Installation Frischwasserversorgung

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Uwe

Installation Frischwasserversorgung

Beitrag von Uwe » Fr 11. Aug 2006, 10:44

Hallo Freunde der Neptun,

etwas mehr als die Hälfte der Sommersaison ist nun vorbei und mache mir erste Gedanken über anstehenden Projekte im Winterlager.

Ich habe eine N22 Dinette und möchte mir nun eine ordentliche Frischwasserversorgung zulegen. Spüle, Hahn, Druckschalter (an der Pantry) und ein dünner Schlauch bis zur Backskiste sind vorhanden. Der Vorbesitzer hatte dort irgendwann einen kleinen 15 ltr. Kannister mit integrierter Elektropumpe installiert. Bislang haben wir uns auf unseren Törn immer mit drei 10 ltr. Wasserkanister geholfen. Für das Trinkwasser will ich auch weiterhin einen Kannister benutzer, aber das Frischwasser (fürs Abwaschen, Zähneputzen, ... ) will ich nicht mehr mit Kanistern an Bord schleppen.

Hier nun meine Installationsidee. Montage eines flexiblen Wassertanks (50 - 60 ltr.) im Vorschiff unterhalb der Liegefläche mit Inspektionsluk; Wassereinfüllstutzen an Deck mit Zuleitung zum Wassertank, Schlauchleitung vom Wassertank zur Spüle und weiter in die Backskiste zur späteren Montage einer Aussendusche. Ich habe keine Ahnung welche Pumpe oder weiter Installationen ich dafür benötige.

Daher würde ich mich über einige Ratschläge von Euch freuen. Es gab in der Yacht-Zeitschrift 18-2004 mal einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema, vielleicht hat ja einer diese Ausgabe noch irgendwo rumliegen und könnte mir diese Seiten kopieren.

Viele Grüsse - Uwe (, der mit der Neptun segelt)
jan himp

Warum Druckwassersystem?

Beitrag von jan himp » Fr 11. Aug 2006, 11:10

Hallo Uwe,

Du musst Dir überlegen, ob Du für ein kleines Boot wirklich eine Druckwasseranlage installieren musst.

Meine Lösung, die auch einige Stallgefährten haben:

Eine billige Tauchpumpe aus dem Campingbedarf im Tank.
Dazu einen Drucktaster oder Fußtaster neben der Zapfstelle.
Fertig.

Da meine Langhaarigen mit dem Wasser noch zu großzügig umgingen, habe ich früher in die 12V-Leitung zur Pumpe noch eine Stoplichtlampe in Reihe geschaltet, was die Förderleistung der Pumpe deutlich verringert hat.
Wir haben aus dem Tank auch unser Trinkwasser bezogen, weil immer eine Ladung Certisil drin war.

Für die Außendusche bietet sich auch eine größere Tauchpumpe an, die direkt im Motorschacht sitzt und über einen Kippschalter bedient wird.

Wir hatten gerade eine Charteryacht in Polen, auf der 2 Wasserhähne waren. Einer für Trinkwasser aus dem Tank, der zweite für Brauchwasser aus dem Teich, zum Spülen.
Funktionierte mit Tauchpumpen.

Genial!

Gruß

Rolf

der mit der Stoplichtlampe hinter der Stromverteilung
bfust

Beitrag von bfust » Fr 11. Aug 2006, 15:08

Hi,
ich denke auch das eine Druckwasseranlage nicht Not tut..
Alle Schlauchverbindungen müssen stärker dimensioniert werden und eine Undichtigkeit drückt Wasser in das Boot.. Außerdem kann ein tropfender Wasserhahn einem Nachts den Schlaf rauben. Habe auf einer Yacht in Südfrankreich mal die halbe Nacht damit verbracht, ein alle fünf Minuten auftauchendes "prrrrrrt" zu eliminieren....(Hahn tropft, Druck fällt langsam - Pumpe drückt kurz nach, bis Betriebsdruck erreicht)
Das mit dem Teichwasser finde ich auch gut, aber die Mädels sicher nicht...

Bernard
Uwe

Beitrag von Uwe » So 13. Aug 2006, 12:37

Hallo Rolf,

da ich mich mit den techn. Inhalten zu diesem Thema noch gar nicht so sehr auseinandergesetzt habe, wusste ich gar nicht was der Unterschied zwischen einer Druckwasser- und einer Tauchpumpe ist. So langsam erschliesst sich mir das Ganze.

Du hast Recht, eine Druckwasseranlage brauche ich nicht, eine ordentliche Tauchpumpe reicht da schon völlig aus. Im Katalog des örtlichen Campngbedarfanbieters gibt es schon welche so um die 20 €. Die Firma Reich scheint auf diesem Gebiet ganz gute Produkte zu haben.

Eine Stromleitung (natürlich ausreichend dimensioniert) ist auch schnell verlegt. Auf halbem Weg vom Stromverteiler zum Tank ist an der Pantry schon ein funktionierender Drucktaster installiert.

Aber wieso eine weitere Tauchpumpe im Motorschacht, ich will doch nicht mit dem Braunwasser der friesichen Meere duschen. Die Dusche ist eigentlich zum Nachduschen gedacht, da möchte ich gerne sauberes Wasser haben. Dann muss halt einer kurz unter Deck den Drucktaster betätigen.

Wie müsste die Tauchpumpe dimensioniert sein. Länge vom Tank bis zur Spüle - ca. 2,5 mtr., von der Spüle weiter bis zur Dusche nochmals ca. 4 mtr. Da gibt es z.Bsp eine mit 19l/min - 1,1 Bar - Ist das ausreichend?

Kannst mich natürlich auch mal wieder anrufen. Dann können wir auch so noch ein wenig schnacken.

Gruss
Uwe
jan himp

Keine Lektüre für Iris

Beitrag von jan himp » So 13. Aug 2006, 20:05

Hallo Uwe,

egal, wie Du die Leitungen dimensionierst, das System funktioniert immer.
Wenn aber die Pumpe 19l/min fördert, dann ist der Tank in 3 min leer, das ist dann schon heftig, oder auf türkisch "voll krass eeyh!".

Du läufst also nach wie vor den Wasserschläuchen an Land nach.
Nimm lieber eine kleinere Pumpe.
Und wenn der Kabelquerschnitt zu klein, oder das Kabel zu lang ist, macht nix, Du hast weniger Arbeit.

Die Außendusche kann natürlich auch aus dem Zentraltank gespeist werden. In dem Fall wird die gleich Pumpe über einen Kippschalter am Heck aktiviert. Das ist ganz einfach. Der Schalter muß aber dann für Außenbetrieb geeignet sein, also IP 65.
Schlauchlänge spielt keine Rolle. Querschnitt sollte im hinteren Teile etwas größer sein.

Wenn die Iris natürlich ihre schönen Haare wäscht, sind natülich die 19 l/min günstiger. Nachteile wie oben.

Viele Grüße

Rolf

Der sich die Haare mit 2,8l Wasser ausspült.
Ulli

Beitrag von Ulli » Mi 16. Aug 2006, 11:04

hallo uwe, glückwunsch zu deinem entschluß eine vernüftige wasserversorgung auf deiner neptun zu installieren. natürliche eine druckwasserversorgung. es sei denn, du bist noch mit einem schwarz-weiß fernseher, oder mit einem vw 6volt ohne heizung zufrieden. eine druchwasserpumpe, zb. dieaqua jet von johnson hat eine fördermenge von 7ltr/min., bei einem druch von 1,2 bar. ideal für pantry und heckdusche. kein kanniste schleppen, kuiene nasse backskiste bei tauchpumpe raus und wieder rein. mit einem wort modern. das wassersparen kann man lernen. wie zu hause. druckschalter am wasserhan und sonstiges klimm-bimm entfällt. und wenn dich das dauernde anspringen der pumpe nerft hat man ja den schalter an der schalttafel-der geht auf aus zu stellen.
viel erfolg beim denken ulli.
Gerald

Wasserinstallation

Beitrag von Gerald » Fr 18. Aug 2006, 22:05

Moin zusammen und ein herzliches "Dankeschön" an den Captain Heinz, ich bin auch wieder dabei!

Uwe, wir setzen bei uns auf eine Fußpumpe für die Pantry. Derzeit (noch?) angeschlossen an den 35l-Kanister in der BB-Backskiste. Damit wir den Kani bei Bedarf rausnehmen können, mit Gardena-Stop Anschlüssen im Gewebeschlauch.

Da es aber nicht besonders lustig ist, 35l Wasser in der Backskiste allein mit der Unterarm-Muskulatur anzuheben (geht leider nicht anders, da über dem Kani keine 10cm lichte Höhe mehr sind...) und an seinen Soll-Standort zu verfrachten, füllen wir ihn im Hafen mit dem Schlauch. Gelingt nicht immer, und dann mutiert die Backskiste zur Badewanne...

Nee, mal im Ernst, wir sind mit der Fußpumpen-Lösung zufrieden. Braucht null Strom, lässt sich gut dosieren und ist preisgünstig. Beim nächsten Mal würde ich aber zu einem Auslaufhahn mit Ventil greifen - So wie es jetzt ohne Ventil ist, müssen wir den Kanister je nach seinem Füllungsgrad nach Gebrauch immer zudrehen. Wenn das mal jemand vergisst und der nächste dann zur Benutzung aufdreht ohne zu prüfen ob er vielleicht schon auf ist, kann das Wasser über das dann zu weit offene Kani-Ventil komplett in die Backskiste übersiedeln und verteilt sich dann dank der serienmäßigen Verbindungen ziemlich gleichmäßig über beide Backskisten.

Iris, Bärbel, Sina, Berni und Uwe haben unsere dadurch bedingte Pützaktion am Marrekriteplatz im Grote Gastmeer live erlebt.

Also nächstes mal lieber mit Ventil am Auslaufhahn, dann kann der Kani normalerweise immer offen bleiben und dann isses ein Primasystem und ein einfaches außerdem.

Duschen geht damit natürlich nicht, es sei denn ich hätte vor, das Steppertraining gegen das Übergewicht durch die Bedienung der Fußpumpe zu ersetzen.

Also - Mast- und Schotbruch allerseits

Gerald
skipper02

Wassertank im Vorderschiff

Beitrag von skipper02 » So 5. Nov 2006, 19:14

Hallo Ihr,

ich habe vo ca. 2 Jahren einen Wassertank im Vorderschiff unter dem Ankerkasten einbauen lassen. da Passen ca. 50l rein.
Den Einfüllstutzen habe ich dann im Ankerkasten postiert. Das hat sich richtig gut Bewehrt. Ist war ne irre fummelnei, den Tankstutzen an den Tank anzuschließen, da dort ja nun wirklich nicht viel Platz ist.
Als Pumpe habe ich dann eine norlale Schlauchpumpe aus dem Campingbedarf unter der Spühle moniert und Als Wasserhahn einen Normalen, ebenfalls vom Camping, mit Schalter.

Viele Grüße

Stephan
neptun-skipper

Beitrag von neptun-skipper » Mo 6. Nov 2006, 13:10

Hallo,
Bei mir ist vom Vorbesitzer im Vorschiff unter den Kojen ein 50 L Tank
eingebaut mit Füllrohr an der Seite zwischen den Relingsstützen.
zur Entnahme ist im Tank eine kleine Tauchpumpe elektrisch betrieben über eine Drücktaster in der nähe vom Waschbecken.

Gruß Gerd

PS ich habe eine N22 Dinette Bj 1975
Uwe

Beitrag von Uwe » Mo 6. Nov 2006, 13:24

Hallo Neptun-Freunde,

so ähnlich habe ich es mir nun auch bei meiner N22 vorgestellt. Waschbecken, Wasserhahn, Drucktaster und eine E-Leitung sind bereits vorinstalliert. Ich habe diese Arbeiten aber auf den nächsten Winter verschoben, da andere wichtigere Arbeiten anstehen. Ausserdem kommen wir mit unseren 3 - 10 ltr. Kannistern in unserem Revier in Friesland recht gut klar.

Trotzdem nochmals ein Dankeschön an die vielen hilfreichen Tips.

Gruss
Uwe
eifelskipper

Beitrag von eifelskipper » Mi 8. Nov 2006, 12:16

mal eine frage an jan himp

was ist den certisil?
und wozu ist das gut im [u]trinkwasser[/u]?

gruss torsten
Skippy

Beitrag von Skippy » Mi 8. Nov 2006, 14:22

Hi Torsten,

das dient der Desinfektion und verhindert Algenbildung.
eifelskipper

Beitrag von eifelskipper » Mi 8. Nov 2006, 15:53

aha, danke dir für die info

und trinken kann man das ganze dann
trozdem ohne bedenken?
Skippy

Beitrag von Skippy » Mi 8. Nov 2006, 16:30

Wenn das Wasser länger im Kanister ist, besser abkochen. :!:
So trinken ich es nie, dafür gibts doch Bier usw.
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