Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

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najawe
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Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von najawe » So 7. Feb 2021, 19:58

Hallo Neptun Erfahrene,

nun nenne ich meine Neptun ein Jahr mein Eigen und hatte auch schon viel Freude damit. Jetzt bin ich aber auf ein Problem am gestoßen, zu dem mich Eure Meinung interessiert.

Am Deckenbalken über dem Hauptschott waren vorn und hinten zwei Metallplatten mit drei Bolzen verschraubt. Der Vorbesitzer hat das Boot schon in diesem Zustand erworben. Beim Segeln ist mir aufgefallen, dass sich die achtere Platte gegenüber umlaufenden Klebenaht bewegt. Nun habe ich die Platten entfernt und darunter an der nach achtern zeigenden Seite gerissenes Laminat entdeckt. Nachdem ich die bröseligen Stellen entfernt habe, stellt sich die Situation so dar:

Bild
Bild

Das sichtbare Holz im Inneren ist nicht verrottet und macht einen festen Eindruck, allerdings geht das Laminat auf beiden Seiten von der Maststütze nach leicht unten. Des Querholz der Türzarge hängt in der Mitte leicht durch. Gleichzeitig ist das Deck darüber aber nicht weich. Weiterhin ist der Schaum zwischen Dech und Innenschale noch fest (sichtbar in den Lüftungslöchern und der Bohrung für das PV Kabel)

Mich würde jetzt mal interessieren, wie der originale Aufbau im Kabinendach im Bereich des Hauptschotts war und wie die Krafteinleitung in den Rumpf erfolgt. Oder vielleicht hatte jemand ja schon mal ein ähnliches Problem und hat das repariert. Handwerkliches Geschick ist nicht das Problem. Ich würde nur gerne wissen, wo ich die Säge ansetzen kann ohne noch größeren Schaden anzurichten.

Zum Boot ist zu sagen, dass auch nicht mehr der originale Mast sondern ein 9,5 m Mast drauf ist. Ich würde vermuten, dass in dem Bereich schonmal was modifiziert worden ist, kann das aber nicht mit Sicherheit sagen.

Schon mal vielen Dank für Eure Meinungen und einen guten Start in die Woche.

Mirko
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von Tenovice » So 7. Feb 2021, 23:40

Guido hatte das doch mal an seiner Mare repariert...

http://mare-zadar.com/die%20mare/Der-Re ... refit.html


Da in der Mitte der Bildersammlung sieht man es. Durch die Verschraubung des Mastfußes tritt im Laufe der Jahre Wasser ein und lässt das Holz rotten.
Der Reparaturaufwand ist aber geringer als man denkt.

Frag ihn mal - und grüß ihn von mir. :Daumen:

MfG
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von jan himp » Mo 8. Feb 2021, 10:20

Kann es sein, daß bei der 20er der Schaden nur auftritt, wenn sie einen Mastkoker und einen goldenen Mast hat?

Ich habe beobachtet, daß bei einigen Booten der Mast nicht auf der Grundplatte steht, sondern auf dem Bolzen schwebt.
Normal gehört dann ein Keil darunter.

Wenn der Mast nur auf dem Bolzen steht, eiert er beim Segeln unter den wechselnden Belastungszuständen ständig vor und zurück, wobei der Hebel aus der Differenz Deck zum Bolzen wirksam wird.
Das Deck wird also immer vor und hinter dem Koker „durchgenudelt“.
Beim Maststellen/Legen treten über den Koker auch Belastungen Richtung Bug auf, die nicht im Katalog stehen.
Vielleicht läßt sich das auf die 27er übertragen???

Bei einer HURLEY 800 gab es durch einen vergessenen Keil einen Fall, bei dem das Deck derart verformt wurde, daß man unter dem Vorlukrahmen ins Schlafzimmer gucken konnte.:lol: Dabei ist die HURLEY keine BWL-Konstruktion, sondern ein stabiles und hochwertiges Schiff!
Der Schaden wurde durch Einbringen eines VA-Profiles von ca. 900 x 80 x 12 mm in die Deckenkonstruktion behoben. Nachdem auch der Keil unter den Mast geschlagen wurde, ist nie mehr ein Problem aufgetreten.

Bei der 20er mit der Mastschiene wurden die Schäden noch nie beobachtet. Nur zu starkes Abknallen der Wanten ist hier
auch schädlich.

Viele Grüße,

Rolf
Zuletzt geändert von jan himp am Mo 8. Feb 2021, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von Jochen » Mo 8. Feb 2021, 10:52

Hallo,

ich würde auf einen Bruch des Decksbalken tippen.
Da ich die 27. nicht kenne habe ich auch so erst einmal keine Lösung.
Ich denke aber das Teil muss raus und neu aufgebaut werden. Ggf mit neuer senkrechter Stütze.
Das sieht auf jeden Fall nach viel arbeit aus.
Grüße aus Bocholt von der Hoppetosse. Neptun 22 M KS Baujahr 1972 SNr.1652 6PS Honda Liegeplatz: Jachthaven Lutz Balk NL Fryeslan Verein: BOH YC Wir segeln Bundesliga.
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von najawe » Mo 8. Feb 2021, 20:05

Hallo Zusammen,

erst mal vielen Dank für die schnellen Antworten.

@Christian: Die Schottwände sind auch bei mir in den Deckenbalken eingedrückt. Ich min mir halt nur nicht so richtig sicher ob das so sein muss (einlaminierte U-Nut um die Schottwand zu halten) oder ob ich da was gesenkt hat. Werde ich hoffentlich sehen, wenn ich die Schottwand aus Holz entfernt habe. Bei den momentanen Temperaturen möchte ich das aber nicht machen. Zusätzlich muss ich wirklich mal den Kontakt zu Pascal Ernst suchen.

@Tenovice: Aufschlussreiche Bilder. Im Detail scheint die 22er anders zu sein (GFK-Schott ?). Aber eine ähnliche Lösung schwebt mir auch vor.

@Rolf: Der Mast steht auf der Grundplatte und ist nur mit einem Bolzen gesichert. Aber die Kräfte sind definitv größer als ursprümglich geplant. Der Mast wiegt alles in allem knappe 100 kg. Man bekommt ihn mit 2 Personen gerade so getragen. Das mit dem "durchnudeln" scheint also naheliegend.

@Jochen: Ich war heute nochmal mit dem Endoskop in der Öffnung. Zumindest von achtern sieht der Holzbalken über die gesamte Länge gut aus. Die Senkrechte Stütze ist auch noch in Ordnung.

Ich halte Euch auf dem Laufenden, wenn es neue Erkenntnisse gibt und bin für weitere Tipps zum Aufbau dankbar.

Viele Grüße
Mirko
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von Tenovice » Mo 8. Feb 2021, 20:23

Also, wenn ich dich dahingehend etwas beruhigen kann. Die Schottwände haben - zumindest bei der 26er die im Innenraum ja identisch ist mit der 27er - keine tragende Funktion.
Die sind einfach nur in die U-Nut des Decks eingeschoben.
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von najawe » Mo 8. Feb 2021, 20:45

Na das ist doch schon mal eine gute Nachricht! Merci
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von jan himp » Di 9. Feb 2021, 10:32

Moin Mirko,

Du schreibst „der Mast steht auf der Grundplatte“.
Wenn der wirklich mit seinem ganzen Gewicht steht, und der Bolzen nur der Fixierung dient, dürfte die
dynamische Belastung des Decks gering sein. Der Bolzen ließe sich dann mit leichten Hammerschlägen bewegen.
Im Idealfall hat er Spiel. Bei größeren Boote reguliere ich das mit einem Keil.
Das Gewicht des Mastes ist auch nicht kritisch, wenn der Balken, oder das Schott genau darunter steht.
Aber beim Legen/Stellen wird es bei dem Druck nach vorn über den Bolzen für das Deck unangenehm.

@ Tenovice:

Bei der 22er oder der 20er würde ich mich nicht trauen, das Schott herauszunehmen.
Das wurde schon mehrmals diskutiert.

Gruß,

Rolf
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von Tenovice » Di 9. Feb 2021, 10:45

Ich habe es gerade bei meiner 26er draußen. Es gibt eine Führungsnut im Deckenbereich, da ist die Wand einfach eingeschoben.
Wenn das dauerhaft tragend sein soll, dann würde ich wenigstens eine kraftschlüssige Verbindung erwarten. Es war eine Schraube, die die Wand gehalten hat.

Bei der 22er ist das definitv anders gebaut.

Das der Sturz da bescheiden aussieht steht außer Frage. Aber ich sehe das als Problem des "Unterzuges".
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von najawe » Di 9. Feb 2021, 17:19

Moin Zusammen,

@Rolf: Der Bolzen lässt sich mit Hammerschlägen tatsächlich bewegen. Von daher gehe ich davon aus, dass der Mast tatsächlich auf der Fläche steht.

Die Aussage von Tenovice zur Wand kann ich bestätigen. Sie ist zwar noch nicht draußen, aber oben und unten mit nur zwei Schrauben befestigt. Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass die irgendeine tragende Funktion hat. Ich hab mal den Querschnitt aus dem alten Neptun Prospekt genommen und eingemalt was ich im Boot sehe:
Bild
Die Last nach unten wird scheinbar vom Balken in der Decke über die Maststütze in den Balken über den Kiel eingeleitet.
Die von Tenovice beschrieben Nut seht ihr hier (Querschnitt durch den Deckenbalken, wie es sich durch das Loch darstellt):
Bild
Ich habe den Verdacht, dass die Maststütze gar nicht bis zum Deckenbalken durchgeht, sondern nur das Laminat stützt. Das erklärt die Verformung und auch, dass der Balken noch in Ordnung zu sein scheint. Es hilft nix - ich werde die Wand ausbauen und mir das im Detail anschauen.

Viele Grüße, Mirko
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von jan himp » Di 9. Feb 2021, 17:47

Moin Mirko,

dann steht der Mast bei Dir tatsächlich auf der Grundplatte.
Die riskante Belastung tritt dann nur noch beim Legen/Stellen auf.

Ideal bei kleineren Booten:
Das untere Mastende an der Hinterkante abgerundet und für den Bolzen ein vertikales Langloch.

Es ist möglich, daß die Maststütze unten nur auf der GFK-Rinne aufsetzt. Das dürfte aber keine Rolle spielen.
Das Kippen des Mastfußes kann dagegen nur mit einer großflächigen Unterstützung in der Längsachse verhindert werden.
(Wie bei der Hurley mit dem Schlafzimmereinblick).
Mal sehen, wie die Lage nach der Demontage der Teile ist.
Nach einer Reparatur mit GFK dürfte der Fall erledigt sein. Das ist dann wieder elastisch.

Passt auf beim Weglassen des Schotts. Das steht augenscheinlich zwecklos herum.
Wenn aber Last von oben kommt, sitzt es plötzlich stramm in der Rinne.
Es hilft sogar beim Kranen die Form zu wahren, wenn der Gurt mal zu kurz gewählt wurde.

Gruß,

Rolf

Schöne Zeichnung :Daumen:
Gibt es in Ückermünde noch den Vercharterer mit den HANSEn?
Vergammelte Neptuns gab es auch früher.
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von najawe » Di 9. Feb 2021, 18:09

Hallo Rolf,

Einen Hanse Vercharterer habe ich noch nicht entdeckt. Aber ein paar wenige Neptuns, von denen aber keine vergammelt war.

Ich möchte die Wand ja wieder einbauen. Aber zur Reparatur muss sie wohl oder übel raus...

VG, Mirko
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von amino64 » Di 9. Feb 2021, 23:17

Hallo zusammen,

bei meiner N26 hab ich vor 4 Jahren alle Holzteile ausgebaut und neu lackiert. Allerdings habe ich die beiden Trennwände nicht gleichzeitig ausgebaut, das war mir zu heikel. Habe die beiden Teile nacheinander restauriert. Und obwohl der Mast nicht stand, mußte ich beim Einsetzen der ersten frisch lackierten Wand ordentlich Kraft aufwenden, um sie wieder seitlich in die von Tenovice beschriebenen Nuten zu schieben, wobei eher pressen sagen würde. Und das, obwohl mein Vorbesitzer die Maststütze sehr massiv verstärkt hat und mein Decksbalken nicht gebrochen oder feucht ist.
Habe auch mal mit dem Gedanken gespielt, mir den Mast einer 27er zu kaufen, um mehr Segelfläche zu bekommen. Hiervon hat mir Pascal Ernst aber dringend abgeraten, da nach seiner Meinung die Belastung zu groß ist. Insofern wird der längere Mast mit seinen 100 kg sein übriges tun, um Deinen Decksbalken auf Dauer mürbe zu machen. Denn der ist in erster Linie für die gesunde Lastverteilung verantwortlich!
Was ich überhaupt nicht verstehe, ist die Sache mit dem Bolzen! Warum ist das ein Unterschied, ob der Mast vom Bolzen gehalten wird oder ob er auf der Mastspur aufsteht? So weit ich weiß, soll der Mast nicht im Bolzen hängen, weil sich dann auf Dauer das Loch im Mast zu einem Oval erweitert und der Mast irgendwann dann doch auf der Mastspur landet. Bei meiner N22 war der Bolzen max. 20cm oberhalb von der Mastspur angebracht, da sehe ich keinen großen Unterschied. Die Belastung liegt doch trotzdem auf der Mastspur, ob jetzt Bolzen oder aufstehend!?

Schönen Abend noch,

Armin
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von Bingum12 » Mi 10. Feb 2021, 07:36

Moin,

ein Hallennachbar hat eine Neptun 22 Backdecker.

Er hatte auch das Problem, dass sich im Mastfuß Bereich, dass Dach etwas durchgebogen hat.

Also, es kann wohl vorkommen.

Er hat seine Neptun zur Neptun Werft nach Köln gebracht.

Die Reparatur hat 2.000,-- gekostet, sagt er.

Das ist natürlich nur so eine Information!

Vielleicht kann man das auch selber machen?

Stefan
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von jan himp » Mi 10. Feb 2021, 14:52

Moin Armin,

der Unterschied besteht darin, daß der Bolzen ca. 200 über Deck steht. Die Seitenwangen des Kokers sind dann der Hebel.
Wenn dann die Kraft beim Segeln oder Maststellen oben angreift, wird der gesamte Koker nach vorn oder zur Seite bewegt, mitsamt dem Deck darunter.
Eine Patenthalse ist dann absolut schädlich.
Steht der Mast auf der Bodenplatte gibt es nur Scherkräfte. Der Bolzen ist dann arbeitslos und wird nur beim Stellen/Legen belastet.
Ich habe dagegen schon Boote gesehen, bei denen der Mast in der Breite mit U-Scheiben angepasst und der Bolzen angeknallt war. :help:

Auf der sicheren Seite sind die Boote mit der Mastschiene, die wahrscheinlich aus Kostengründen eingeführt wurde. Sind wohl die mit schwarzem Mast? Hier wird der Mast nur mit einer M6 Schraube gegen Verrutschen gesichert.
Hier muß nur darauf geachtet werden, daß der Mast beim Legen nicht das Hubdach beschädigt.
Dafür gibt es dann die schlaue Klappschiene, die den Mast ab ca. 45 Grad Winkel anhebt.

Gruß,

Rolf
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von jan himp » Mi 10. Feb 2021, 15:12

Hallo Armin,

die 26er ist tatsächlich „konstruktiv vorgerefft.“ (Ein Spruch von Weltumsegler Friedel Klee, ehemals DEHLER).
http://www.molitorfj.de/1%20Private%20H ... -Seite.htm

Bei uns lag mal eine und ich habe mal vermutet, daß die einen schwarzen Mast von der 20er hatte, weil in einer schlechten Phase alles genommen wurde, was da war und der Kunde Druck gemacht hat.
Das gepflegte Boot war eine echte Wanderdüne.
Mit der zusätzlichen Last liegt der Pascal richtig.
Wie wäre es dann mit einem Mast vom H-Boot? Der ist wesentlich länger und leichter.
Er steht auf dem Deck nur in einer kleinen Tasse.

Da sind dann neue Segel und Wanten fällig. Das kostet dann um die 2500,- plus Mast.

Viele Grüße,

Rolf
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von amino64 » Mi 10. Feb 2021, 23:21

Hallo zusammen,

ok, dann sind es nur die Hebelwirkungen, die den Unterschied ausmachen. Das leuchtet mir ein. Ich dachte schon, ich wäre zu blöd, um da irgendwas nicht zu verstehen! :lol:
Vielen Dank für Eure Erklärungen! :god:

Grüße,
Armin
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von landi » Do 11. Feb 2021, 08:14

jan himp hat geschrieben: Mi 10. Feb 2021, 14:52 Dafür gibt es dann die schlaue Klappschiene, die den Mast ab ca. 45 Grad Winkel anhebt.
Hallo Rolf,
was ist das genau für eine Klappschiene die den Mast ab 45 Grad anhebt?
Gruss, Jürgen
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von jan himp » Fr 12. Feb 2021, 14:33

Moin Jürgen,

hier kommen die Links zu den Fotos.Der Mast steht fest auf dem Deck, welches nur senkrecht belastet wird.
Beim Mastlegen verbiegt sich die M 6 Schraube jedesmal etwas, was aber nie gestört hat.
Eine Mutter war auf der anderen Seite auch nie drauf. Beruhigt sicher.
Selbst wenn der Mast seitlich wegkippen würde, reissen nur die Schrauben der Unterschiene raus, es bildet sich aber kein zusätzliches Vorluk


Bild

Bild

Die Funktion:

https://www.directupload.net/file/d/609 ... r3_jpg.htm

Der Mast kann auch in den Löchern weiter vorn stehen, abhängig vom Gesamttrim.

Gruß,

Rolf
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von landi » Fr 12. Feb 2021, 15:03

jan himp hat geschrieben: Fr 12. Feb 2021, 14:33 hier kommen die Links zu den Fotos
Hi Rolf, :Daumen:
Du bist echt der Hit. Ich sag mal 3 :Daumen: hoch
Vielen Dank dafür dass Du uns an Deinen Lösungen teilhaben läßt. :Bier:
Gruss, Jürgen
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von landi » Fr 12. Feb 2021, 15:06

chris hat geschrieben: Fr 12. Feb 2021, 14:59 Offenbar hat man das Konzept später nicht mehr weitergeführt. Mein Mastfuß, Baunummer 950, sieht so aus:
Danke auch an Christian, :Daumen: :Bier:
ist das dann so in Serie gebaut worden?
Gruss, Jürgen
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von jan himp » Sa 13. Feb 2021, 17:42

Hallo Christian,

der Mastfuß geht bei mir nicht durch.
Die vergrößerte Höhe stört die Neptun nicht. Mehr Kopffreiheit und der Anreiz, die Segel zu vergrößern inklusive.
Schwingungen vom Masts werden auch kompensiert.
Der Mast bleibt beim Legen zuverlässig vom Dach frei.
Aber das Ding ist einfach zu schmal. Ich glaube nicht, daß das ein BWL-Schaden ist, vielmehr wurde evtl. von Kunden der Wunsch geäußert,
einen höheren Mastsockel zu haben. (Fragen Sie den Polen Ihres Vertrauens, der normalerweise eine Abkantbank hat.)
Da gehört eine angeschweißte Platte drunter, die die gesamte Ausformung auf dem Deck ausfüllt.
Abgerundete Ecken.
Die Kabeldurchführung muß dann verlegt werden.

Ernstens haben so etwas im Angebot, allerdings allseitig zugeschweißt und teurer in der Herstellung.
Aber es gibt auch einen richtigen Koker aus VA, der billiger in der Herstellung, aber teurer ist.
Der ist einfach ideal. Wenn der Mast unten steht, hat der überhaupt nichts zu halten, ausser beim Legen.
Beachtlich ist die Grundplatte!

Die Umstellung vom Alu-Koker auf die Schiene war ursprünglich richtig.
Das Spritzgussteil ist teuer, wird unansehnlich und bricht, wenn es älter wird, was auch bei größeren Schiffen gelegentlich beobachtet wird.
Und wenn mal 50 Stück nachbestellt werden müssen, ist die Giesserei pleite, oder die Werkzeuge sind nicht mehr auffindbar.
Das Ding von Ernstens gefällt mir.

Viele Grüße,

Rolf
Baunummer 950. Total stark!
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von jan himp » Mo 15. Feb 2021, 10:34

Moin Christian,

mit dem Mastsockel hast Du dann Glück gehabt, wenn sich noch keine Harrisse vorn links oder rechts zeigen.
Er ist aber auch elastisch. Und natürlich kopfschonend.
Möglicherweise ist auch das Laminat dicker. Die Schäden treten ja meist bei dem sogar breiteren Alu-Guß-Koker auf.
Interessant ist die hohe Baunummer. Im eigenen Hafen hatten wir mal die Nummer 875.

Hast Du die Maße schon? Ich könnte Mittwoch oder Donnerstag zum Ausmessen fahren.

Gruß,
Rolf
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von najawe » Mo 15. Feb 2021, 21:15

Hallo Zusammen,

ich hatte ja versprochen Euch auf dem Laufenden zu halten und habe die gefühlt warmen Temperaturen am Sonntag (nur -2°C) genutzt, um ein paar Fotos zu machen und die Sache genauer zu betrachten. Es gab überraschende Ergebnisse.

Auf dem folgenden Bild habe ich das bröselige Laminat weiter entfern, bis nur noch festes Material da war.
Bild
Man sieht, dass das gebrochene Material nicht stärker als 1,5 - 2 mm ist. Der Balken liegt nicht in Waage sondern ist in Richtung Bug gekippt. Und die Maststütze geht wie vermutet nicht bis zum Deckenbalken durch. Die grüne Laminatwulst, die sich von oben über den Balken legt, sieht jetzt auch nicht gerade vertrauensbildend aus. Gut ist aber, dass alles trocken ist.

Danach habe ich mich aufs Decke begeben um das genauer zu untersuchen.
Bild
Auf den ersten Blick sieht erst mal alles gut aus. Wenn man mit der Hand über die Oberfläche fährt, merkt man Backbord hinter dem Mastfuß eine Delle. Das Deck ist aber noch fest und lässz sich acuh mit dem Fuß nicht merklich eindrücken.

Daraufhin habe ich den Backbordlüfter ausgebaut um mir mal den Zustand des Schaums zwischen Innen- und Außenschale anzusehen. Nun ja, als erstes hat mich mal Bauschaum angesehen (sorry für die Bildqualität - Endoskop)
Bild
Und dahinter ist dann abgesehen von gewellten und mit Harz getränkten Glasfasermatten und Würsten von ausgepresstem Harz alles HOHL!
Bild
Und da war auch nie Hartschaum, weil man ja sonst zmindest ein wenig Gammel finden müsste. Zumal im hinteren Bereich des Kajütdachs Schaum vorhanden ist.
Da bleiben aus meiner Sicht nur noch zwei Vermutungen übrig:
1. Es wurde bei der Herstellung was vergessen (glaube ich aber nicht)
2. Hier wurde vor langer Zeit qualitativ sehr schlecht repariert.
Ich werde jetzt wirklich mal bei Neptun anfragen müssen, wie denn der Originalzustand gewesen sein müsste. Wenn sich meine Vermutung bestätigt, wird das Deck aufgesägt und das Ganze inkl. Balken und Hartschaum von der Innenschale her neu aufgebaut.

Aber wie habe ich hier im Forum schon mal gelesen. Ein Boot findet seinen Besitzer...

Viele Grüße,
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Re: Neptun 27D Kajütdach im Bereich vom Mastfuß

Beitrag von Tenovice » Mi 17. Feb 2021, 18:48

Also,
ich kann mich mal an einen Post von Pascal Ernst erinnern, der sinngemäß sagte, in den Neptuns wurde im Deck kein Schaum verbaut - nirgends.

Das deckt sich ja mit deinen Feststellungen.
Der Bauschaum gehört dort nicht rein. Ich vermute, dass das Deck begann weich zu werden (Delamination - es knirscht) und dann wurde das mit Schaum verschlimmbessert.

Wenn ich das Problem richtig einschätze - so aus der Ferne - handelt es sich eher um ein kosmetisches Problem. Der Balken ist trocken und nicht kaputt. Laminier das Ding zu und genieß dein Boot.

Ich schau mal in meine Glaskugel:

Vermutlich hat das Deck geknirscht, also wurde der Worst-Case angenommen, der Mastbalken freigelegt mit dem Ergebnis, dass der einwandfrei ist.
Diese Testöffnung wurde dann von einem der Vor-Vor-Vor-Besitzer einfach mittels Platte verdeckt. Da das Deck aber immer noch geknirscht hat, wurden die Lüfter eingebaut und bei der Gelegenheit Bauschaum in den Zwischenraum gespritzt um das Deck zu stützen. Eigentlich eine durchaus legitime Methode, wenn man nicht das Laminat des Decks komplett neu aufbauen möchte.

MfG
Christof
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