Masttopbeschlag: Rollfock und Spi

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Deichfürst

Masttopbeschlag: Rollfock und Spi

Beitrag von Deichfürst » Sa 13. Jan 2007, 19:19

Moin,

in den meisten Fällen segle ich mit einer Rollfock, die aus naheliegenden Gründen angeschlagen bleibt. Diese Rollfock habe ich bisher am Masttopbeschlag in ersten ( vom Mast gesehen ) Aufnahmepunkt angeschlagen. Da in der Rollfock eben auch das Vorstag sitz, sind die nicht unerheblichen Lasten hier gut untergebracht. Das Spifall hatte ich bisher vor dem Vorstag per Rolle befestigt und simpel am Bugkorb befestigt. Somit behindert das Spifall nicht die Rollfock, ist aber irgendwie nicht sehr elegant gelöst. Wer hat eine bessere Idee oder schon eine Lösung selbst am Schiff?

Gruß
Deichfürst
Drifter

Beitrag von Drifter » Sa 13. Jan 2007, 22:40

Moin,

Ist bei mir genau so und ich bin auch dankbar für sinnvolle Vorschläge.
Bislang habe ich das Spifall zur Seite genommen, hinter eine Saling geschwungen und an einem Pütting eingehakt. Bei mir ist dann das Spifall vom Vorstagtopwirbel weg und das Vorsegel ist rollbar. Elegant ist die Lösung auch nicht aber habe bisher keine andere Idee die mir besser gefällt. Am Bugkorb stört es mich wenn ich von vorne aufsteige.
Mal abwarten ob hier noch andere Vorschläge kommen.

Gruß
Uwe
Skippy

Beitrag von Skippy » Sa 13. Jan 2007, 23:13

Hallo Miteinander,

vorne habe ich Fockfall, dahinter Spifall.
Dem Spifall lasse ich etwa 10-15 cm Lose,
sodass es um das Fockfall und Vorstag pendelt.

Der Vorteil ist, Spifall bediene ich aus der Plicht.
Für Einhandsegler zwingend notwendig.

Nach 5 Jahren kein Verschleiß durch Reibung,
obwohl ich jede Gelegenheit mit Spi zu fahren, warnehme.
Deichfürst

Beitrag von Deichfürst » So 14. Jan 2007, 17:01

Moin,

habt Dank für die Antworten, aber die wirklich elegante Lösung ist wohl noch nicht gefunden worden. So können noch ein paar Tage ins Land gehen, bis der Kahn ins Wasser kommt und der Mast wieder steht.

Gruß Deichfürst
Gerald

Spifall-Führung

Beitrag von Gerald » So 14. Jan 2007, 18:04

Moin Gemeinde,

ich hab mal auf (auf einer größeren Jolle, glaube ich) einen drahtbügelartigen Beschlag aus Rundstahl (ø vielleicht ca. 4 mm) gesehen:

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Rundstahl zu einem U gebogen, lichte Weite des "U" entsprechend der Stärke des Mattopp-Beschlags.

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Freie Enden des "U" zu einem Kreis zusammengebogen und verschweißt. Kreisdurchmesser so, dass der Achsenbolzen der Tufnolrolle im Toppbeschlag gerade gut durchpasst.

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Im Scheitelpunkt der runden Seite des "U" angeschweißt ein gerader Rundstahl gleichen Durchmessers, dessen beide Enden ebenfalls zu einem zugeschweißten Kreis zusammengebogen sind.

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Durch diese beiden Kreise werden geführt:
1.) achtern das (mit der Rollfock drehende) Vorstag, unmittelbar unterhalb seines oberen Pressauges.
2.) vorn das Spifall.

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Die Länge des geraden Rundstahls und der freien Schenkel des "U" wird so bemessen, dass das Spifall in einer Distanz von ca. 1 cm mehr als dem maximalen Radius des dicksten aufgerollten Vorsegels, kurz unterhalb der Spifall-Topprolle, in der Flucht (notfalls auch etwas vorlicher...) zwischen Topprolle und seinem Belegpunkt am Bug (z.B. Bugbeschlag, oder eine im vorderen Scheitelpunkt des Bugkorbs durchs Bugkorbrohr gebolzte Öse) geführt wird.

Dann kann man Das Spifall nach dem Bergen unten an der Öse anschäkeln, das Spifall auf leichten Zug setzen (so dass es gerade nicht mehr durchhängt), und schon kann es nicht mehr versehentlich ins Vorsegel mit eingerollt werden.

Wenn man zum Bergen des Spibaums eh aufs Vordeck muss, kann man diesen Handgriff gleich mit erledigen, d.h. diese paar Sekunden sollten auch für Einhandsegler nicht ins Gewicht fallen.

In der Praxis gefahren habe ich ich eine ähnliche Konstruktion auch schon (war lediglich mangels Tufnolrolle und deren Achse direkt am Toppbeschlag des Mastes angepunktet). Funktioniert einwandfrei, solange man daran denkt, den Durchhang des Spifalls durch leichtes auf-Zug-setzen zu unterbinden.

Frohes Ausmessen und Basteln


Gerald
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