Festsitzendes Schwert - gängig machen, oder so lassen

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Mephistopheles
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Festsitzendes Schwert - gängig machen, oder so lassen

Beitrag von Mephistopheles » Mi 19. Feb 2020, 14:18

Hallo zusammen,


ich habe vor 2 Jahren eine N22 gekauft, bei der das Schwert fest ist (eingefahrener Zustand).
Es gibt zwar einige Beiträge, wie das Ding wieder gängig zu machen ist, aber das ist oft mit hohem (auch monetärem) Aufwand verbunden, zumal das Schwert ja jetzt schon mindestens 2 Jahre (keine Ahnung, wie lange vor meinem Kauf) fest ist.
Andererseits habe ich schon gelesen, dass einige nur mit Schwert eingefahren segeln.

Nun bin ich 2 Jahre mit dem Boot gefahren und auch ein paarmal auf anderen N22 mitgesegelt.
Ich merke auf anderen N22 keinen wirklichen Unterschied zwischen Schwert ein- oder ausgefahren und überlege daher, ob ich einfach alles so lasse, wie es ist, da an anderen Stellen noch genug zu tun ist.
Beim Schwerpunkt sollte kein großartiger Unterschied auftreten, da das Schwert ja nicht wirklich weit rauskommt. Durch die Untertakelung und dem dadurch eher aufrechten Segeln sehe ich auch keinen gravierenden Nachteil beim aufrichtenden Moment.

Hierzu würde mich Eure Meinung interessieren. So lassen oder unbedingt machen? Wenn machen, warum? Segelt Ihr evtl. auch mit Schwert oben?

Zusatzinfo: Ich sehe mich noch als Anfänger, bewege mich ausschließlich binnen (auf dem Steinhuder Meer) bei moderatem Wind und habe keine Ambitionen schneller als andere irgendwo anzukommen.


Schönen Gruß
Markus
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Re: Festsitzendes Schwert - gängig machen, oder so lassen

Beitrag von Mephistopheles » Mi 19. Feb 2020, 15:36

Hi Christian,

die Antwort beruhigt mich doch schon einmal.
Sobald das Boot im April im Wasser ist, werde ich dann auch mal von unten ran gehen.
Die Temperatur ist ja nicht so das Problem, wie evtl. mein Avatar zeigt.
War ein 4-Stunden-Tauchgang bei 5-6°C in Norwegen. :D

Besten Dank
Markus
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Re: Festsitzendes Schwert - gängig machen, oder so lassen

Beitrag von jan himp » Mi 19. Feb 2020, 17:19

Hallo Leute,

ohne Schwert ist einfach keine Höhe möglich, es sei denn, der Wind ist recht stark und die Geschwindigkeit entsprechend hoch.
Dann ist kein Unterschied zu merken, abgesehen von geringem Ruderdruck und weniger Krängung.
Bei Starkwind ist es aber angesagt, das Schwert halb oder ganz einzufahren, um die Krängung zu reduzieren.

Bei normalem Wind benimmt die Neptun sich ohne Schwert so, wie unbedarfte Tester sie gern sehen wollen.


Viele Grüße,

Rolf
ehem. NEPTUN 20 Nr. 848

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Re: Festsitzendes Schwert - gängig machen, oder so lassen

Beitrag von Kaie » Mi 19. Feb 2020, 17:20

Aufm Steinhuder Meer bin ich ja auch meist.
Wo immer es geht fiere ich das Schwertfall. Man merkt einen sehr deutlichen Unterschied... jedenfalls bei der 25er. Die ohnehin geringe Luvgierigkeit ist dann völlig verschwunden und der Wendewinkel verbessert sich auch merklich.
Macht insgesamt mehr Spass.

Ansonsten: 2018 und den grössten Teil der vergangenen Saison war das Schwert oben. Die Karre segelt mit Wind dabei auch ganz gut...
Zuletzt geändert von Kaie am Mi 19. Feb 2020, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
Neptun 25 #139
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Re: Festsitzendes Schwert - gängig machen, oder so lassen

Beitrag von Kaie » Mi 19. Feb 2020, 17:23

jan himp hat geschrieben: Mi 19. Feb 2020, 17:19
Bei normalem Wind benimmt die Neptun sich ohne Schwert so, wie unbedarfte Tester sie gern sehen wollen.
Aber sowas von :lol:
Die Leute können (wollen?) nur BavHansBeneHR bewegen und auf der "Boot" einen auf wichtig machen (könnt' ja jetzt mal was erzählen, aber ich lass es lieber, har har).
Neptun 25 #139
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Re: Festsitzendes Schwert - gängig machen, oder so lassen

Beitrag von Kaffeesegler » Mi 19. Feb 2020, 18:04

Hallo Markus,

Sicher kannst Du das Schwert oben lassen, aber bei weinig Wind machts
halt mehr Spass mit mehr Lateralfläche. Außerdem stört es ja auch wenn am boot etwas nicht gängig ist, man überlegt immer ob es nicht anders besser gehen würde. Ich hab das Boot aufgebockt und bei der Gelegenheit ein neues Schwert eingebaut. Gönn Dir ein wenig Aufwand und mach das Schwert gängig. Wirst sehen, es macht Spaß..

Gruß

Lars
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Re: Festsitzendes Schwert - gängig machen, oder so lassen

Beitrag von Mephistopheles » Mi 19. Feb 2020, 18:10

Hi,

ich danke für die Antworten.
Ich habe jetzt mal für mich rausgelesen, dass ich nicht im Winterlager ans Boot muss (ist auf dem Trailer ohne Kran auch nicht gut möglich)
Ich probiere es dann im Wasser und wenn es nicht klappt, kann ich mir zur Not etwas zum Saisonende 2020 überlegen.

Wenn sich der Wasserstand nicht signifikant gegenüber 2019 ändert, kann ich mehr Tiefgang 'eh nicht brauchen.

Schönen Gruß
Markus
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Re: Festsitzendes Schwert - gängig machen, oder so lassen

Beitrag von Mephistopheles » Mi 19. Feb 2020, 18:16

Hallo Lars,

Du hast geantwortet, während ich geschrieben habe.
Die Geschichte mit dem Aufbocken interessiert mich.
Wie hast Du das gemacht?
Was benötige ich dafür?
Hast Du das entsprechende Material da?

Wenn möglich (und Ende 2020 noch nötig), wäre ich so dreist, Dich diesbezüglich um Hilfestellung zu bitten.
Für Speis und Trank wäre natürlich gesorgt.

Schönen Gruß
Markus
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Re: Festsitzendes Schwert - gängig machen, oder so lassen

Beitrag von Pippifein » Do 20. Feb 2020, 23:34

Ahoi miteinander,
ich halte es wie Markus: mehr Lateralfläche kann nie schaden.

Hatte die gleiche Herausforderung. Hab meine Pippifein aufgebockt, mit dem Hochdruckreiniger ordentlich reingeblasen und dann noch mit einem Fuchsschwanz die restlichen Rostbeulen entfernt.

Grüße aus Wien
Alexander
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Re: Festsitzendes Schwert - gängig machen, oder so lassen

Beitrag von Kaffeesegler » Fr 21. Feb 2020, 08:39

Hallo Markus hast eine PN

Übrigens gab es zu diesem Thema schon eine ausführliche Beiträge. Such mal nach Schwertpflege

Viele Grüße

Lars
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Re: Festsitzendes Schwert - gängig machen, oder so lassen

Beitrag von Bingum12 » Fr 21. Feb 2020, 09:07

Hallo Markus,

mein Schwert war auch festgerostet.

Weil ich nur Beamter bin, habe ich das machen lassen.

Der Mechaniker hat den Schwertbolzen gelöst (Nirosta) und mit einer Fuchsschwanzsäge das Schwert durch sägen und hin und her bewegen von unten "befreit".Das hin und her bewegen hat er wohl mit einem stabilen Schraubenzieher gemacht. Das hin und her bewegen ist eben einfacher, wenn der Schwertbolzen entfernt wird. Das Boot muss natürlich mit einem Kran hochgehoben werden. Das Schwertfall wurde dann auch gleich erneuert. Sollte der Schwertbolzen bei Dir nicht aus Nirosta sein, dann unbedingt tauschen.
Die Segeleigenschaften haben sich deutlich verbessert, was das kreuzen anbelangt (Abdrift).
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Re: Festsitzendes Schwert - gängig machen, oder so lassen

Beitrag von Mephistopheles » Fr 21. Feb 2020, 09:17

Hallo Lars,


bisher keine PN.
Der Begriff "Schwertpflege" hat mich allerdings auf die richtige Spur gebracht.
Die Frage ist allerdings, ob sich ein Bau für mich lohnt, da doch etwas Geld und richtig Zeit draufgeht.
Insofern wäre es mir genehm, wenn jemand aus dem Forum über ein solches oder ähnliches Gestell verfügt und bereit wäre, mir so aus der Bredouille zu helfen.
Das soll natürlich nicht umsonst sein.
Wie schon geschrieben: Für Speis und Trank wäre gesorgt und wenn jemand dafür einen Umkostenbeitrag möchte, ist das natürlich auch kein Problem.

An dieser Stelle jedenfalls noch einmal Danke an alle, die geantwortet haben. Für so ein "übersichtliches" Forum passiert hier recht viel.


Schönen Gruß
Markus
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Re: Festsitzendes Schwert - gängig machen, oder so lassen

Beitrag von Mainfranke » Mi 18. Mär 2020, 11:10

Moin

also ich habe auf dem Trailer vor dem ersten Wassern einfach "vorsichtshalber" mit nem relativ langen Fuchsschwanz drin "rumgefuchtelt" und irgendwie ging es (sowohl das Fuchteln wie auch das Schwert). Ob das nun vorher richtig fest war oder nicht, wobei ich mir vorstellen kann, daß die Haltekraft eines "obenhängenden Schwertes" analog zur Gammelfläche sich verhält...

Grüsse Martin
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Re: Festsitzendes Schwert - gängig machen, oder so lassen

Beitrag von Boddensegler » Mi 18. Mär 2020, 15:22

Ich will auch noch meinen Senf dazu geben. Das Schwert sollte schon beweglich sein. Mann kann viel mehr Höhe laufen und die Abdrift ist geringer. Ich nehme es nur bei achterlichem Wind hoch und wenn ich an meinen Liegeplatz komme wegen der geringen Wassertiefe.
Zum Lösen: ich hatte vor einigen Jahren auch das Problem des fest gegangenen Schwerts. Beim Kranen im Frühjahr hat der Hafenmeister ein Einsehen gehabt und hat das Boot eine halbe Stunde lang in der Luft gelassen, so dass man von unten gut arbeiten konnte. Wie oben schon gesagt kann mit einer Säge schon einiges erreicht werden. Mit großem Schraubendreher rechts und links wackeln bringt auch was. Und dann mit Meißel und Hammer (nicht Hämmerchen, es sollte schon ein Fäustel sein!) hinten am Schwert kräftig draufschlagen. Milimeter für Milimeter kam das Schwert.
Aufpassen, dass es wenn es frei wird, nicht runterknallt, ist nicht gut für den Bolzen. Vom Hämmern hatte das Schwert dann hinten ein paar Kerben, die sind aber völlig unschädlich.
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