Kommunikation in einer Flottille

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THM
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Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von THM » Mo 5. Okt 2020, 15:37

Vor kurzem bin ich in einer Mini-Flottille gesegelt (geplant waren 3, es wurden aber nur 2 Boote) und nächste Saison wird das (vielleicht mit mehr Booten) wahrscheinlich wiederholt. Deshalb habe ich mir Gedanken über die Kommunikation von Boot zu Boot gemacht. An erster Stelle kommt natürlich See-/Binnenfunk in Betracht, aber es hat ja nicht jeder die Ausrüstung an Bord und die entsprechenden Funk-Scheine. Bleiben m.E. die lizenzfreien Funkgeräte, WLAN oder Mobilfunk. Bei WLAN ist aber m.E. die Reichweite zu gering bzw. man müsste viel Aufwand in Antennen stecken und ein Boot müsste den Access-Point aufspannen (Client/Server ist anfälliger als Peer/Peer). Mobilfunk hat die Nachteile, dass keine Gruppengespräche möglich sind und man ist abhängig vom Mobilfunknetz (in Deutschland ja ein Trauerspiel). Deshalb habe ich mir mal PMR446-Geräte angesehen. Die Digital-Geräte (dPMR) finde ich technisch reizvoll, bei den Preisen liegt man aber im Bereich preiswerter Seefunk-Handgeräte. Damit es bezahlbar bleibt, bleiben m.E. eher analoge Geräte, die es schon ab 20 € aufwärts gibt. Für den Einsatzzweck (Kommunikation zw. Yachten auf dem Wasser in Sichtweite) sollten die ausreichend sein. Buten dürfte die Kanalauslastung auch gering sein, so dass Störungen durch Fremdfunker kaum zu erwarten sind. Binnen kann ich das nicht beurteilen.

Als techn. Mindestvoraussetzung würde ich IPx4 sehen, wünschenswert wäre wohl IPx7 (ab 40 €); Ohrhörer (falls der Motor zu laut ist) und wiederaufladbar (auch per 12 V). Der Rest ist m.W. sowieso gesetzlich geregelt.

Soweit meine theoretischen Überlegungen und damit zu meiner Frage: Hat jemand Erfahrungen mit solchen Geräten und kann man die ggf. für diesen Zweck einsetzen? Oder gibt es bessere Alternativen?

Dass eine See-/Binnenfunkanlage aus Sicherheitsgründen alternativlos ist, ist mir klar und soll auch nicht das Thema sein.

Gruß
Thomas
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von Tenovice » Mo 5. Okt 2020, 16:57

Ich nutze an Bord die TLKR T60 von Motorola. Nutze die zum einen als Babyfon und zum Anderen mit Headset zum Kommunizieren untereinander, dann muss man sich nicht anschreien.

Das Zweier Set lag bei 50€ und du kannst die bequem in der Ladeschale aufladen... Wasserdichtigkeit war mir immer egal, lagen aber auch schon im strömenden Regen draußen und haben es klaglos überstanden.
Im Hafen- bzw urbanen Gebiet liegt die Reichweite über 2km, weiter hat es sich noch nicht ergeben...

Ich zeige sie dir gern beim nächsten Mal...
Hauptsache gesund und die Frau hat Arbeit...
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von harry01 » Mo 5. Okt 2020, 18:17

Hi.
Ich habe mal gesucht und würde diese in Betracht ziehen.

Motorola TLKR T92 H2O PMR Funkgerät (IP67, wetterfest, Reichweite bis zu 10 km), 2 Stück 78 Eus

Wasserdich IP 67 und mit 12 V aufladbar.
Ich kenne Sie aber nur aus der Beschreibung.
Bei etlichen anderen Geräten muss erst die Kanalcodierung mittels
extra Software und PC kabel ausgeschaltet werden damit sie auch mit anderen PMR
Geräten kompatibel sind.
LG. Harald
Nachtrag. Auch nicht geeignet.
Noch einen Testbericht gefunden.
Keine Ladeschlussabschaltung bei vollem Akku.
Zuletzt geändert von harry01 am Mo 5. Okt 2020, 19:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von MX-Hero » Mo 5. Okt 2020, 19:04

Für die einfache Kommunikation zwischen den Schiffen sehe ich auch PMR Funkgeräte als beste Lösung.
Niedriger Anschaffungspreis, komplett unabhängig und mit einer Reichweite von ca 4-5 km ausreichend.
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von MX-Hero » Mo 5. Okt 2020, 19:15

harry01 hat geschrieben: Mo 5. Okt 2020, 18:17 Hi.
Ich habe mal gesucht und würde diese in Betracht ziehen.

Motorola TLKR T92 H2O PMR Funkgerät (IP67, wetterfest, Reichweite bis zu 10 km), 2 Stück 78 Eus

Wasserdich IP 67 und mit 12 V aufladbar.
Ich kenne Sie aber nur aus der Beschreibung.
Bei etlichen anderen Geräten muss erst die Kanalcodierung mittels
extra Software und PC kabel ausgeschaltet werden damit sie auch mit anderen PMR
Geräten kompatibel sind.
LG. Harald
Haben die da was geändert? PMR ist doch mit jedem PMR Gerät kompatibel. Egal welcher Hersteller. Waren doch irgendwie 8 oder 12 freie Kanäle.

Entweder bin ich nicht up2date oder ihr macht das ganz schön kompliziert. 😂
Ich hab hier 2 PMR Funken liegen, die sind fast 10 Jahre alt, laufen mit 4 Mal AA Batterien und fertig. Kostenpunkt, 20 bis 40 EUR.
Warum Akku und 12v, warum so kompliziert?

Empfehlen würde ich das Midland G9 Pro. Wahlweise Akku oder 4xAA, ip4 Zertifizierung (was in meinen Augen reicht) kostet zwar etwas mehr (um die 70 oder 80) aber ein sehr gutes Gerät.
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von harry01 » Mo 5. Okt 2020, 19:35

Hi Paul
Ja die haben was geändert.
Bisher musstest Du die einzelnen Kanäle mit den Codierungstönen versehen,
damit Dich nur der hört der die gleiche Codierung auf dem Kanal hat.
Das ging ganz einfach.
Jetzt werden die Geräte von verschiedenen Herstellen schon Codiert ausgeliefert.
Damit kannst Du nicht mehr mit Geräten anderer Hersteller kommunizieren.
Du musst erst die Codierung der Kanäle einzeln abschalten und dazu brauchst du eine Software vom Hersteller,
ein Verbindungskabel zum PC und Zeit.
Es werden sogar Geräte des gleichen Typs verkauft aber von unterschiedlichen Herstellen.
Die sind dann auch nicht ohne Umprogrammierung kompatibel.
Warum denn einfach wie früher wenn es auch umständlicher geht?
Also beim Kauf darauf achten das keine Coidierung besteht, bzw diese einfach zu entfernen ist.
Harald
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von MX-Hero » Mo 5. Okt 2020, 19:42

Aber die Codierung bezieht sich doch nur auf die Unterkanäle?!
Die ersten 16 sind doch nie wie vor für jedermann und offen. Oder irre ich?
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von harry01 » Mo 5. Okt 2020, 20:21

Hi
So 100% sicher bin ich mir da nicht mehr.
In verschiedenen Bedienungsanleitunden steht das die Codierung der Kanäle auf 0 zu setzen ist,
wenn mit anderen Geräten gearbeitet weden soll.
Bei manchen geht das ohne zusätzliche Software direkt vom Gerät aus.
Aber so richtig genau ist es nirgends beschrieben wie Sie ausgeliefert werden.
LG. Harald
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von THM » Mo 5. Okt 2020, 21:16

harry01 hat geschrieben: Mo 5. Okt 2020, 18:17 Motorola TLKR T92 H2O PMR Funkgerät (IP67, wetterfest, Reichweite bis zu 10 km), 2 Stück 78 Eus
Keine Ladeschlussabschaltung bei vollem Akku.
Hallo Harald,
mit denen hatte ich auch geliebäugelt, Danke für den Hinweis mit dem Ladegerät - das scheint zu stimmen da folgendes in der Bedienungsanleitung steht:
Um eine optimale Lebensdauer des Akkus zu gewährleisten, entfernen Sie das Funkgerät nach 16 Stunden aus dem Ladegerät. Lagern Sie das Funkgerät nie, während es an das Ladegerät angeschlossen ist.
Außerdem nennt Motorola eine Ladezeit von 8 h (für 800 mAh), da bin ich vom Smartphone echt verwöhnt.

Eine günstige Alternative (66 € für ein Duo) mit größerem Akku (1200 mAh) ist das Retevis RT648 bzw RT647 (1100 mAh). Ob die auch das Ladeproblem haben, konnte ich noch nicht rausfinden. Aber das Batteriepack sieht professioneller (z.B. die Dichtung) aus und es lässt sich auch ohne Funkgerät in der Ladeschale laden. Wegen der Kanalcodierung ist ein Adapterkabel (17 €) wohl unabdingbar. Wenn aber alle den gleichen Gerätetyp verwenden, wäre das verzichtbar.

Gruß
Thomas
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von THM » Mi 7. Okt 2020, 01:06

Ich habe versucht, die wichtigsten gesetzlichen Rahmenbedingungen für PMR446 zusammenzutragen, da auf dem Markt auch Geräte angeboten werden, die in Deutschland nicht legal betrieben werden dürfen (ohne Lizenz). Das wesentliche technische Dokument ist die Norm EN 303 405.
  • feste Antenne (darf nicht abschraubbar sein), externer Antennenanschluss nicht zulässig.
  • Max. Ausgangsleistung 500 mW ERP
  • Handfunkgerät. Ein Betrieb als Basisstation (fest angeschlossen an Stromversorgung) ist nicht zulässig.
  • Zulässig sind nur Peer to Peer Verbindungen. Die Integration in eine Infrastruktur oder der Betrieb als Repeater ist nicht zulässig.
  • Falls das Gerät die Sendetaste (PTT) verriegeln kann oder ohne PTT gesendet werden kann (VOX), ist die max. Sendezeit auf 180 s begrenzt.
Die Allgemeinzuteilung durch die Bundesnetzagentur (vom 06.05.2020) ist aktuell bis zum 31.12.2030 befristet. Der Frequenzbereich ist 446,0 - 446,2 MHz. Das Kanalraster bei analogen Geräten ist 12,5 kHz, daraus ergeben sich 16 Kanäle. Digitale Geräte benutzen den gleichen Frequenzbereich und haben ein Kanalraster von 6,25 kHz und damit 32 Kanäle.

Gruß
Thomas
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von THM » Di 20. Okt 2020, 20:10

Kleines Update:
Der Spieltrieb in mir war stärker und ich konnte es nicht abwarten :Cool: . Deshalb habe ich mir das Radioddity PR-T1 (Paar, < 40 €) bestellt. Das ist baugleich mit dem Retevis RT616, wird aber mit etwas größeren Akkus vertrieben. Bei ersten Reichweitentests konnte 1 km problemlos überbrückt werden (über Äcker und Wiesen bis ins Haus) und bei 1,5 km wurde die Kommunikation dann unverständlich. M.E. ist das ausreichend auf dem Wasser. Meine ursprüngliche Forderung nach IPx7 habe ich fallengelassen, da dies den Preis ordentlich in die Höhe treibt. Das PR-T1 ist nur spritzwassergeschützt.

Sehr hilfreich waren die Funkgeräte heute beim Rangieren mit dem Boot: Meine Frau konnte mir per Funk die Abstände durchgeben und wir mussten nicht mehr durch die geöffnete Autoscheibe brüllen. :Daumen:

Gruß
Thomas
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von landi » Mi 21. Okt 2020, 08:20

THM hat geschrieben: Di 20. Okt 2020, 20:10 Sehr hilfreich waren die Funkgeräte heute beim Rangieren mit dem Boot: Meine Frau konnte mir per Funk die Abstände durchgeben und wir mussten nicht mehr durch die geöffnete Autoscheibe brüllen. :Daumen:
:Daumen: :Daumen:
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von Virus » Mi 21. Okt 2020, 08:58

Moin,

manche nutzen CB Funk an Bord, da ist die Reichweite schon mal gut, viel besser als mit den billigen Kleinfunken aus dem Supermarkt.

Gruß
Willy
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von Wassermuecke » Mi 21. Okt 2020, 09:21

Virus hat geschrieben: Mi 21. Okt 2020, 08:58 Moin,

manche nutzen CB Funk an Bord, da ist die Reichweite schon mal gut, viel besser als mit den billigen Kleinfunken aus dem Supermarkt.

Gruß
Willy
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habe früher CB-Funk betrieben und sämtliche Geräte( Funkgeräte, Handfunkgeräte, Antennen und Zubehör) 2010 verkauft.
Kann von Willy gesagtes nur bestätigen! Die Reichweiten lagen im Gelände bei 10 km und mehr je nach Standort u könnte auf
dem Wasser eher mehr werden...
Gruß
:Sail: Ich bin dann mal weg
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von outdoor » Mi 21. Okt 2020, 14:38

braucht man für CB-Funk nicht auch Bundesnetz-Lizenzen ?
wenn ja, wo liegt dann noch der Sinn gegenüber SRC/UBI ?

mal nur gefragt
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von THM » Mi 21. Okt 2020, 19:13

outdoor hat geschrieben: Mi 21. Okt 2020, 14:38 braucht man für CB-Funk nicht auch Bundesnetz-Lizenzen ?
wenn ja, wo liegt dann noch der Sinn gegenüber SRC/UBI ?

mal nur gefragt
CB-Funk im 27 MHz Bereich ist lizenzfrei. Allgemein zulässig sind 40 Kanäle (FM, AM, SSB) und in D zusätzlich weitere 40 FM-Kanäle. Die Sendeleistung ist auf 4 W ERP begrenzt (SSB bis 12 W). Damit ist die Reichweite tatsächlich erheblich größer als bei PMR446 - damit allerdings auch die gegenseitigen Störungen.

SRC/UBI hat offizielle Lizenzen im Bereich um die 160 MHz (Seefunk ggf. auch auf Kurzwelle). Jedes Gerät ist bei der Bundesnetzagentur registriert und hat eine eindeutige Id (MMSI bzw. ATIS-Nummer). Zusätzlich werden digital codierte Zusatzinformationen übertragen (1200 Baud). Beim Seefunk (SRC) ist das DSC und beim Binnenfunk ATIS. Damit sind die Stationen eindeutig identifizierbar und bei DSC wird zusätzlich die Position und aktuelle Uhrzeit übermittelt. Die Berufsschifffahrt und der Küstenfunk empfangen ständig den Seefunk und ein dringlicher Ruf (MAYDAY, PAN PAN, SECURITE) wird automatisch empfangen, signalisiert und protokolliert. die Sendeleistung einer Seefunkstelle ist auf 25 W begrenzt (Im Funkverkehr Schiff-Schiff oder Schiff-Hafen wird auf 1 W gedrosselt). Damit ist der Sinn wohl klar :tone: .

Gruß
Thomas
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von MX-Hero » Mi 21. Okt 2020, 20:01

Sehr schön erklärt Thomas. :Daumen:
Ich lerne gerade für den SRC. Balu ist mit UKW Funk ausgestattet. Die Anmeldung bei der BNA ist schon durch und die Urkunde hab ich schon. Ich darf nur noch nicht. :lol:
Aber der SRC ist echt böse. Einmal alles genau rein prügeln ....
Zum Geburtstag habe ich mir ein Weatherdock easytrx gewünscht. Dann gibt es noch ein AIS Upgrade. ☺️
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von THM » Mi 21. Okt 2020, 21:23

MX-Hero hat geschrieben: Mi 21. Okt 2020, 20:01 Zum Geburtstag habe ich mir ein Weatherdock easytrx gewünscht. Dann gibt es noch ein AIS Upgrade. ☺️
Na dann viel Erfolg bei der SRC-Prüfung. Wenn Dein AIS-Transponder läuft kann ich ich Dich auch leichter finden (mit meinem passiven Bastel-AIS).
Bild

Gruß
Thomas
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von landi » Sa 14. Nov 2020, 08:11

Hallo zusammen,
habe günstig ein Set Motorola T82 Extreme gekauft und gestern getestet. Über eine Entfernung von 2km mit Hindernissen war die Verbindung zwar herstellbar, aber schlecht verständlich. Bei 1km, auch hier mit Hindernissen, war die Verbindung besser verständlich. Bin mal gespannt darauf, wie es bei freier Sicht und ohne Hindernissen nächstes Jahr auf dem Wasser ist. Oh, Mann, noch so lange bis dahin :confused:
:Bye: Gruss, Jürgen
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von THM » So 3. Okt 2021, 12:24

Ich bereite gerade das Boot zum Auskranen vor und da sind mir die Funkgeräte wieder in die Finger gekommen - Zeit für einen kurzen Erfahrungsbericht. Wir hatten die Geräte auf unserem Rund-Rügen-Törn im Juli im Einsatz:
  • Yacht Mia (Harald): Amateurfunkgerät, später Radioddity PR-T1 von mir.
  • Yacht Jan (Tanja und Jürgen): Motorola T82 Extreme
  • Yacht Whisky (ich): Radioddity PR-T1
Ich beziehe mich im Folgenden auf meine Radioddity PR-T1 Geräte. Harald hatte zunächst sein Amateurfunk-Handgerät in Betrieb, konnte dies aber aufgrund eines Defekts der Ladebuchse nicht weiter verwenden und nahm dann mein Zweitgerät.
  • Reichweite: Verständigung in Sichtweite sehr gut, ab 1 nm nahm das Rauschen zu und die Sprachverständlichkeit ab.
  • Akkulaufzeit: Zwischen 6 und 8 h, je nach Intensität des Sendebetriebs. An zwei Tagen war gegen Ende des Tagestörns der Akku leer. Morgens wurde mit geladenem Akku gestartet.
  • Interoperabilität: Auf kurzen Distanzen war die Verständigung gut, zwischen den PR-T1 Geräten war bei größerer Entfernung die Verständlichkeit besser als mit dem T82. Haralds Amateurfunk-Handgerät hat eine höhere Sendeleistung und war immer gut empfangbar.
  • Störungen: Wir hatten aus Bequemlichkeit die Filter (Subkanäle) abgeschaltet, Fremdfunker störten jedoch nur selten. Bei Bedarf haben wir nach Absprache den Kanal gewechselt.
Wünschenswert wäre eine längere Akkulaufzeit, da aber normalerweise die Geräte paarweise gekauft werden kann man bei Bedarf einfach das Zweitgerät in Betrieb nehmen und damit die Laufzeit verdoppeln (ging bei mir nicht, da ich es an Harald verliehen hatte). Ich konnte das Gerät aber auch einfach unterwegs an meiner USB-Ladebuchse wieder aufladen, also kein wirkliches Problem. Positiv hervorzuheben ist die Sprachausgabe (auf Englisch) des Gerätes; so bekommt man den niedrigen Akkustand rechtzeitig akustisch mitgeteilt auch wenn das Gerät im Schwalbennest liegt. Ebenfalls gern genutzt habe ich den FM-Empfänger im Funkgerät, damit hat man gleich ein kompaktes Radio mit an Bord. Sobald ein Funkspruch hereinkommt, wird das Radio automatisch stumm geschaltet und auf Funkempfang umgeschaltet. Wenn man nicht reagiert wird nach einigen Sekunden das Radio wieder aktiviert. Der Radiobetrieb hat natürlich ebenfalls die Akkureichweite eingeschränkt :tone: .

Fazit: Die Geräte haben sich bewährt und das Geld war gut angelegt.

Gruß
Thomas
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von outdoor » So 3. Okt 2021, 12:45

warum nicht Handfunkgeräte für den Seefunk (z.B. von Icom oder anderen Anbietern)
die kosten auch nicht die Welt
dann könnt ihr zwischen 1W und 5W umschalten
ihr könnt Dualwatch machen etc.
wetterfest sind die auch

hab in der Plicht auch immer dieses Teil rumfliegen auf Törn
von der Einbaufunke habe ich einen externen Lautsprecher in den Niedergang gelegt

fair winds
Norbert
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von THM » So 3. Okt 2021, 13:00

outdoor hat geschrieben: So 3. Okt 2021, 12:45 warum nicht Handfunkgeräte für den Seefunk (z.B. von Icom oder anderen Anbietern)
Die Antwort findest Du im Eingangs-Post.

Gruß
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von outdoor » So 3. Okt 2021, 13:08

ok, halte die Geräte aber dennoch für wenig sinnvoll

hatten vor ein paar Jahren mit ein paar Plattboden einen Mehrtagestörn gemacht und auch solche Quak-Funken dabei
immer wieder Aussetzer und Verbindungsabbrüche, vlt. lag es an den Geräten damals
aber für mich sind Seefunkgeräte (ob stationär oder mobil) alternativlos
und wie Du ja in Deinem Eingangspost schreibst, siehst Du es ja ähnlich

wieso sollte ich mir sowas anschaffen wollen?
nur für 1-2x mal in Jahren eine Flotille zu segeln, und dann liegen sie nur rum ..?
für die Seehandfunken brauchst Du im Grunde auch keine Scheine (da kein MMSI oder ATIS, z.B, bei meiner iCom 35, eiinprogrammiert werden kann)
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von THM » So 3. Okt 2021, 13:49

Eine Seehandfunke musst Du bei der BNA auch ohne DSC/ATIS für dein Boot anmelden. Damit betreibst Du eine Schiffsfunkstelle egal ob die Handfunke an Bord ist oder nicht und der Skipper benötigt mind. den SRC/UBI. Das ist bei fehlender Lizenz oder fehlender Anmeldung zwar "nur" eine Ordnungswidrigkeit, aber nicht legal.

Wir hatten einen Skipper ohne Funkschein dabei und es bestand der Bedarf, sich unterwegs und im Hafen in der Gruppe abzusprechen. Genau dafür haben die Geräte super funktioniert. Die Anschaffungskosten liegen unter der Hälfte eines preiswerten Seefunkgerätes. Bei mir liegen die Geräte außerhalb der Segelsaison nicht ungenutzt herum. Beim Rangieren mit dem Gespann, ausrichten einer Sat-Antenne und letztens bei der Reparatur einer Haustürklingel greife ich gern auf die Geräte zurück.

Gruß
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Re: Kommunikation in einer Flottille

Beitrag von outdoor » So 3. Okt 2021, 13:57

ok, mit dem Schein hast Du natürlich recht.
aber den sollte man auch haben (ist ja kein Aufwand den zu machen) wenn man buten unterwegs ist

würde aber dennoch (auch wenn ich keinen Schein hätte) ein Seefunke vorziehen (einfach wegen den verfügbaren Möglichkeiten)
wie von Dir angesprochen, ist es eine dunkelgrau Zone, aber besser buten unterwegs und hat die Option alle Schiffe umzu zu erreichen
als nur die anderen Boote um einen und dann noch ggf. in abgehackter Sendeleistung

nichts für ungut - ist ja nur meine persönliche Meinung
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