Aussenborder

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Bingum12
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Aussenborder

Beitrag von Bingum12 » Mi 14. Okt 2020, 17:48

Moin,

gerne hätte ich eine Kaufberatung (Aussenborder).

Ich möchte mir für meine Neptun 22 Miglitsch einen Aussenborder kaufen.

Den Aussenborder möchte ich überwiegend im Motorschacht benutzen.

Ich vermute, dass ein Kurzschaft die richtige Wahl ist, oder?

Ich vermute, dass beim Langschaft die Hebelwirkung deutlich größer ist bzw. der Motorschacht mehr belastet wird, oder?

Ich vermute, dass ein Kurzschaft zu kurz wäre, wenn ich diesen hinten am Spiegel an einer Motoraufhängung befestigen würde, oder?

Also, Kurzschaft in den Schacht und Langschaft am Spiegel, oder?

Natürlich könnte man den Langschaft für den Motoschacht und hinten am Spiegel benutzen.

Aber, ich vermute, dass von einem Langschaft der Motorschacht zu stark belastet wird, wegen der Hebelwirkung.

Auch hätte ich gerne gewusst, ob z.B. ein Mercury 5 PS (aktuelles Modell) in den Schacht passt?

Stefan
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Re: Aussenborder

Beitrag von Apachenpub » Mi 14. Okt 2020, 19:31

Hi Stefan,

ich habe den Tohatsu 6 PS Ultralang am Spiegel. Selbst der taucht aus, wenn die IJsselmeerwelle zuschlägt. Schacht halte ich daher für wirklich besser. Zumal das Handling vermutlich einfacher ist, am Spiegel ist das (zumindest mit meiner Halterung) blödes Gefummel.
m.E. müsste kurzschaft reichen, da Du damit auf jeden Fall unter die Kiellinie kommst. Das können aber die Kollegen mit Einbauschacht besser beurteilen.

cheers

ekki
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Re: Aussenborder

Beitrag von amino64 » Do 15. Okt 2020, 16:16

Hallo Stefan,

hatte an meiner 22er Miglitsch auch erst eine Halterung am Heck, hier hatte ich den alten Johnson Seahorse 5 PS Langschaft dran. Die Leistung langt völlig aus, ins Gleiten bekommst Du die Neptun eh nicht. Aber nach einem Urlaub auf dem Ijsselmeer war klar, der Motor kommt in den Schacht. Bei jeder Welle taucht er mit der Schraube auf und die Drehzahl erhöht sich, und das Gefummel mit Gangwechsel und durch den Heckkorb greifen braucht kein Mensch. Im Schacht war es deutlich angenehmer, zumal die Anströmung des Ruderblattes viel besser ist.
Ob jetzt Kurz- oder Langschaft, das wäre mir egal. Ich glaube nicht, dass der Langschaft wesentlich mehr an der Aufhängung zerrt, wenn man beschleunigt. Wenn das die Aufhängung nicht mehr aushält, wird auch ein Kurzschaft früher oder später das Brett herausreißen. Von der Wirkung ist es besser, wenn das Schraubenwasser sich nicht nach oben wegdrücken kann, also der Bootsrumpf dicht über der Schraube ist. Aber welches Modell da jetzt in Frage kommt, keine Ahnung. Aber kann man ja ausmessen- von Oberkante Motorbrett bis Wasseroberfläche kann man ja leicht ausmessen, dann weiss man, welcher Motor mit welcher Schaftlänge reinpasst!
Grüße,
Armin
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Re: Aussenborder

Beitrag von jan himp » Do 15. Okt 2020, 18:04

Moin Ekki,

der Armin hat ja schon Argumente für den Schachteinbau geschrieben.
Der Langschafter am Spiegel hat nur einen Vorteil:
Er läuft akustisch und schwingungstechnisch ruhiger, weil er mit dem Spiegel machen kann, was er will.
Das wirkt sich besonders bei Rüttelplatten von 1-Zyl. 4-Taktern aus.
Stefan hat auch schon begründete Bedenken angebracht

Wird ein Kurzschafter in den Schacht eingebaut, wird es im Cockpit wesentlich lauter, wenn nicht
besser gedämmt wird, aber die Rangiereigenschaften werden um ein Vielfaches verbessert.
Auch da werden bei Rückwärtsfahrt Kräfte am Motorbrett wirksam.
Hier läßt sich aber die Bewegung des Schaftes nach vorn und hinten mit Gummipuffern wirksam begrenzen.
Bei Vorwärtsfahrt darf er sich an den Rumpfausschnitt anlegen. Wenn hier ein anständiger Gummipuffer
angebaut ist, gibt es im Rumpf keine Schwingungen.

Besorge Dir mal die Maßblätter.

Gruß,

Rolf
ehem. NEPTUN 20 Nr. 848

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Re: Aussenborder

Beitrag von Apachenpub » Do 15. Okt 2020, 20:49

Hey Rolf,

Naja, ich habe (weil ich die Außenborderhalterung erneuern musste und keine Lust hatte, nochmal vier Löcher ins GFK zu bohren) eine Aluplatte mit drei Schrauben (in den alten Löchern der bisherigen Halterung) befestigt und darauf die neue AB-Halterung mit 6 Löchern gesetzt. Zwischen die Aluplatte und die Bordwand habe ich drei Gummipuffer gesetzt in der Hoffnung, die Vibrationen noch etwas zu dämpfen.
Ich sage mal so: Ich weiß nicht, wie das ohne wäre, aber wenn der AB läuft, brummt das ganze Boot schon heftig. vor allem in der Kajüte. Wenn das nochmal schlimmer ist, wenn der AB im Schacht ist, dann aber Waldo die Hollafee.
Die Fummelei mit dem Motor am Spiegel hatte ich ja auch schon beschrieben, der Tohatsu wird Gott sei dank vorne geschaltet, da geht das noch ganz gut. Ganz übel ist aber die verstellbare AB-Halterung. Das ist echt ein Kampf, den Motor aus dem Wasser zu holen. Und wg. Heckkorb ist das nicht bequem.
Beim nächsten Boot ist der Motor daher sicher eingebaut.

cheers

Ekki
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Re: Aussenborder

Beitrag von neptun-micha » Fr 16. Okt 2020, 13:58

Hallo Stefan,

ich habe in unserer Miglitsch einen 5PS Mercury im Schacht. Der passt gut rein, ist vom Gewicht her noch gut zu tragen und zieht das Heck nicht unnötig runter. Der hat genug Leistung, wenn er eine sogen. Schubschraube hat. Die hat weniger Steigung und mehr Fläche, ist daher für geringere Höchstgeschwindigkeiten ausgelegt, die Originalschraube ist gut für kleine leichte Schlauchboote.
Für den Motor gibt es auch ein Fernbedienungsset, dann kommt die Pinne ab, der Schacht kann geschloßen werden und du hast dann eine Einhebelbedienung irgendwo im Cockpit.
Für mich ist das alles die optimale Kombination für die Neptun22!

Gruß, Micha
Früher :Cry: Neptun 22 original Miglitsch, Bj. 1972, Segelnummer 1042, jetzt Friendship 26 :)
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Re: Aussenborder

Beitrag von jan himp » Fr 16. Okt 2020, 16:27

Tach Leute,

bei mir gibt es auch nur YAMAHA mit der sogenannten Schubschraube 9x7.
Bei 6-8 PS ist das unübertroffen. Siehe bei Chris.
Leider gibt es diese Kombination bei den 1-Zyl. mit 27 kg Gewicht nicht.
Nimmt man einen 2 Zylinder mit 6 PS, hat man die ultimative Laufruhe im Teillastbereich,
aber ein Gewicht von 42 kg. Und den Propeller 9x7,
Auf einer Miglitsch habe ich mal so ein Gerät gefahren. Die wirkte wenig hecklastig.
Bei einer 20er ist das nicht empfehlenswert.

Da die kleinen Motoren einen Tank obendrauf haben, müssen die Einbaumaße sorgfältig
betrachtet werden.
Es lohnt auch andere Fabrikate anzusehen. Die mit einem „F“ in der Typenbezeichnung sind alle
YAMAHA mit einer anderen Verkleidung.

Das beste ist immer noch der YAMAHA 2Zyl 2 -Takter mit 6 PS. Wiegt 27 kg.
Verbraucht ab 50 % Leistung 20 % mehr Sprit, ist unkaputtbar und wird immer noch gern geklaut
Ich habe den Motor 15 Jahre mit einem Gemisch von 1:150 und leicht veränderter Zündung gefahren.
Es gab keinerlei Störungen. Die ersten Platin-Kerzen waren noch drin. Impeller alle 3 Jahre gewechselt.
Getriebeöl alle 2 Jahre, mit Molykote angereichert.

@ Ekki:

Die Schwingungen im Rumpf können doch eigentlich nicht so heftig sein?
Die Motoren haben alle eine Gummidämpfung in der Montagehalterung.
Es ist durchaus möglich, daß der Spiegel derart flattert, daß er die Schwingungen erzeugt.
Die amtliche Hilfe wäre der Einsatz von 4 Schwingmetallen. Dabei käme der Motor mindestens 40 mm
weiter nach hinten. Da kann man dem Motor beim Tanzen zusehen und Gäste meinen, er würde gleich abfallen.
Der Langschaft würde sich stark nach vorn neigen. Schwingungen am Rumpf fast Null.

Beim Schachteinbau gibt es nach meiner Erfahrung mehr störenden Lärm, also akustisch.
Beim 2- Zyl. 2-Takter z.B. das Ansauggeräusch. Da helfen geeignete Einhausungen.
Schwingungen hatte mein Kutter in der Kabine keine.

Keep swinging,

Rolf


@ Stefan: Nur Kurzschaft!
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Re: Aussenborder

Beitrag von Bingum12 » Sa 17. Okt 2020, 17:44

Moin,

vielen Dank für die Informationen.

Also, Kurzschaft, E-Starter, Fernschaltung und Schubpropeller.

Auch sollten Gummipuffer im Schacht angebracht werden!

Jetzt kann ich auf die Suche gehe!

Ich habe ja Zeit bis zum Frühjahr!

Ich plane nächstes Jahr, Usedom zu umrunden (Peene/Wolgast - Swienemünde -Ostsee - Peene/Wolgast).

Dafür brauche ich einen Benzin Motor, um in Notfällen mal Gas geben zu können.

Ansonsten bin ich mit meinem Minn Kota 80 sehr zufrieden.

Stefan
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Re: Aussenborder

Beitrag von neptun-micha » Di 20. Okt 2020, 13:31

Hallo Stefan,

schau mal hier im Forum unter "Biete", dort ist so ein Motor angeboten!

Gruß, Micha
Früher :Cry: Neptun 22 original Miglitsch, Bj. 1972, Segelnummer 1042, jetzt Friendship 26 :)
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