Wassereinbruch Neptun 22

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Mondsee
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Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von Mondsee » Mi 29. Apr 2020, 11:44

Wassereintritt bei :sorry: Neptun 22 Bj. 1971
Liebe Mitglieder, seit vergangenem Sommer kämpfe ich mit Wassereinbruch im Vorschiff. (Kasten unterhalb Frontluke) Durch nachträglich eingebaute Ablaßöffnungen an der Stirnseite des Kastens wurde im Herbst das Wasser im Winterlager (sicher mehr als 150 l) abgelassen. Da das Wsasser "von oben" ausgeschlossen werden kann, vermute ich das Problem im Schwertkasten. Jetzt - 1 Tag -nach dem Slippen wurde wieder Wasser aus dem Kasten abgelassen. Das Leck ist also sicher am Unterschiff, wobei kein Loch zu sehen ist. Es gibt allerdings einige kleine Osmoseblasen. (Die Befestigungsschrauben des Kiels sind dicht.) Wer kann mir einen Tipp geben wo das Problem liegt bzw. hat Erfahrungen diesbezüglich.
Freue mich auf baldige Antwort. LG H-P Oellerer
Virus

Re: Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von Virus » Mi 29. Apr 2020, 12:20

Da kannst du dich nur ins Boot legen, vorher alles schön trocknen und beobachten.
Bei und war es, da hatten wir auch schon wieder alles ins Auto gepackt und den Mast gelegt, kein Riss im Kiel sondern die gerissene Frischwasserpumpe. Und ich habe zig Mal nachgesehen, erst als ich 15 Minuten unten im Boot lag habe ich lokalisieren können woher das Wasser kam.

Gruß
Willy
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landi
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Re: Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von landi » Mi 29. Apr 2020, 12:36

Mondsee hat geschrieben: Mi 29. Apr 2020, 11:44 ...
Wassereinbruch im Vorschiff. (Kasten unterhalb Frontluke)
...
Hi H-P,
von welchem Kasten ist denn hier die Rede?
Gruss, Jürgen
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Re: Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von Ole aus HB » Mi 29. Apr 2020, 12:44

Ferndiagnose ist schwierig...

Ist es definitv Seewasser?

Eventuell Ausschnitt im Motorschacht zu großzügig in Richtung Bug? Dann kann Wasser eindringen. Das sammelt sich dann zwischen Rumpf und Innenschale. Es müsste dann aber eigentlich auch im Salonbereich zu Tage treten, da die Innenschale nicht wasserdicht an den Rumpf laminiert ist.

Borddurchlässe unterhalb der Wasserlinie vorhanden?

Beste Grüße,
Ole
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Re: Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von Bingum12 » Do 30. Apr 2020, 08:53

Moin Herr Oeller,

ich habe auch eine Neptun 22 Miglitsch Baujahr 1971.

Welchen Kasten meinen Sie im Vorschiff?

Meinen Sie den Bereich, wo die Matratzen vorne drauf liegen?

Diese Kästen sind doch fest geschlossen!

Wenn die Kielverbindung undicht ist, dann ist doch Wasser in der Bilge.

Wie soll denn das Wasser von der Bilge in die Kästen vorne kommen, welche doch zu sind?

Die Beschreibung müsste genauer sein!

Stefan
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Re: Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von Apachenpub » Do 30. Apr 2020, 09:11

Moin Mondsee,

bei mir war es ganz banal der Ablaufschlauch des Ankerkastens, der nach innen gerutscht war und den Kasten geflutet hat.

cheers

ekki
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Re: Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von Bingum12 » Do 30. Apr 2020, 16:28

Moin Ekki,

was meinst Du mit Kasten?

Meinst Du mit Kasten den Bereich, wo vorne die Matratzen drauf liegen?

Der Bereich ist doch zu!

Wie kann denn das Wasser von oben reinlaufen?

Stefan
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Re: Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von jan himp » Do 30. Apr 2020, 16:47

Tatsächlich muß bei dem Boot zuerst geklärt werden, wo sich die Frontluke befindet.
Bei der Miglitsch war sie meist vor dem Mast.
Also da, wo Bingum die Liegefläche vermutet.

Da gibt es, wie Ekki bereits schrieb, nur die Ankerkastenentwässerung die größere Mengen Wasser durchlässt.

Gruß,

Rolf
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Re: Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von Bingum12 » Fr 1. Mai 2020, 09:58

Hallo Rolf,

der Kasten bzw. die Liegefläche ist aber völlig zu.

Der Kasten soll auch dazu dienen, dass die Neptun nicht "absäuft" und darum ist der Kasten zu.

Kann aber wohl trotzdem "sinken"!

Sollte das Wasser vom Ankerkasten kommen, was durchaus möglich ist, wenn der Schlauch nicht richtig fest sitzt, dann würde das Wasser über den "Kasten" in die Bilge fließen.

Die nachträglich angebrachten Öffnung sind doch wohl zu und nicht oben angebracht.

Irgendwie stimmt an der Darstellung was nicht!!

Schöne Grüße aus Ostfriesland, Holland und Bonn.

Nächste Woche kommen die Boote raus und Holland wartet.

Es ist alles normal!! :Sail: :Sail:

Stefan
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Re: Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von Apachenpub » Fr 1. Mai 2020, 11:56

Moin zusammen.

Vielleicht definieren wir mal ein paar Dinge:
- Der "Kasten" ist nach meinem Verständnis die Staubox in der Bugkajüte. Unter einer Holzplatte (bei mir). Da liegen die Matratzen drauf. Und ja, der Kasten ist in sich vollständig verschlossen.
- Der Ankerkasten hat, wie Rolf (zumindest meine Situation) richtig beschrieb, einen Entwässerungs-Schlauch, der (wieder: bei mir) innen durch das Vorschiff führt und dann am Bug aus dem Boot kommt. Dieser Schlauch war bei mir früher nur in die Bohrung gesteckt und ist da irgendwann nach innen rausgerutscht. Regen, der sich im Ankerkasten sammelte, ist dann über die Liegefläche im Bug in diesen Kasten gelaufen.

ok?

cheers

ekki
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Re: Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von jan himp » Fr 1. Mai 2020, 15:50

@Stefan:

Moin Stefan,

wenn der vordere "Kasten" wirklich zu ist, wird ein Sinken nur verzögert, denn es gibt überall Durchführungen
und Ausnehmungen, die eine Dichtheit unmöglich machen.
Es könnte sogar passieren, daß sich die Innenschale an einigen Stellen, an denen an denen sie anlaminiert ist,
unter dem Auftriebsdruck teilweise löst.

Im Falle einer gut ausgerüsteten Miglitsch, die vor einigen Jahren 2 Tage vor Weihnachten in der Nordsee durch
Fahrlässigkeit unterging, gab es einen Toten.
Da war an ungeeigneten Stellen gesägt worden. Ursächlich war aber eine Kenterung bei schwerem Wetter.
BSU-Bericht 2011 / 533.

So richtig geht das nur mit der ETAP. Aber wenn da mal Feuchtigkeit in die Zwischenschicht kommt, ist das ein langanhaltendes
Vergnügen.

Für die Diskussion über die Unsinkbarkeit jetzt ein neues Thema aufmachen, wenn wir das nicht schon hatten.

Viele Grüße,

Rolf
ehem. NEPTUN 20 Nr. 848

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Re: Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von Mondsee » Fr 15. Mai 2020, 15:57

Danke für die vielen Antworten. Damit die Sachlage klarer wird hier noch ein paar genauere Erklärungen.
- Unter "Kasten" ist der Teil im Bug genannt auf dem die dreieckigen Matrazen liegen.
- Der Ankerkasten ist dicht. Der Anschluß zum Bug auch.
- Die Bilge ist trocken. Es kommt kein Wasser ins Boot außer die Ablaßöffnungen werden geflutet...
- Über die Püttings kommt kein Wasser ins Boot.
- Ich habe an der Stirnseite des "Kastens" knapp über der Bilge und ca. 10cm darüber, verschließbare Ablaßöffnungen eingebaut. Wenn man diese öffnet
kommt ein dicker Wasserschwall aus dem "Kasten". Nach 24 h mehrere 10 l Eimer Wasser.
Ich hoffe diese Informationen helfen etwas weiter. Wichtig ist im Moment ...ich kann Segeln. Nach jedem "Mondsee Törn"heißt es aber "Wasser marsch".
Herzliche Grüße,
Hein-Peter

PS: Gesund bleiben !
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Re: Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von landi » Fr 15. Mai 2020, 17:37

Hallo Hein Peter,
Ich weiß ja nicht, ob es über die Jahre in denen die Neptun 22 gebaut wurde und über die Varianten hinweg allzu große Unterschiede im Aufbau gibt. Meine Neptun ist vom Heck über die Steuerbord und Backbord Seite bis zum Bug sozusagen durchgängig, wurde im Heck vor allem stark umgebaut und verändert. Wenn kein Wasser in der Bilge ist, die Kielschrauben also trocken sind, kann das Wasser vom Bug, von den Seiten oder über das Heck kommen und sich sozusagen hinter der Innenschale über die Seite durchgängig bewegen. Hast Du über die Backskisten oder irgendwelche Revisionsöffnungen dort oder in der Innenschale die Möglichkeit, diese Bereiche zu prüfen?
Gruss, Jürgen
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Re: Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von MX-Hero » Fr 15. Mai 2020, 18:40

Bei meiner Miglitsch BJ 71/72 ist es wie von Jürgen beschrieben. Der Bereich zwischen Rumpf und Innenschale ist vom Heck zum Bug vollkommen offen.
Hatte letztes Jahr auch das Vergnügen eine undichte Stelle zu finden. Hier Mal ein Foto zur Verdeutlichung.
Aufgenommen unter der BB Backskiste (habe da eine Revisionsluke) Richtung Bug. Da kann man rechts die Trennwand zum Niedergang erkennen und auch die Längskojen im Salon.

Bild
Ehemals Neptun 22 Miglitsch KS "maleha"
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Re: Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von Ole aus HB » Sa 16. Mai 2020, 09:20

Moin Hein-Peter,

ich wiederhole nochmal meine Vermutung hinsichtlich Motorschacht. Diesen Bereich kannst Du natürlich nur inspizieren, wenn das Boot an Land steht und der Motor ausgebaut ist. Wenn Du dann den Kopf von unten in den Schacht steckst und in Richtung Bug guckst, kontrolliere die Stelle, wo Rumpf und Motorschott zusammentreffen. Wurde hier zu großzügig ausgesägt, ist ein Wassereinbruch zwischen Rumpf und (durchgehender!) Innenschale in der von Dir beschriebenen Größenordnung möglich.

Fürs Erste empfehle ich dir, ein Inspektionsloch an gut zugänglicher Stelle in die Innenschale zu sägen. Wie gesagt, der Hohlraum unter der Innenschale ist durchgängig. Dort kannst du eine kleine elektrische Lenzpumpe reinhängen und den Schlauch ins Cockpit führen.

In welchem Revier segelst Du? Der Einbruch von mehreren zig Litern ist m.E. nicht ganz ungefährlich...

Viel Erfolg bei der Lecksuche!
Ole

PS: Ich bin mal mit gut 150 Litern "Salzwasser-Ballast" auf Helgoland angekommen. Da segelt das Boot nicht mehr wirklich dolle. :Bye:
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Re: Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von jan himp » Sa 16. Mai 2020, 10:26

Moin Ole,

das isses!
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Re: Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von N22_Plattensee » So 17. Mai 2020, 23:16

Moin Hein-Peter,

ich empfehle neptun-michas Beitrag in diesem Thread:

https://www.neptun-forum.de/viewtopic.php?t=3668#p29488

Schöne Grüße:

Andras
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Re: Wassereinbruch Neptun 22

Beitrag von Bingum12 » Mo 18. Mai 2020, 08:35

Moin,

vielen Dank Andras.

Der Hinweis ist sehr gut.

Es war also schon mal ein Thema.

Ich werde jetzt kleine Löcher bohren und gucken, ob Wasser aus den Hohlräumen kommt.

Die Löcher werde ich dann mit einem Stöpsel wieder zumachen.

Ob im Motorraumbereich alles dicht ist, kann man dadurch testen, dass man dort einfach Wasser einfüllt.

Bei mir lief etwas Wasser durch die Plicht in die Bilge (Hohlraum).

Ich habe im Motorraumbereich die Verbindungen mit VC Tar behandelt.

Es ist nun alles dicht!

Im Schott für den Motorraum war ein Loch für ein Kabel.

Wenn es stark geregnet hat, dann lief dadurch etwas Wasser in den Motorraum und weiter in die Bilge.

Das Loch habe ich nun natürlich auch geschlossen.

Vielen Dank für den Hinweis.

Stefan aus Ostfriesland/Bingum
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