwei kleine Kinder, deshalb die Überlegung!
Gruß Horst
bendix

Sicherheitsnetz Reling

Beitrag von bendix » So 7. Jan 2007, 18:52

Moin moin, also wenn dir an deinem Nachwuchs noch was liegt, solltest du in jedem Fall mit Relingsnetz und Schwimmwestenpflicht für die ganze Mannschaft segeln. :wink: Ich mache im Yachtclub Mittelrhein Jugendarbeit ab 6 Jahren. Diese "kleinen quirligen Biester" haben Ideen - da kommt kein Erwachsener drauf! Hab mal einen Kollegen kennen gelernt, der hat an den Schwimmwesten seiner beiden Filius extra grosse Handgriffe dranngenäht - wenn der Nachwuchs dann mal bei Lage und auffrischendem Wind nicht sofort spurte, hatte er sie auch schon am Wickel und verfrachtete sie da hin wo sie hingehörten. Falls der Nachwuchs mal über Bord gehen sollte (auch nur im Hafenbecken) ist er wesentlich griffiger wieder aus der "Suppe" heraus zu bekommen. :lol: Segeln ist immer auch Erfahrungssache und Kaffeesahnewetter wünscht sich jeder - aber es kommt immer anders als man denkt! Als weiterer Gesihtspunkt ist es nicht nur ein Zeichen guter Seemannschaft wichtig, der Mutter deines Nachwuchses zu vermitteln das alles erdenkliche getan wird, das der "jungen Meute" nur jah nichts passieren kann. Du hast sonst neben den seglerischen Problemen und den "quirligen Welpen" noch zusätzlich ein Beziehungsproblem an den Hacken. Verweise hier auf meinen Artikel zu Beziehungsproblemen in Ehelichen Gemeinschaften:
http://ycm-bonn.de/Aktuelles/20060729/
Die Netze gibts als Meterwahre in jedem Katalog, Schiffsausrüster, bei der Messen in D-dorf sogar oft billige wenn du am letzten Tag kommst und kosten gemessen zu dem Schaden der entstehen kann ein lächerlichen Preis. Gruss Bendix
bfust

Beitrag von bfust » So 7. Jan 2007, 18:53

Hi,
die Relingsnetze bekommst Du bei den einschlägigen Ausrüstern wie z.B Compass oder AWN bzw. SVB. Compass hat meines erachtens sogar zwei Qualitäten im Angebot. Ob so ein Netz allerdings Sinn macht? Sicherlich mehr gefühlte als reelle Sicherheit, da der Seezaun bei der Neptun nicht wirklich hoch ist und beim Backdecker im Bereich des Aufbaus auch noch unterhalb der Lauffläche angebracht ist. Leider haben 20er und 22er auch keine Fußreeling, die ein vernünftiges Befestigen in Fußhöhe und somit ein "Drunterdurchrutschen" verhindern!
Ich gebe Dir aber zu 100% recht, man kann kleine Kinder nicht lückenlos Überwachen, und so ein Zaun gibt auf jeden Fall das Gefühl von etwas Sicherheit! Wir haben unsere Tochter mal in einem finnischen Yachthafen verzweifelt gesucht, hatten uns schon alle möglichen Horrorszenarien ausgemalt - Sie kam einige Minuten später fröhlich aus der Keramikabteilung, hatte sich nur nicht abgemeldet...
Ich denke, die beste Sicherheit gibt eine absolute Schwimmwestenpflicht auch im Hafen für minderjährige Nichtschwimmer!

Grüße,
Bernard
Skippy

Beitrag von Skippy » So 7. Jan 2007, 19:07

Hallo Horst,

gute Idee mit dem Netz, dass hat Vorteile.

Ich hatte mir ein preiswertes neues Netz, 14 m, bei eBay ersteigert, um damit meinen Hund zu schützen, der immer am Süllrand entlang balancierte.
Nun ist der Hund nicht mehr und ich werfe einfach immer die Fender übers Netz, die fallen nicht raus und ich habe sie immer griffbereit und in der richtigen Höhe am Seezaun fest. Das hat sich als sehr praktisch erwiesen. Ausserdem stört es in keiner Weise.
Segelhans2004

Seezaun

Beitrag von Segelhans2004 » So 7. Jan 2007, 20:17

Hallo Horst,

auf meiner Neptun sind drei Kinder begeistert mitgefahren.
Der jüngste war eineinhalb, als wir mit ihm den ersten großen Yugoslawien Törn gemacht haben.
Einen Seezaun hatten wir selbstverständlich, aber es ist mehr eine subjektive Beruhigung.
Ganz praktisch ist das Ding, weil es so manches Spielzeug vor dem Überbordgehen rettet - aber ob es die Kidies wirlich vor dem Abflug ins Wasser schützen kann bleibt eher dem Zufall überlassen.
Wir haben unseren Kindern immer Schwimmwesten verordnet und sie außerdem in der Plicht mit einer längeren Sorgleine eingepickt, so dass sie sich dort einigermaßen frei bewegen konnten.
Sie waren es von Anfang an so gewohnt und wir haben dieses Lifelinegebot erst gelockert, als sie mit 13-14 Jahren sichere Schwimmer waren und wenn die Wetterbedingungen es zuließen.
Wir hatten immer reichlich Lesestoff, Spiele,Kassetten (Tröörööhh!) und ähnliches an Bord,wir haben uns tausend Geschichten und Ratespiele einfallen lassen, aber mein weiblicher Obermmaat hat auch manches Mal Seelentröster spielen müssen, wenn es mal unvorhergesehener Weise "zur Sache " ging.
Wichtig ist, dass sich die Kinder ernst genommen fühlen und möglichst nie das Gefühl von Langeweile bekommen.
Sehr bald haben wir ihnen kleine Aufgaben an Bord gegeben - sie durften an die Pinne,nach Landmarken Ausschau halten, auf andere Boote achtgeben; Segel über die Winsch trimmen usw. - aber immer nur, wenn sie es wollten.
Last ,but not least: Kleine Distanzen, damit noch Zeit und Raum für andere Aktivitäten an Land bleiben.


Noch heute (meine Kinder sind erwachsen!) schwärmen sie von der schönen Zeit auf unserem Boot - und: Alle drei sind aktive Segler (geblieben!!)

Ich wünsche euch viel Freude an Bord!
Vestervig 22

Beitrag von Vestervig 22 » So 7. Jan 2007, 21:01

Hallo Leute,
danke für Eure Erfahrungen! Wir als Familie sind nämlich gerade dabei uns zu entscheiden, ob wir eine N 22 kaufen. Schwer genug ist eine solche Entscheidung allemal. Wir haben für eine Saison eine Jolle gehabt und gleich gemerkt, dass dies nicht das richtige Familenboot war. Jetzt kommen einem 1000 Fragen, ob man einem solchen Boot gewachsen ist, ob einem die Kosten nicht auffressen, ob der Pflegeaufwand jede frei Minute in Anspruch nimmt u.s.w.? Gut das es Euch erfahren Segler gibt u. Ihr Euer Wissen gerne weitergebt!!!!!!!! Sollte es zum Kauf kommen, freu ich mich jedenfalls schon auf einen regen Austausch!!!!
Gruß Horst
Hartmut

Beitrag von Hartmut » So 7. Jan 2007, 21:28

Hallo Horst, ich habe vor 3 Jahren vor der gleichen Entscheidung gestanden. :D Aber da es ein sehr gutes Angebot aus der Verwantschaft
war, konnte ich nicht ablehnen.Ich habe den Segelschein vor 30 Jahren gemacht und nun dieses. :shock: Ich habe es nicht bereut :D :D .
Die Neptun ist nicht sinkbar und kenterbar :lol: :lol: glauben wir nur daran. Aber es giebt Sicherheit und diese hatte ich bisher immer.
Der Pflegeaufwand hält sich in Grenzen, wenn man nicht allzu hohe Erwartungen setzt. :cry: Aber ein schönes Boot ist es allemal :D :D :D
Beherschbar auch , auch als Einhandsegler. Viele Hinweise und Erfahrungen habe ich aus diesem Forum gesammelt und natürlich aus eigenen Erlebnissen.Ich kann nur zu diesem Schiff raten.
Gerald

Sicherheitsnetz

Beitrag von Gerald » So 7. Jan 2007, 22:02

Moin Horst

nach dem Kauf unserer 20er habe ich mich damals auch dafür entschieden, zu Gunsten der Kids (damals 3 und 6 Jahre alt) ein Sicherheitsnetz anzubringen. Da ich mir der von Bernard aufgeworfenen Problematik durchaus bewusst war, habe ich gleichzeitig die Relingsstützen auf die größte im Handel verfügbare Länge - 70 cm - aufgestockt, zumal bei der 20er die Relingsfüße nicht auf dem Kajütdach, sondern auf dem sehr schmalen Decksabsatz ("Laufdeck" wäre bei weitem übertrieben...) unterhalb der Fenster montiert sind.

Auf diese Weise ging den Kids der obere Relingsdurchzug bis zum Hals bzw. bis zur Hüfte, und dank des Netzes konnte dann auch nicht so leicht "mal eben" jemand ungesehen zwischen den Durchzügen durchrutschen. Dass es den Kids auch subjektiv ein besseres Sicherheitsgefühl an Bord vermittelt hat, ist sicher ein zweischneidiges Schwert, denn wer sich zu sicher fühlt, bewegt sich vielleicht auch nicht ganz so vorsichtig an Deck...

Da haben aber auch wir Erwachsenen immer sehr drauf geachtet, dass jeder an Bord - uns Große eingeschlossen - sich grundsätzlich Richtung mittschiffs sichert (im Hafen mindestens mit der Hand, auf See mit dem Lifebelt). Zudem galt für die Kids bei jedem Wetter außerhalb der Kajüte Schwimmwesten- und Lifebeltpflicht; bei extrem heißem Sommerwetter und Leichtwind haben wir wegen des möglichen Wärmestaus von den Schwimmwesten schon mal Ausnahmen zugelassen, aber der Lifebelt blieb immer Pflicht und wurde in derartigen Situationen besonders intensiv von uns überwacht.

Einen echten Nachteil der Netze will ich nicht verschweigen: so manche Tonne ist auf größere Entfernung dann deutlich schlechter auszumachen, weil das Netz im Sichtfeld doch sehr präsent ist und insbesondere sein im Neuzustand noch strahlendes Weiß kleine, weit entfernte Objekte wie z.B. Tonnen (deren Farben zudem oft etwas ausgebleicht sind) einfach überblendet.

Für die untere Befestigung des Netzes haben wir - mangels Fußreling - zwischen den Relingsstützen noch jeweils zwei Fenderösen aufs Deck geschraubt. Durch die Hohlräume der Verstärkungen an den Relingsfüßen sowie durch diese Fenderösen haben wir dann eine dünne Leine geschoren, die außerdem entlang der unteren Begrnzungsleine des Relingsnetzes durch die Maschen geschoren und straff durchgesetzt wurde. Das hält sicher keinen Erwachsenen, der von Deck dort hinein fällt, aber ein an der Deckskante ausrutschendes Kind sichert es doch.

Per Saldo würde ich mich bei kleinen Kindern aber immer wieder für ein Sicherheitsnetz entscheiden.

Viel Spaß mit den Kids an Bord!


Gerald
Andi

Beitrag von Andi » Mo 8. Jan 2007, 13:31

...da muß ich doch auch noch was zu beitragen:

Relingsnetz werde ich aus dem gleichen Grund nachrüsten, bis dato habe ich aber noch eine ganz andere Variante sehr erfolgreich im Einsatz:

Habe mir einen Kinderfahrradsitz besorgt, die Fahrradhalterung entfernt und den Sitz mit zwei Schloßschrauben auf dem Brückendeck angebracht -perfekt aus mehreren Gründen:

Sicherer und sehr geschützter, stets im Sichtbereich befindlicher Sitzplatz für den Filius, Kinderwagensonnenschirm + Flaschenhalterung kannst Du dort ebenfalls schnell und einfach anbringen, somit auch das Problem Sonne an heissen Tagen gelöst und das allerbeste ist der Sicherheitsgurt:

bei An - und Ablegemannövern kannst Du den anlegen und relativ sorglos auf Vor- und Achterdeck hantieren, denn der Hilfsmatrose sitz gut gesichert und hat zudem den vollen Überblick, was Papa und Mama da fabrizieren...

Wenn Du mal ein Foto von dieser einfachen und praktikablen Konstruktion benötigst, gib einfach Bescheid.

Schöne Saison und viele Grüße

Andi
Vestervig 22

Beitrag von Vestervig 22 » Mo 8. Jan 2007, 16:51

Hallo Andi,
die Idee ist ja echt klasse!!! Kannst Du mir mal ein Bild mailen? Wie alt ist den Dein Filius? Wie sind denn generell Eure Erfahrungen mit Kindern an Bord? Meine sind 4 u. 9 u. ich muß sagen, dass sie beim Jollen-Segeln ziemlich Angst hatten und dies auch ein Grund für ein Kjütenboot ist.
Gruß Horst
Uli Butz

Beitrag von Uli Butz » Sa 20. Jan 2007, 17:41

Wir haben auch 2 Kinder und einen Hund, sodass es für mich keine Frage war, als erstes eine Sorgleine aus Gurtband und ein Relingsnetz von Compass zu holen. Um das Netz unten abzuspannen, habe ich eine drahtverstärkte Wäscheleine zwischen den Fussstützen der Reling gespannt. Übrigens wird an Bord auch der Hund in der Sorgleine angeleint, so kann er sicher von vorne nach hinten laufen.
Gruss Uli
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