Batteriespannung

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Bingum12
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Batteriespannung

Beitrag von Bingum12 » So 19. Jul 2020, 18:10

Batteriespannung


Moin,

ich habe zwei neuwertige Batterien (105 A je Batterie) und in Reihe geschaltet, weil 24 V Elektromotor.

Wenn die Batterien voll geladen sind, dann zeigt die Batterieanzeige ca. 13,00 an (je Batterie).

Wenn ich den Elektromotor benutze, dann "sackt" die Anzeige nach einiger Zeit (ca. eine Stunde Fahrt) unter 12,00.

Wenn ich den Elektromotor aus mache, dann steigt die Anzeige wieder auf ca. 12,50.

Wie lange kann ich den Elektromotor nun anlassen?

Muss ich mich nach dem Belastungswert richten und bei 12,00 aufhören?

Stefan aus Ostfriesland
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Kaffeesegler
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Re: Batteriespannung

Beitrag von Kaffeesegler » So 19. Jul 2020, 21:02

Moin,

Das ist für mich nachvollziehbar. Einfach ausgedrückt liegt es an der Spannungsteilung zwischen Innenwiderstand der Batterien und dem Widerstand des Motors. Wenn der Motor ausgeschaltet wird gibt es keine Spannundsteilung und der ware Wertvder Batterien wird angezeigt.

Viele Grüße

Lars
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Re: Batteriespannung

Beitrag von THM » So 19. Jul 2020, 21:04

Hallo Stefan,

wieviel Strom zieht denn der Motor bzw. welche Leistung wird verbraucht? Nehmen wir mal 30 A an, dann wäre das eine Leistung von 24 V x 30 A = 720 W. Dann hast Du nach einer Stunde 30 Ah verbraucht, also ein knappes Drittel der nominellen Batteriekapazität. Theoretisch könntest Du dann noch zwei Stunden fahren. Das Tiefentladen mögen die Batterien aber nicht so gerne, da dann die Zyklenanzahl, also die Lebensdauer der Batterie sinkt. Unter 40 % Restkapazität solltest Du die Batterien nicht leerfahren. Man kann mittelbar über die Klemmspannung bei Leerlauf auf die Restkapazität schließen:
https://www.reimo.com/blog/wp-content/u ... tterie.png
Das ist aber recht ungenau. Demnach hättest Du bei 12,5 V noch 60 % Restkapazität. Die Messungen sollten immer direkt an den Batteriepolen vorgenommen werden.

Gruß
Thomas
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Re: Batteriespannung

Beitrag von Bingum12 » Mo 20. Jul 2020, 12:31

Moin Christian,

also ich habe einen Minn Kota 80 und zwei Batterien von Talamex mit je 105 Amp (zwei Jahre alt).

Ich habe für beide Batterien einen Voltmeter (getrennt).

Du schreibst, dass der Ladezustand nur erkennen ist, wenn der Motor aus ist.

Mein Problem ist, dass ich dann beim fahren keine Kontrolle habe.

Dann müsste ich den Motor ausmachen und z.B. zwei Stunden warten, auf den Voltmeter sehen und dann evtl. weiter fahren.

Also, das ist mein Problem (Kontrolle bei der Fahrt)!!

Dann müsste ich wohl vor der Fahrt auf dem Voltmeter sehen und dann ausrechnen, wie lange ich mit welcher Geschwindigkeit fahren kann, oder?

Denn die Anzeige bei der Fahrt ist wohl nicht zu gebrauchen, oder?

Ich habe auf dem Motor vier Leuchten (serienmässig bei Minn Kota).

Kann man sich an denen bei der Fahrt unter Belastung orientieren?

Stefan aus Ostfriesland
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Re: Batteriespannung

Beitrag von landi » Mo 20. Jul 2020, 13:47

Bingum12 hat geschrieben: Mo 20. Jul 2020, 12:31 Minn Kota 80 und zwei Batterien von Talamex mit je 105 Amp (zwei Jahre alt).
Hallo Stefan,

welchen Minn Kota 80 und welche Batterie von Talamex hast Du genau oder hast Du tech. Daten zu der Batterie mit Entladungskurven?
Welche Werte hast Du für Entladungsstrom Deiner Batterie bei Cx und bei C1?

Gruss, Jürgen
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Re: Batteriespannung

Beitrag von jan himp » Mo 20. Jul 2020, 15:56

Tach Leute,

Wenn die 80 800 W bedeuten, dann zieht das Ding 33 A. bei 24 V.

Wird der Akkusatz bis auf ca. 50 % runtergefahren, dann ergibt sich bei Vollast eine Zeit von
1,6 Stunden.

Das ist nur ein Richtwert! Ein Batteriemanager zeigt das genauer. Am besten ist es, wenn man sich die Werte in der Praxis
echt "erfährt". Dann ist das System klar. Pro Jahr wird dann nur etwas von den Fähigkeiten der Akkus abgezogen.

Gruß,

Rolf
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Re: Batteriespannung

Beitrag von landi » Mo 20. Jul 2020, 16:31

jan himp hat geschrieben: Mo 20. Jul 2020, 15:56 Tach Leute,

Wenn die 80 800 W bedeuten, dann zieht das Ding 33 A. bei 24 V.

Wird der Akkusatz bis auf ca. 50 % runtergefahren, dann ergibt sich bei Vollast eine Zeit von
1,6 Stunden.

Das ist nur ein Richtwert! Ein Batteriemanager zeigt das genauer. Am besten ist es, wenn man sich die Werte in der Praxis
echt "erfährt". Dann ist das System klar. Pro Jahr wird dann nur etwas von den Fähigkeiten der Akkus abgezogen.

Gruß,

Rolf
Minn Kota gibt mit dem Index die Schubkraft in lbs an. Der 80 Traxxis bspw. nimmt 56A bei Volllast ...

Wenn die Ladung der Batterie bei C20 steht, dann kann man bei C1 - wenn die das überhaupt vom Strom her schadlos überlebt, sind ja immerhin 56A bei Volllast - nur von 50% verfügbarer Ladung ausgehen.

Gruss
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Re: Batteriespannung

Beitrag von jan himp » Mo 20. Jul 2020, 17:07

Das wäre tatsächlich, rein theoretisch eine Stunde.
Dabei wird dann einiges an den Klemmen und Leitungen verheizt.
Dann lieber, wenn kein Gegenwind ist, mit 40 A fahren.

Der Batterie wird das merkwürdig vorkommen, aber wenn die mal einen Diesel starten muß,
treten noch ganz andere Ströme auf.

Das Gerät hat ja ca. 1,3 PS. Mit dem richtigen Prop kann das eine Wirkung von 1,8-2,2 PS im wirklichen Leben haben.
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Re: Batteriespannung

Beitrag von landi » Mo 20. Jul 2020, 18:12

jan himp hat geschrieben: Mo 20. Jul 2020, 17:07 Der Batterie wird das merkwürdig vorkommen, aber wenn die mal einen Diesel starten muß,
treten noch ganz andere Ströme auf.
Genau, deshalb hier eine "normale" Starterbatterie einsetzen.

Ich empfehle für den E-Quirl eine Versorgungsbatterie oder Traktionsbatterie mit Dauerstromeigenschaften für eine anzunehmende Zeit und Leistungsbereich, im schlimmsten Fall im Nennlastbereich einzusetzen. Auf jeden Fall sollte die Batterie anhand von technischen Beschreibungen mit Lade- und Entladekurven oder Tabellen ausgewählt werden. Wenn der Verkäufer die nicht hat oder liefern kann, besser Finger weg.

Es ist zunächst zu klären, daß Deine Batterie bisher nicht über die Leistungsgrenzen hinaus belastet wurde. Die wichtigsten Parameter sind I und t. Der max. I ist von t abhängig und t ist von I abhängig - wie bereits schon erwähnt. Wie, das sieht man in der Entladungskurve oder Tabelle.

Beispiel für eine Versorgungsbatterie 160Ah (C20):
zuässiger Dauerstrom 8A, t=20h = 160Ah
Würde man nun fälschlicher weise 160Ah und 40A ansetzen, würde man auf 4h kommen. Stimmt nicht. Nach der Entladungskurve oder -tabelle könnten das 3h sein.

Eine Aussage zur verfügbaren Ladung gibt wohl am besten ein "Batteriemonitorr". Bei der Bewertung des Montors müßte das angesprochene Entladungsverhalten beachtet werden.

Gruss, Jürgen
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Re: Batteriespannung

Beitrag von landi » Mo 20. Jul 2020, 18:16

landi hat geschrieben: Mo 20. Jul 2020, 18:12
jan himp hat geschrieben: Mo 20. Jul 2020, 17:07 Der Batterie wird das merkwürdig vorkommen, aber wenn die mal einen Diesel starten muß,
treten noch ganz andere Ströme auf.
Genau, deshalb hier eine "normale" Starterbatterie einsetzen.

Ich empfehle für den E-Quirl eine Versorgungsbatterie oder Traktionsbatterie mit Dauerstromeigenschaften für eine anzunehmende Zeit und Leistungsbereich, im schlimmsten Fall im Nennlastbereich einzusetzen. Auf jeden Fall sollte die Batterie anhand von technischen Beschreibungen mit Lade- und Entladekurven oder Tabellen ausgewählt werden. Wenn der Verkäufer die nicht hat oder liefern kann, besser Finger weg.

Es ist zunächst zu klären, daß Deine Batterie bisher nicht über die Leistungsgrenzen hinaus belastet wurde. Die wichtigsten Parameter sind I und t. Der max. I ist von t abhängig und t ist von I abhängig - wie bereits schon erwähnt. Wie, das sieht man in der Entladungskurve oder Tabelle.

Beispiel für eine Versorgungsbatterie 160Ah (C20):
zuässiger Dauerstrom 8A, t=20h, Q = 160Ah
Würde man nun fälschlicher weise 160Ah und 40A ansetzen, würde man auf 4h kommen. Stimmt nicht. Nach der Entladungskurve oder -tabelle könnten das 3h sein.

Eine Aussage zur verfügbaren Ladung gibt wohl am besten ein "Batteriemonitorr". Bei der Bewertung des Montors müßte das angesprochene Entladungsverhalten beachtet werden.

Gruss, Jürgen
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Re: Batteriespannung

Beitrag von Bingum12 » Di 21. Jul 2020, 14:56

Moin,

vielen Dank für die Informationen.

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