Seewassertoilette und Borddurchlässe

[Eberhard]

Hallo guten Tag
Ich möchte auch eine Seetoilette einbauen habe aber keine Ahnung wo ich die Borddurchlässe hin machen kann
Das Wc soll an Bb vor dem Schott in die Niesche eingebaut werden.
Danke für die Hilfe.
Gruß
Eberhard

[Tenovice]

Erstmal ist es wichtig, dass der Auslass weiter Achtern ist, als der Einlass... sonst ziehst du dir den Schmutz zum Spülen wieder rein, wenn das Boot sich während des Geschäftes bewegt. Und dann würde ich immer mit dem Auslass anfangen, da es da im Zweifel nicht so tragisch ist, wenn der etwas über oder auf der Wasserlinie liegt. Der Einlass muss hingegen unter die Wasserlinie. Und erfahrungsgemäß ergibt sich das Bohrungsloch aus der Position des WC's, da insbesondere der Auslass mit Kugelhahn und Schlauchtülle und dem entsprechenden Schlauch doch recht weit nach Innen aufbaut. Da der Schlauch recht störrisch ist, musst du da etwas ausprobieren.
Ich würde vorher mal mit einem Maßband schauen, wieviel Außenwand du an der Stelle des WCs bis zum Wasserpass hast - das gibt dir von außen gemessen - einen guten Anhaltspunkt, ab welcher Höhe der Borddurchlass relevant wird.


Die Reihenfolge, in welcher ich das gemacht habe:

1. Position fürs Loch festlegen und mit 8mm-Bohrer von innen durchbohren. Voher mit dem passend großen Dosensenker schauen, ob an der anvisierten Stelle ein möglichst ebener Untergrund vorhanden ist und ob an dieser Stelle auch das Ventil bedient werden kann. Der Dosensenker im Idealfall ca. 2mm größer im Durchmesser als der Bordduchlass am Gewinde - so bleibt 1mm Fuge umlaufend.

2. Von außen nach Innen mit dem Dosensenker durchbohren

3. Antifouling um die Bohrung herum entfernen (wegschleifen) - etwa 3cm rund um das Bohrloch, bis aufs Gelcoat

4. Auf die Innenseite des Borddurchlasses eine schöne Wurst Pantera o.ä. auftragen und den Durchlass aufstecken und mit einem Streifen Panzertape sichern

5. Von Innen die Fuge zwischen Durchlass und Bordwand satt mit Pantera o.ä. ausspritzen

6. Die Kontermutter festziehen - so richtig fest!

7. Den Kugelhahn mit bereits montierter (und natürlich abgedichteter) Schlauchtülle mit Dichtungshanf und NeoFermit auf den Borddurchlass aufschrauben und festziehen (Etwas mehr als Handfest reicht) - allerdings sollte jemand von außen gegenhalten, da ansonsten der Durchlass mitdreht. Im Durchlass sind meistens für diesen Zweck zwei Nasen, die mit einer Wasserpumpenzange gut zu greifen sind.

8. Überschüssiges Dichtmittel innen und Außen entfernen und mit dem Finger eine schöne Hohlkehle ausformen (Einweghandschuhe sorgen dafür, dass die Finger auch danach noch sauber sind) - Gheimtipp: Mit Bremsenreiniger lässt sich überschüssiges Dichtmittel super entfernen!

Die ganze Aktion dauert je Durchlass etwa 20-30 Minuten und sollte danach mindestens 24h abbinden, bevor es wieder ins Wasser geht.

MfG

[Eberhard]

Danke für deine Tips
Genau so habe ich es gemacht.war garniert so schwer.Nur die störrischen Schläuche auf die Tüllen zu machen ist noch nicht so einfach.
Meinst du es geht mit Priel einfacher?
Gruß.
Eberhard

[Tenovice]

Ich habe Schläuche von Vetus, die haben ein Drahtinlay und sind wirklich störrisch. Habe den Tip meiner Werft befolgt: Schlauchtülle mit Eisspray (1 EUR in jeder gut sortierten Apotheke) einnebeln und die Schlauchinnenseite mit Neofermit - ging dann ganz locker. Immer daran denken, 2 Schlauchschellen drum, da die unmittelbar an der Schraube nicht/kaum abdichten und den passenden Leckpfropfen an der Schnur direkt um den Auslass rum (und zwar mit soviel Schnur, dass er im Fall der Fälle problemlos in die Tülle eingeschlagen werden kann) - dann muss man den nicht erst suchen, falls man ihn braucht.

[Ole aus HB]

Dennoch interessiert mich die Lösung von Ole mit seiner Twitter-Chemie-Toiletten-Lösung. Was es nicht alles gibt!
Güße Meinrad

Hallo Meinrad,

Bilder sagen mehr als Worte:






Beste Grüße,
Ole

[Virus]

Moin,

habe grad mal begonnen den Einzylinder einzubauen, kost mich doch etwas Überwindung den Bohrer unter der Wasserlinie anzusetzen.

Willy

[Virus]

Moin,

die Borddurchlässe habe ich nun drin. Habe erst die Hanfverschraubungen gemacht und dann erst mit Sika die Stutzen eingedichtet und mit dem Rumpf verschraubt damit ich die in der Dichtmasse nicht mehr verdrehen muss. Bin bei Löchern unter der Wasserlinie immer höchst misstrauisch.
Nun darf es einige Tage durchtrocknen und aushärten, dann kommt der Topf rein.

Gruß
Willy

[Stöhrdebäcker]

Danke Ole,
schon beeindruckend wie du zu Werke gehst!
Gruß
Meinrad